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Erinnerungen an Frank Hofmeister

Einige Mitglieder möchten ihre Erinnerungen an Frank teilen. Ohne große Einleitung folgen nun diese Texte. Der Beitrag kann gerne von anderen ergänzt werden.

Max Teschke

Es fällt mir ehrlich gesagt nicht leicht, etwas zu Frank zu schreiben. Nicht etwa, weil es nichts Gutes zu sagen gäbe, sondern vielmehr weil es viel zu viel zu sagen gibt. Franks Arbeit für den Verein zum Beispiel war unglaublich, aber ich denke, dazu können andere viel näher berichten. Ich habe mich deshalb entschieden, zwei Anekdoten zu teilen, die mich mit Frank verbinden. Frank war in den letzten beiden BMM-Saisons mein Mannschaftsleiter und wir haben es tatsächlich geschafft, beide Male aufzusteigen, obwohl uns das kaum einer zugetraut hat. Vor allem beim ersten Mal hat keiner daran geglaubt. Außer uns! Jede Runde haben wir uns angeguckt, so nach dem Motto: „Ey, das könnte echt was werden!“

Das scheint jetzt natürlich alles unfassbar klein, aber in dem Moment war es das nicht und ich muss einfach lächeln, wenn ich daran denke, wie ich, nachdem wir den ersten Aufstieg sicher hatten, gesagt hab: „Wir sind einfach aufgestiegen! Ist das nicht geil?“ Und Frank mit seinem verschmitzten Lächeln: „Das ist richtig geil“ antwortet.

Frank und ich sind generell über die gemeinsamen Turniere zusammengerückt, insbesondere über die Deutschen Schach-Amateurmeisterschaften (DSAM).

Ich werde immer gerne an unseren Anreiseabend zum DSAM-Finale in Magdeburg zurückdenken. Georg und Henrik wollten schon auf ihr Zimmer, weil wohl am nächsten Morgen irgendein Schachturnier starten sollte…naja, Prioritäten setzen nennt man so etwas wohl. Jedenfalls sind Frank und ich noch auf der Suche nach einem Bier losgezogen. Da es in Magdeburg scheinbar so etwas wie ein Nachtleben nicht gibt, sind wir schließlich an der Hotelbar gelandet. Das war das erste Mal, dass wir uns so richtig persönlich unterhalten haben. Es war wirklich ein sehr guter Abend. Wir hatten viel Spaß und ich bin glücklich und zufrieden um 4 im Bett angekommen. Und obwohl ich das Turnier gewinnen konnte, war dieser erste Abend mit meinem Mannschaftsleiter und inzwischen auch Kumpel, Frank, für mich der Höhepunkt des Wochenendes.

Es klingt vielleicht ein bisschen nach Klischee, aber es ist wirklich nicht möglich, in Worte zu fassen, was für eine Leere im Verein zurückbleibt. Wir haben unseren Mannschaftsleiter, Schatzmeister, Vorstandsmitglied und Ansprechpartner verloren. Und obwohl es nur schwer vorstellbar ist, wird diese Leere irgendwann wieder einigermaßen gefüllt werden. Aber eine Leere bleibt und lässt sich nicht füllen. Wir haben unseren Franki verloren.

Franki, Du wirst nicht vergessen! Und sollte ich es nochmal zum Finale nach Magdeburg schaffen, siehst Du mich an der Bar auf unseren Plätzen.

Oliver Fartmann

Ich habe mich immer gefreut, wenn Frank beim Training oder bei Turnieren dabei war. Man konnte mit ihm wunderbar Partien analysieren – abwechselnd konnte er sich schwarz ärgern über verlorene Partien, dann wieder zeigte er voller Stolz seine Siege. Frank konnte andere mitreißen mit seiner Begeisterung und quasi im Alleingang dafür sorgen, dass Mattnetz bei Turnieren mit Rekord-Anmeldezahlen auftauchte.
Es ist traurig zu wissen, dass er nicht mehr da sein wird. Ich wünsche der Familie viel Kraft in dieser schwierigen Zeit!

Jaroslaw Verbitsky

Für seine Arbeit und Verantwortung mit den Finanzen des Vereins war Frank Hofmeister jedem bekannt. Doch das volle Spektrum des Engagements und der Arbeit, welche Frank wöchentlich, fast täglich, in unseren Verein steckte reichte viel weiter. Die Finanzen hat er mit einer Gründlichkeit geführt, welche den Kassenprüfern Jahr für Jahr nur Raum für Lob ließ. Seine Schiedsrichterausbildung kam bei vielen BMM-Heimspielen zum Tragen. Nicht zuletzt war er ein sehr aktives Mitglied des Vereins, er war bei praktisch allen Schachevents dabei: von der BMM über Trainings bis hin zu Blitz, Schnellschach und Vereinsmeisterschaft. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Open, an denen Frank teilgenommen hat. Zu einigen hat er mich mit Auto gefahren…

Und nicht nur er selbst war sehr engagiert, er hat auch mit allen ihm zur Verfügung
stehenden Mitteln versucht unsere Mitglieder zu motivieren. Sei es mit der Erstattung der Gebühren bei Schiedsrichterlehrgängen des BSV, der Erstattung des Startgeldes bei Turnieren oder Aufrufen zur aktiven Teilnahme an der BMM. Wann immer ich eine Mail von Frank erhielt, wusste ich, dass es sich lohnt sie gründlich zu lesen.

Sein besonderes Engagement war auch deutlich daran erkennbar, wie er den Mannschaftsleiterposten der 3ten Mannschaft ausgeführt hatte. Von allen unseren 6 Mannschaften habe ich beobachtet, dass gerade die 3te das stärkste Mannschaftsgefühl entwickelt hat, welches sich sogar in Coronazeiten durchgesetzt hat! Es waren Franks Hingabe und Leidenschaft, welche seine Mannschaft zu einem Team gemacht haben. Fast schon logisch erscheint, dass es die 3te Mannschaft ist, welcher unter seiner Leitung 2 Mal in Folge aufgestiegen ist und, nebenbei erwähnt, auch ein Mannschaftsfoto der Webseite zur Verfügung gestellt hat. Genau für diese Einsätze haben wir für ihn eine kleine Auszeichnung in Form eines Pokals besorgt. Eingraviert steht dort:
Top-Motivator
Frank Hofmeister
BMM Saison 2021/22


Am meisten vermisse ich Frank allerdings als Menschen. Er war jemand auf den ich mich verlassen konnte, bei allen finanziellen Angelegenheiten, Vorstandstätigkeiten, und auch bei scheinbar weniger wichtigen Dingen, wie Ankündigungen zu Turnieren. Doch all das zählt! Frank, ich wertschätze deine Persönlichkeit, du hast nur angenehme Erinnerungen zurückgelassen, welche nicht in Vergessenheit geraten werden! Ruhe in Frieden, lieber Frank!

Peter Jablonski

Ich habe als Mannschaftsleiter der 2. mit dir als Mannschaftsleiter der 3. so viele Spieltage zusammengearbeitet, es war ja nie einfach, da etwas vernünftiges im Vereinsinne hinzubekommen. Aber die Zusammenarbeit mit dir, großartig, am Ende ist es immer so gelaufen, dass alle glücklich waren. Die Partien mit dir, voller Leidenschaft und Kampf, die haben einfach nur Spaß gemacht.
Frank, vielen Dank für alles.

Henrik Hesse

In Erinnerung an Frank:

Es ist zutiefst bestürzend, dass du so abrupt von uns gegangen bist. Der ganze Verein ist in Trauer. Wir sind geschockt aber wir werden nie vergessen wie viel du für diesen Verein getan hast trotz viel Stress von Arbeit und des auch nicht mehr ganz jugendlichen Alters. Du hast immer weite Wege auf dich genommen und dich immer verlässlich und professionell um alles gekümmert. Man konnte sich immer auf dich verlassen und so etwas ist alles andere als selbstverständlich.

Ich erinnere mich gerne an viele Dinge, die wir zusammen erlebt haben. Es ist wahrscheinlich zu viel um das alles aufzuschreiben, aber ich versuche ein paar Ereignisse hier wiederzugeben. 

Ich habe dich das erste Mal vor vielleicht 6 Jahren kennengelernt und wir haben uns sehr schnell angefreundet und sind dann zu diversen Turnieren teilweise auch zu zweit gefahren. Wir waren die beiden ersten des Vereins, die die DSAM Turniere mitgespielt haben, in Hamburg, Kassel, Leipzig und mehr, und unterstützten uns immer gegenseitig vor Ort und fuhren teilweise auch mit obwohl der jeweils andere sich schon qualifiziert hatte. Auch bei verschiedenen anderen Turnieren waren wir oft zusammen unterwegs wie z.B. Internationale Stuttgarter Stadtmeisterschaft, Forchheim Open oder natürlich dann auch die Finals der DSAM. 

Es war mir immer eine Freude Frank und ich habe selten so einen korrekten und sympathischen Menschen wie dich kennengelernt, der sich immer auch erst um andere gekümmert hat, z.B. uns damals zur Jugendbundesliga zu fahren obwohl du uns noch gar nicht so richtig kanntest. 

Der Fakt, dass du damals schon Schatzmeister warst als ich 2020 als Vizevorsitzender in den Vorstand gekommen bin, war einer meiner Hauptgründe warum ich das überhaupt tat. Die vielfältige Arbeit zusammen im Vorstand mit dir war großartig und ist nahezu einzigartig gewesen, wenn man es mit anderen Vorständen vergleicht, auch wenn wir natürlich nicht immer einer Meinung waren. Aber du warst immer bereit auch andere Argumente anzunehmen und es war nie ein Kampf gegeneinander um irgendwelche Posten und Budgets. 

Ich weiß wie wichtig dir Schach war, auch in deinem Alter wolltest du immer noch besser werden. Ich weiß auch noch, dass du mir damals erzählt hattest das du die Zahl, die du damals mal hattest, bevor du für knapp 20 Jahre mit Schach aufgehört hattest, von knapp 2000 unbedingt wieder erreichen wolltest, auch wenn es am Ende nicht ganz gereicht hat. Du warst immer motiviert auch zum Training zu kommen, zu Turnieren zu fahren, BMM zu spielen und diesen Verein bestmöglich zu repräsentieren. Das ist leider bei sehr wenigen Leuten der Fall und es hat mich immer beeindruckt mit was für einer Verbissenheit und mit was für einem Ehrgeiz du selbst im schon relativ hohen Alter immer noch an den Start gegangen bist. 

Dir hat dieser Verein sehr viel bedeutet, mehr als den allermeisten Leuten und deswegen werden wir alles daran setzen ihn zu einem der besten der Welt zu machen, das verspreche ich dir. Wir werden nicht aufgeben, sondern wir werden weiter alles geben um endlich in die Oberliga und noch viel weiterzukommen und weiter Erfolge wie den Deutschen Meistertitel, welchen du zum Glück noch miterleben konntest, zu feiern. Auch in deinem Namen Frank werden wir weitermachen und du wärst stolz auf das, was wir noch alles erreichen werden. 

Ruhe in Frieden Frank und vielleicht bis irgendwann, wer weiß das schon. 

Dein Freund Henrik

Georg Tscheuschner

„Hallo Georg, wobei stör´ ich?“ Mit dieser Frage von Frank an mich begannen zahlreiche Telefonate, die wir in den letzten Jahren geführt haben. Meistens tat ich gerade nicht wirklich etwas produktives, sodass meine Antwort selten schlagfertig war. Oft war Frank gerade mit dem Auto unterwegs irgendwo zwischen Oberhausen und Falkensee, also zwischen Arbeit und zu Hause. Für ihn war das die perfekte Gelegenheit Dinge zu besprechen, die noch einiger Abstimmung bedurften. Wie hoch soll der Zuschuss für die Mitglieder sein, die am Turnier xy teilnehmen? Wie treiben wir das Geld der säumigen Mitglieder zeitnah ein? Wie regeln wir den Fahrtkostenausgleich für unseren FSJler? Ist der Antrag auf Übungsleiterzuschüsse schon an den Landessportbund gegangen? Ist unsere Mitgliederliste aktuell? Solche Dinge beschäftigten Frank. Das machte mein Leben auf eine gewisse Art um einiges leichter. Ich konnte mich darauf verlassen, dass Frank alles wichtige auf dem Schirm hat. Damit meine ich nicht nur alles, was die Vereinskasse oder die Mitgliederverwaltung angeht.

Frank engagierte sich auch in Bereichen, die sozusagen gar nicht sein Aufgabengebiet waren. Meist fand er eine geschickte Formulierung in den Mails an die Mitglieder, die erklären soll, warum sich gerade der Schatzmeister an die Mitglieder wendet, wenn es doch eigentlich um die BMM-Aufstellung geht oder um die Teilnahme an anderen Turnieren. Aber In Wahrheit wussten wir alle, dass Frank die Mail nur selber schreiben wollte, weil es ihm persönlich eine Herzensangelegenheit war, dass so viele Mitglieder wie möglich den Verein bei der nächsten Vorrunde der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft in Potsdam vertreten. Oder dass mehr Mitglieder für die BMM motiviert würden. Ich bin sicher, dass alle aus dem Vorstand zustimmen würden, dass Frank immer alles gegeben hat, damit der Verein maximalen Erfolg hat und dass so viele Mitglieder wie möglich daran teilhaben können. Um sein Andenken zu ehren, sollten wir alle genau den gleichen Anspruch beibehalten.

Es gab aber nicht nur Frank, den Schatzmeister. Es gab natürlich auch Frank, den Schachspieler. Vor etwa 9 Jahren kam Frank zum ersten Mal in unser Trainingslokal in Adlershof. Damals, 2013 – ich war 17 Jahre alt, gab es den SV Mattnetz noch nicht. Grün-Weiß Baumschulenweg und der Treptower SV bildeten zusammen eine Spielgemeinschaft. Erst 1 Jahr später gründeten wir schließlich den SV Mattnetz Berlin. Jedenfalls kam Frank an jenem Tag in unseren Trainingsraum in der 1. Etage der Alten Schule in Adlershof und stellte sich vor. Schon damals in typisch freundlicher Manier, seinen vollgepackten Rucksack hatte er wie immer lässig über eine Schulter getragen. Wir waren gerade dabei eine Partie zu analysieren, es war relativ belebt. Danach spielten Frank und ich eine Partie. Keine Ahnung wie sie ausging. Ich bin trotzdem froh, dass ich mich an diesen Tag erinnern kann. Nicht oft hat man das Glück, sich an den Tag des ersten Kennenlernens und den Tag des letzten Abschieds einer Person erinnern zu können.

Frank hatte 20 Jahre kein Schach gespielt als er damals dem Verein beigetreten ist. Vor seiner Schachpause hatte er eine respektable Spielstärke (>2000) und er hatte das Ziel, wieder zu dieser Stärke zurückzufinden. Henrik und ich spielen auf den Hotelzimmern, wenn wir auf Turnieren sind, immer ein paar unsinnige Gedankenexperimente durch, u.a. wer würde in unserem Verein wohl welche Spielstärke erreichen, wenn er oder sie es wirklich darauf anlegt. Bei Frank waren wir uns immer einig, dass er es schaffen würde, die 2000 nochmal zu knacken. Es ist mehr als ungerecht, dass ihm diese Chance jetzt verwehrt wird.

Er investierte viel Zeit in sein Schach. Er war einer der aktivsten Turnierspieler unseres Vereins. Ich möchte auch hervorheben, dass Frank so gut wie immer zum Training kam (aus Falkensee). Am Brett werde ich ihn immer in Erinnerung behalten, wie er hoch konzentriert da sitzt, den Kopf mit beiden Händen abgestützt und die Kiefermuskeln arbeitend als würde es ihm helfen, die Varianten besser durchrechnen zu können. Oft zeigte er Partien von sich und wollte zeigen, wie schön er gewonnen oder wie blöd er verloren hat. Nicht selten kam er auch und sagte „ja, das haben wir ja im Training gemacht!“, wenn er wieder irgendein Endspiel auf dem Brett gehabt hat. Ich werde Frank, den Schachspieler, mindestens genauso vermissen wie Frank, den Schatzmeister. So oder so war Frank einer der freundlichsten, gewissenhaftesten und zielstrebigsten Menschen, die ich so viele Jahre mein Freund nennen durfte.

Nach seinem Tod hab ich lange überlegt, ob es eine Antwort auf die Frage „Wobei stör‘ ich?“ gibt, die eleganter ist als das was ich mir immer aus den Fingern gesogen habe. Fast so als würde ich mir wünschen, dass Frank mich eines Tages nochmal anruft und ich ihm meine lang erdachte Antwort schlagfertig erwidern kann. Bis dahin bleibst du uns allen in bester Erinnerung, Frank.

Mattnetz trauert

Eine Stimme, die uns sehr vertraut war, schweigt.
Ein Mensch, der immer für uns da war, ist nicht mehr.

Er fehlt uns!

Der SV Mattnetz Berlin e.V. zündet eine Kerze an
Der SV Mattnetz Berlin e.V. zündet eine Kerze an

Tief berührt möchte der Vorstand des SV Mattnetz Berlin euch hiermit darüber informieren, dass unser Mitglied und Schatzmeister Frank Hofmeister am Dienstag, den 30.08.22, im Alter von 61 Jahren, von uns gegangen ist.

Nicht nur sein Engagement wird uns sehr fehlen, sondern auch seine Empathie, seine Treue zu unserem Verein und natürlich seine Zuverlässigkeit.

Wir sind traurig, weil Du nicht mehr bei uns bist, aber auch dankbar, dass Du bei uns warst!


Wir sind in tiefer Trauer und uns fehlen im Moment noch die richtigen Worte, weshalb es in einigen Tagen einen ausführlichen Nachruf geben wird und jeder der etwas dazu beitragen möchte, setzt sich bitte mit Georg in Verbindung.

Die Beisetzung von Frank findet am Donnerstag, den 15.09.22, um 11:15 Uhr statt. Unser Verein wird selbstverständlich dabei sein um zu kondolieren und einen Trauerkranz am Grab abzulegen. Wer unseren Vorsitzenden hier begleiten möchte, setzt sich bitte ebenfalls direkt mit ihm in Verbindung.

Wir danken seiner Familie, insbesondere Andrea, für die schnelle Übermittlung dieser sehr traurigen Nachricht.
Im Namen des gesamten Vereins wünschen wir der Familie in dieser schwierigen Zeit viel Kraft, innere Stärke und die nötige Ruhe, um den großen Verlust von Frank zu verkraften.

Beim Abschied wird uns oft erst klar, wie wertvoll jeder Moment doch war!
Beim Abschied wird uns oft erst klar, wie wertvoll jeder Moment doch war!

Mitgliederversammlung vom 09.08.2022

Am 09.08.2022 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt, an der 25 Mitglieder teilgenommen haben. Es ging wie in der Einladung angekündigt hauptsächlich um die Vorbereitung auf die nächste BMM-Saison. Details können dem Protokoll der Versammlung entnommen werden, welches im folgenden Abschnitt von eingeloggten Mitgliedern eingesehen werden kann. Danke an dieser Stelle nochmal an Kirsten, die das Protokoll geschrieben hat.

Deutscher Vereinsmeister u16

Der SV Mattnetz Berlin wurde in
einem Herzschlagfinale in Kiel
Deutscher Vereinsmeister in der Altersklasse u16.
Herzlichen Glückwunsch an Bao Anh Le Bui, Oliver Röhr, Hai-Dang Ho und Nico Antonio Schauties,
sowie unseren Meistertrainer
Henrik Hesse!

Mit dem 9 Euro Ticket hin - mit dem Pokal nach Hause!
Mit dem 9 Euro Ticket hin – mit dem Pokal nach Hause!

Aber der Reihe nach.

Als Norddeutscher Meister zur DVM u16

Da die DVM’s im Dezember 2021 – mal wieder – wegen Covid abgesagt werden mussten, fanden sie nun zu einem sehr ungewöhnlichen Zeitpunkt statt – mitten in den Sommerferien.
Leider konnten wir so nicht beide qualifizierten Teams schicken, da einige Spieler den Sommer lieber für Urlaub nutzen wollten.
Wir entschieden uns also frühzeitig unsere u20 Mannschaft zurückzuziehen und machten den Platz frei für den SK Lehrte, der die DVM u20 im Dezember ausrichten wollte, dann nicht konnte und somit den Ausrichterplatz verlor. Der SK holte am Ende genau den 5. Platz, den sie bei Turnierstart auch in der Setzliste innehatten. Ob ihr Trainer GM Dmitrij Kollars damit zufrieden war wissen wir natürlich nicht, aber aus unserer Sicht habt ihr uns würdig vertreten. 😉

So fuhren also “nur” unsere Norddeutschen u16 Meister nach Kiel, die bei der NVM im September letzten Jahres noch souverän mit 1,5 Punkten mehr in der Zweitwertung gegenüber den SF Nordost gewannen. Wer sich nicht mehr erinnert, kann alles hier nachlesen – ich sage nur die Excel Tabelle der Rechenmeister vor Ort.

Unser Team bei der DVM u16 in Kiel mit Meistertrainer Henrik, Oliver, Nico, Bao und Hai-Dang v.l.n.r.
Unser Team bei der DVM u16 in Kiel – Trainer Henrik mit Oliver, Nico, Bao und Hai-Dang v.l.n.r.

Abenteuer Zugfahrt & Auslosung knapp vor Mitternacht

Los ging es am Freitag, den 22.07.22, nach Kiel. Und da man heutzutage Umwelt- und Preisbewusst unterwegs ist, natürlich mit dem Zug und dem 9-Euro Ticket.
Unsere Reiseroute führte uns über Bad Kleinen nach Lübeck und von dort nach Kiel – an einem Freitag nicht unbedingt Vergnügungssteuerpflichtig, aber unsere Teilnehmer und neuerdings sogar der Trainer sind ja noch jung, oder waren es zumindest vor dem Turnier.
In Kiel angekommen wurde das Zimmer geentert, Abendbrot gegessen und auf die Auslosung gewartet.
Diese verzögerte sich allerdings erheblich, da einige Teams mit den schnelleren Zugverbindungen Punkten wollten, aber wegen einer Bombenentschärfung in Hamburg feststeckten.
So begann die Betreuerbesprechung erst gegen 22 Uhr, die letzten Teams kamen sogar erst gegen 2 Uhr in der Jugendherberge an. Die Auslosung gab es aber bereits am Ende der Besprechung und die bescherte uns, als Topgesetzte Mannschaft dieser DVM, die Nummer 11 der Setzliste – den SC Brombach.

Auftaktsieg in Runde 1 gegen starke Brombacher

Runde 1 gegen den SC Brombach - am Ende 4:0 für Mattnetz!
Runde 1 gegen den SC Brombach

Die Runde begann am Samstag um 08:30 Uhr.
Da einige Teams aber nicht in der Jugendherberge, sondern im etwa 1,5km entfernten Hampton Hotel untergebracht waren, verzögerte sich der Start um einige Minuten. Auch der SC Brombach war noch nicht da, sondern wurde zwischen Hotel und Jugendherberge von der hochgeklappten Hörnbrücke aufgehalten.

Kurze Zeit später ging es dann aber endlich los.
Am Ende der ersten Runde hatten wir einen deutlichen 4:0 Sieg eingefahren. Das klingt nach souveränen Auftaktsieg, war aber harte Arbeit.
Die Brombacher haben unseren Spielern wirklich alles abverlangt, sogar ein 2:2 war zwischendurch im Bereich des Möglichen. Hai-Dang hatte sogar ziemlich Glück, das er seine Partie nicht verlor – aber Ende gut, alles gut!

Ergebnis Runde 1 DVM u16 Kiel - 4:0 gegen den SC Brombach
Ergebnis Runde 1 DVM u16 Kiel

Wie stark die Brombacher wirklich waren, sah man dann auch am Ende des Turniers. Sie verloren lediglich noch in Runde 3 knapp gegen die Schachzwerge aus Magdeburg, gewannen alle anderen fünf Runden und belegten am Ende einen starken vierten Platz.
Während die beiden Mitfavoriten Hamburger SK und SK Münster ihre Auftaktrunde ebenfalls gewannen, verloren sowohl Gera als auch die Schachzwerge.

Nach der sehr erfolgreichen ersten Runde bekamen wir für die Nachmittagsrunde die SF Essen-Katernberg zugelost. Die Nummer 8 der Setzliste hatte in der ersten Runde 3:1 gegen Jena gewonnen.

Nach Runde 2 endgültig alle warm gespielt

Runde 2 der DVM u16 Kiel gegen die SF Essen-Katernberg und ein glücklicher 2,5 : 1,5 Sieg!
Runde 2 der DVM u16 Kiel gegen die SF Essen-Katernberg

Da die Mannschaft aus NRW fünf Spieler in ihren Reihen hatte, aber natürlich auch nur vier gegen uns spielen konnten, wurde an Brett 4 doppelt vorbereitet. Mit Mykola und Nils hatten sie immerhin zwei amtierende NRW u14 Mannschaftsmeister in ihren Reihen – es war also Vorsicht geboten!
Entsprechend spannend verlief dann auch diese Runde.
Oliver hatte sich im Holländer offenbar vorgenommen seinen Gegner mit dem typischen Bauernsturm zu überrennen. Aber der Gegner war gut vorbereitet und erstickte den Angriff bereits im Keim. Nach 20 Zügen stand Oliver auf Verlust und es zeichnete sich ab, dass wir mit 0:1 in Rückstand geraten würden. Es soll hier aber nicht unerwähnt bleiben, dass es Olivers einzige Niederlage bei dieser DVM werden sollte.

Wie dreht man ein 0:1? Mit Können & Glück!

Jetzt mussten die anderen drei Spieler vorsichtig agieren, denn in einem 4er Mannschaftskampf ist eine Niederlage bereits schwer zu reparieren.
Am Besten gelang dies Bao, der bei seinem Angriff auf die gegnerische Königsstellung eine Qualität einsammelte und das anschließende Endspiel sicher gewann.
Bei Hai-Dang mit Weiß entwickelte sich im Sizilianer eine wilde Stellung nach einem frühen Figurenopfer auf e6. Im laufe der Partie standen sicher beide Seiten mal besser, sodass die Punkteteilung durch Dauerschach am Ende ok war.

So kam es also auf Nico an Brett 4 an. Er musste mit den schwarzen Steinen versuchen zu gewinnen, um nicht gleich so früh im Turnier Mannschaftspunkte abzugeben.
Unser dreifacher Berliner Einzelmeister, der seit zwei Jahren nur noch zu Norddeutschen und Deutschen Meisterschaften kurzfristig zum Schach “zurückkehrt”, stand nach lückenhaften Eröffnungswissen bereits nach sieben Zügen und einem Einschlag auf f7 platt. Mit Glück und Gegners Hilfe rettete er sich erst zurück in die Partie, bekam dann Spiel gegen den weißen König, gab im Mattangriff seine Dame für zwei Türme des Gegners inklusive klar besserer Stellung und ließ dann zu, dass auch sein Gegner Lukas zurück in die Partie kam. In Zeitnot fand Lukas dann aber nicht mehr die besten Züge. Nico jagte nun den gegnerischen König mit seinen beiden Türmen und dem Läufer quer über das Brett und gewann!

2,5 : 1,5 Sieg in Runde 2 der DVM u16

Am Ende ein knapper Sieg gegen die SF Essen-Katernberg, die am Ende in Runde 7 gegen unseren Gegner aus Runde 1 noch um eine Medaille kämpften, den Mannschaftskampf aber knapp verloren und Siebter wurden.
Wir hatten nach zwei Runden 4 Mannschaftspunkte eingesammelt und somit einen optimalen Start erwischt. Ebenfalls 4 Punkte hatten der HSK und der SK Münster. Damit war klar, in Runde 3 gibt es Hamburger zum Frühstück!

Runde 3 DVM u16 gegen den Hamburger SK

Am Sonntagmorgen stand also das erste Topduell auf dem Speiseplan. Die Nummer 1 der Setzliste trifft auf die Nummer 2 – Mattnetz Berlin gegen den Hamburger SK.

Der Traum jedes u16 Spielers – Hamburger um 8:30 Uhr in Runde 3

Mit den Hamburgern haben wir ja schon viele Mannschaftskämpfe bei Norddeutschen und Deutschen Meisterschaften ausgefochten und es war immer knapp. Bei der NVM im September in Berlin hatten wir 2:2 gespielt.
Bei dieser Meisterschaft in Kiel war am Ende tatsächlich nur das Ergebnis knapp.
Der 2,5:1,5 Sieg war insgesamt souverän herausgespielt, auch wenn Hai-Dang leider verlor.

Runde 3 gegen den HSK mit einem 2,5:1,5 Sieg

Schauen wir uns mal die Partien von Bao und Nico etwas genauer an – es lohnt sich!

Eine tolle Partie von unserem Spitzenbrett. Bao hat, wie nach der Norddeutschen versprochen, bei dieser DVM geliefert und blieb im gesamten Turnier ohne Niederlage!
Aber auch Nico spielte gegen den HSK eine schöne Partie, werfen wir also noch ein Blick auf Brett 4.

Zur Vollständigkeit gehört aber auch, dass Oliver seine Partie ebenfalls hätte gewinnen können. Am Ende wurde es ein Remis, ohne je in Gefahr geraten zu sein. Volle Punkte sollte man schließlich holen, wenn es das Mannschaftsergebnis dringend braucht z.B. in Runde 7!
Und ebenfalls gehört zur vollen Wahrheit dazu, dass beim HSK Brett 2 am Morgen über Unwohlsein klagte und im Bett blieb. Damit waren zwar bei uns einige Vorbereitungen hinfällig, aber der HSK auch etwas geschwächt.

Nach drei Runden hatten wir nun also sechs Punkte auf dem Konto, ebenso wie der SK Münster, die sich gegen die SF Nordost durchgesetzt hatten. Die Königsjäger waren mit 5 Punkten in Lauerstellung.

Damit war auch klar, dass es am Nachmittag gegen die Nummer 3 der Setzliste gehen würde.

Niederlage in Runde 4 gegen SK Münster

In Runde 4 ging es nun also gegen die ebenfalls mit drei Siegen gestarteten Münsteraner. Viel Zeit für eine Vorbereitung blieb natürlich nicht, da die kurze Mittagspause für die Nahrungsaufnahme herhalten musste. Aber dies ging unseren Gegnern auch nicht anders und so saßen alle frisch gestärkt um 15:30 Uhr wieder am Brett.

DVM u16 Runde 4 gegen SK Münster und einer 1,5:2,5 Niederlage
DVM u16 Runde 4 gegen SK Münster

Wie die Überschrift schon verät, lief dieser Nachmittag nicht wirklich gut. Dabei waren die Partien selbst nicht einmal schlecht und es sah lange so aus, als könnten wir uns durchsetzen. Aber irgendwie hatten wir als Mannschaft an diesem Nachmittag ein ganz schlechtes "timing".
Nach dem Sieg von Oliver an Brett 2 und der Niederlage von Nico an Brett 4 stand es 1:1.
Bao und Hai-Dang spielten noch und während unser Spitzenbrett mehrfach dem Sieg sehr nahe war, musste unser Brett 3 kämpfen, um die Stellung in einem komplizierten Doppelturmendspiel im Gleichgewicht zu halten.
Leider wurde die Passivität, die von Hai-Dang langezeit in eine erfolgreiche Verteidigung verwandelt wurde, im einfachen Turmendspiel dann bitter bestraft, eigentlich genau in dem Moment, wo er das mögliche Ziel fast erreicht hatte.
Zu diesem Zeitpunkt hatte aber auch Bao keine Gewinnchancen mehr, er versuchte alles, konnte aber im Turmendspiel mit Mehrbauern nichts mehr herausholen.

unglückliche Niederlage gegen den SK Münster in Runde 4
unglückliche Niederlage gegen den SK Münster in Runde 4

Somit hatten wir den Mannschaftskampf gegen Münster also 1,5:2,5 verloren. Unnötig, aber mit Aufholjagden nach Runde 4 kennen sich Mannschaft und Trainer seit der NVM ja aus. Nun brauchte es eine gute Vorbereitung und viel Ruhe, bevor es am Montagmorgen mit Runde 5 weiterging.

DVM u16 Runde 5 gegen Gera

Ab 08:30 Uhr ging es in Runde 5 gegen den ESV Gera, die Nummer 4 der Setzliste.
Nach der Niederlage gegen Münster mussten wir Tisch 1 verlassen, was zu einer ganz neuen Perspektive führte.

An Tisch 2 in Runde 5 gegen den ESV Gera und mit einem 2:2 Unentschieden.
An Tisch 2 in Runde 5 gegen den ESV Gera

Es entwickelte sich ein spannender und insgesamt sehr ausgeglichener Mannschaftskampf, doch nach der Niederlage in Runde 4 durften wir eigentlich keine weiteren Mannschaftspunkte abgeben, wenn es mit dem Meistertitel klappen sollte.
An Brett 1 bei Bao war leider wenig los und der Gegner Magnus versuchte auch nicht konsequenter auf einen vollen Punkt zu spielen. Stattdessen wurde ziemlich schnell abgetauscht und so war es für Bao mit Schwarz schwer über einen halben Punkt hinauszukommen. An Brett 3 bei Hai-Dang entwickelte sich eine spannende Partie und um Zug 20 herum bot sich auch die Gelegenheit diese taktisch zu gewinnen. Aber am Ende war das ausgekämpfte Remis das logische Endergebnis.
Nico kam vernünftig aus der Eröffnung, verlor im Mittelspiel kurzzeitig die Übersicht und eine ganze Figur, kämpfte sich zurück und war dem Remis bereits wieder sehr nah ... als er im Turm+Läufer Endspiel mit Minusbauer den falschen Plan hatte. Eine unnötige Niederlage und damit war mindestens ein Mannschaftspunkt weg.

Die Partie von Oliver ist durchaus sehenswert, weshalb sie hier nun ausführlicher gezeigt wird.

Oliver gewinnt also und somit endet der Mannschaftskampf 2:2. Unsere Jungs hatten sich natürlich mehr vorgenommen, aber gegen das starke Gera war es am Ende ein Leistungsgerechtes Unentschieden.

2:2 in Runde 5 gegen Gera
2:2 in Runde 5 gegen Gera

vor Runde 6 ein kurzer Blick auf die Tabelle

Da der SK Münster den Mannschaftskampf gegen die Schachzwerge gewann lagen wir nun schon drei Punkte hinter Platz 1 und es waren nur noch zwei Runden zu spielen.
Der HSK kam an Tisch 3 gegen Essen-Katernberg auch nur zu einem 2:2 und auch im Berliner Derby an Tisch 4 zwischen Königsjäger und Nordost gab es, wie bei der Norddeutschen auch schon, ein 2:2.
In der Tabelle waren wir noch 2., aber drei weitere Mannschaften hatten 7 Punkte und weitere fünf Mannschaften waren mit 6 Punkten in direkter Verfolgung.

Tabelle der DVM u16 nach Runde 5
Tabelle der DVM u16 nach Runde 5

Ein typisches Bild in einer Tabelle nach Schweizer System. Eine Niederlage am Ende so eines Turniers und man ist ganz schnell 11. Aber unsere Gegner müssten in den beiden letzten Runden eigentlich leichter werden, denn wir haben bereits gegen die 1, 3, 4 und 5 der Tabelle gespielt und wir standen immer noch auf Platz 2 mit einer logischerweise richtig guten Zweitwertung.

Berliner Derby in Runde 6 gegen die SF Nordost

In Runde 6 bekamen wir mit den SF Nordost den ersten Berliner Vertreter bei dieser DVM u16 zugelost. Nordost war an Position sechs der Setzliste. Bei der Norddeutschen hatten wir uns in Runde 2 deutlich und ungefährdet mit 3:1 durchgesetzt.

Berliner Derby in Runde 6 - 3,5 : 0,5 Sieg gegen die SF Nordost
Berliner Derby in Runde 6 - 3,5 : 0,5 Sieg gegen die SF Nordost

An Tisch 3 spielend konnten wir das Ergebnis der Norddeutschen sogar noch toppen. Am Ende stand ein ungefährdeter 3,5 : 0,5 Sieg zu buche. Während unsere beiden Spitzenbretter zu schnellen Siegen kamen, entwickelte sich an Brett 4 eine interessante Partie, in der Nico hätte Matt setzen können, dann plötzlich auf Verlust stand und am Ende ins Remis einwilligte.

Die schöne Partie von Hai-Dang schauen wir uns nun einmal etwas genauer an.

In Runde 6 kam es zum Stadtderby gegen Nordost und einem 3,5:0,5 Sieg
In Runde 6 kam es zum Stadtderby gegen Nordost und einem 3,5:0,5 Sieg

Das Berliner Duell gewonnen schauten wir natürlich auch interessiert an den anderen Tischen vorbei und sahen, dass Münster an Tisch 1 gegen Katernberg "nur" zu einem glücklichen 2:2 kam, der HSK an Tisch 2 Gera deutlich besiegen konnte und die Königsjäger zu einem klaren 3:1 gegen die Schachzwerge kamen.
Für die SF Nordost kam es nun knüppeldick. Nach einem Montag mit zwei Berliner Duellen und dem "hochlosen" gegen uns, bekamen sie in der letzten Runde nun ausgerechnet noch die Schachzwerge zugelost und verloren knapp. Am Ende reichte es so nur zu Platz 12.
Der Blick auf die Tabelle nach der Runde offenbarte, dass wir mit einem Sieg aus eigener Kraft Zweiter werden konnten, bei einem Unentschieden sicher Dritter waren und mit Schützenhilfe aus Hamburg sogar Deutscher Meister werden konnten.
Und die Wahrscheinlichkeit dafür war nicht einmal so klein, denn Münster hatte nun in Runde 6 gewackelt und so etwas hinterlässt oft Spuren.

Letzte Runde bei der u16 DVM mit Stadtderby Nr. 2

Es kam, wie es vorher bereits im Mattnetz Chat von einem erfahrenen Trainer "predicted" wurde - in Runde 7 stand das nächste Berliner Duell an - dieses Mal gegen die Königsjäger. Aber damit nicht genug, es wurde sogar schon das Ergebnis mit exakten Einzelergebnissen mitgesendet, natürlich ohne das die Spieler dies sehen konnten - nun musste also nur noch der HSK mitmachen - damit es am Ende zum Titel reicht. 🙂

Aber Vorhersagen vor der siebten Runde sind eben so eine Sache. Meistens kommt es dann doch ganz anders.
Mit den Königsjägern wartete jedenfalls die Nummer 7 der Setzliste auf uns. Bereits bei der Norddeutschen im September in Berlin hatten wir in Runde 6 gegeneinander gespielt. Hier war auf Seiten der Königsjäger allerdings mit Jonas Eilenberg ein stärkeres Brett 1 dabei. Bei besagter Meisterschaft gewannen wir am Ende sicher mit 3:1.

So gingen wir natürlich als klarer Favorit in den Mannschaftskampf, aber zeigen muss man die vermeintliche Stärke am Brett.
Als Trainer sehe ich die Duelle gegen andere Berliner Mannschaften bei NVM's und DVM's ziemlich gerne.
Man kennt die Gegner, die Spieler können sehr gut einschätzen, wie stark ihr jeweiliger Gegner wirklich ist und auf ihre Eröffnungen kann man sich auch mit wenig Zeit ganz gut vorbereiten, denn die Datenbank ist gut gefüllt und die Accounts auf den Onlineschachseiten dieser Welt bekannt.

So gingen wir am Dienstag um 08:30 Uhr in die alles entscheidende Runde!

Runde 7 und Stadtderby Nummer 2 - 3,5 : 0,5 gegen die Königsjäger
Runde 7 und Stadtderby Nummer 2 - 3,5 : 0,5 gegen die Königsjäger

Hochspannung bis zur letzten Partie

An Brett 1 und 4 entwickelte sich alles so, wie wir uns dies vorstellten, denn im Partieverlauf übernahmen Bao und Nico mehr und mehr die Kontrolle und führten ihre Stellungen zu vollen Punkten. An Brett 3 hatte Hai-Dang gegen Kasimir bereits Remis gespielt und so war eines sicher - wir waren wohl mindestens Zweiter!
Aber um den ganz großen Wurf zu schaffen brauchten wir nicht nur Schützenhilfe aus Hamburg vom HSK, die sich zumindest andeutete, sondern wir mussten auch möglichst hoch gewinnen. Denn es gab ein Problem.
Der HSK schickte sich an nicht nur 2,5:1,5 gegen Münster zu gewinnen, sondern sogar 3:1. Das bedeutete wir brauchten ein 3,5:0,5 gegen die Königsjäger und Oliver musste in verlorener Stellung irgendwie gewinnen. Obwohl sein Gegner Karim gute Züge spielte, verlor er die Partie, denn er spielte sie zu langsam und überschritt im 34. Zug die Zeit. Oliver hatte gewonnen und Mattnetz die Königsjäger mit 3,5:0,5 erlegt.

Auch das zweite Berliner Duell geht an Mattnetz - 3,5:0,5 gegen die Königsjäger
Auch das zweite Berliner Duell geht an Mattnetz - 3,5:0,5 gegen die Königsjäger

Der Rest war großer Jubel in Kiel und im Südosten der Hauptstadt denn der SV Mattnetz Berlin holte nach der Norddeutschen u16 Meisterschaft im September mit einem Vorsprung von 1,5 Punkten in der Zweitwertung, nun die Deutsche Meisterschaft in der u16 fast schon souverän mit 11:3 Mannschaftspunkten und ganzen vier Punkten Vorsprung in der Zweitwertung, vor dem HSK und dem SK Münster, die jeweils auch 11:3 Mannschaftspunkte gesammelt hatten.
Ein Dankeschön natürlich nach Hamburg zum HSK für die Schützenhilfe und selbstverständlich auch Glückwünsche an euch zu Platz 2 und nach Münster für Platz 3.
Es war eine verdammt spannende Meisterschaft und jedes dieser drei Teams hätte es verdient gehabt sie zu gewinnen - wir hatten am Ende auch das nötige Glück.

Endstand bei der DVM u16 Kiel 2022
Endstand bei der DVM u16 Kiel 2022

Ein kleines Resümee

Damit waren die ersten drei Plätze exakt so, wie es die Setzliste "vorgegeben" hatte - Mattnetz Berlin vorm Hamburger SK und dem SK Münster.
Ein kurzer Blick noch auf die Einzelergebnisse unserer Jungs - Bao bleibt ungeschlagen und holt 6 / 7 an Brett 1. Nach einer schwachen Norddeutschen hat "der Boss" geliefert und sein Team zum Titel geführt! Auch Oliver spielte gewohnt stark und hatte in der letzten Runde das nötige Glück. Nach 6,5 / 7 bei der NVM wurden es bei der DVM 5,5 / 7 und somit für Team Mattnetz u16 zusammen 12 / 14 bei den beiden Meisterschaften - grandiose Leistung!
Hai-Dang punktete zuverlässig und holte nach 4,5 bei der NVM nun 3,5 und damit 50%.
Nico steigerte sich gegenüber der Norddeutschen, wo er noch 3 Punkte zum Meistertitel beisteuerte. Bei der DVM waren es nun 4,5 und auch wichtige volle Punkte z.B. in Runde 2 und 3.

Deutscher Vereinsmeister u16  - SV Mattnetz Berlin
Deutscher Vereinsmeister u16 - SV Mattnetz Berlin

Allerdings hatte Nico wohl noch etwas Anderes vor, oder wie lässt sich dieser Gesichtsausdruck beim Pressefoto während der Siegerehrung erklären?
Schwamm drüber! Danke Jungs für eine geile Meisterschaft, für spannende und tolle Partien und natürlich noch einmal herzlichen Glückwunsch zum verdienten Titel.
Der geht selbstverständlich auch an unseren Meistertrainer Henrik - der in den Tagen der DVM nach eigener Auskunft wieder spürbar gealtert ist.
Ja, so eine Meisterschaft ist anstrengend - das kennt auch der Berichterstatter!

Aber immerhin hatte unser Trainer am Abend zuvor schon in seinem Whatsapp Chat folgendes gelesen:
Mattnetz spielt gegen Königsjäger - Mattnetz gewinnt 3,5:0,5 und während Bao, Oliver und Nico gewinnen, sichert Hai-Dang mit einem halben Punkt den Mannschaftserfolg frühzeitig ab.
Mit diesem Wissen, war das doch eigentlich easy vor Ort und die Jungs haben exakt so am folgenden Tag geliefert!
Leider wollte der Sportwettenanbieter die Vorhersage so nicht akzeptieren - schade eigentlich.

Wir brauchen dringend eine Vitrine für all die Pokale - was sagt unser Finanzchef dazu?
Wir brauchen dringend eine Vitrine für all die Pokale - was sagt unser Finanzchef dazu?

Danksagungen und alle Links zur DVM u16

Vielen Dank an die DSJ und alle helfenden Hände vor Ort.
Alle Bretter wurden Live übertragen - Respekt!
Grüße und ein dickes Dankeschön an die Organisatoren vom SK Doppelbauer Kiel.
Wir haben in Berlin eure Twitch Liveübertragung sehr genossen und viel Spaß dabei gehabt - ganz großes Kino!

Alle Ergebnisse und Tabellen findet ihr auf der Website der DSJ.
Berichte von den DVM's auf der Website der DSJ --- Eins - Zwei - Drei - Vier.
Chessbase mit einem kleinen Bericht zu den DVM's.
Die Website der Schachjugend in Berlin berichtet ebenfalls.
Die Partien könnt ihr als Mitglied in unserem Downloadbereich herunterladen.
Sämtliche Bilder sind für alle Mitglieder natürlich auch in unserem Bilderarchiv.

Stadtliga A Live-Übertragung

Da unsere 1. Mannschaft an diesem Sonntag spielfrei hat, übertragen wir mit unseren DGT Brettern die Begegnung unserer 2.Mannschaft und hier den 5. Spieltag der Saison 2021/22 aus der Stadtliga A.
Unsere Zweite spielt gegen den aktuellen Tabellenführer SW Lichtenrade.

Die Aufstellungen lauten wie folgt:

Pererva, Viktor – Kather, Yannick 1:0
Münch, Robert – CM Gallien, Fabian 1/2:1/2
Pixa, Richard – Triebus, Bruno 1/2:1/2
Hüls, Marco – Jannik, Lorenz 0:1
Verbitsky, Jaroslaw – Krüger, Robin-Kevin 0:1
Mahling, Thomas – Miettinen, Teemu 0:1
Jablonski, Peter – Stumpf, Daniel 1/2:1/2
Pixa, Ulrich – Starke, Rene-Reiner 1/2:1/2

Endstand (14:35 Uhr): 3:5
Herzlichen Glückwunsch an die 1. Mannschaft von SW Lichtenrade.

Die Übertragung beginnt pünktlich um 9:00 Uhr.

Es ist alles vorbereitet für einen spannenden Mannschaftskampf in der Stadtliga A - SV Mattnetz vs. SW Lichtenrade
Es ist alles vorbereitet für einen spannenden Mannschaftskampf in der Stadtliga A

Wer möchte kann auch gerne den Link zur DGT Website direkt nutzen.
Alles zu unserer 2. Mannschaft findet ihr hier.