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Frauenmeisterschaft 2023

Malina wird Berliner Frauenmeisterin 2023!

Die frisch gebackene Berliner Meisterin 2023!
Die frisch gebackene Berliner Meisterin 2023!

Was war passiert?
Im Zeitraum vom 18.05. bis 21.05.2023 fand die offene Berliner Frauenmeisterschaft statt. Der SV Mattnetz war hierbei durch Malina und Oksana vertreten. Insgesamt spielten 18 Spielerinnen um den Titel der Berliner Frauenmeisterin 2023. Das Feld reichte hierbei von einer ELO von 2153 bis hin zu wertungslos. Es wurden 7 Runden á 2 Partien pro Tag gespielt, am letzten Tag dann nur noch eine. Im Vorhinein waren Malina von der Zahl her an Startrang 7 und Oksana an Startrang 10 gesetzt. Aber genug der äußeren Gegebenheiten, springen wir in das Turnier rein:

Frauenmeisterschaft 2023 – 1. Runde:

In der ersten Runde der Frauenmeisterschaft durfte Oksana gleich gegen die Turnierfavoritin an Brett 1 ran. Sie konnte sehr lang sehr gut gegenhalten und lies sich selbst mit 2 Minusbauern nicht aus der Ruhe bringen. Auch wenn die Stellung objektiv sicher schlechter war, musste ihre Gegnerin noch einiges zeigen, ehe sie sich den ganzen Punkt nach 3 Stunden Spielzeit sichern konnte.

Für Malina lief es etwas besser. Sie musste gegen eine zahlmäßig deutlich schlechtere Spielerin antreten. Nach nur 19 Zügen konnte Sie eine taktische Unaufmerksamkeit der Gegnerin ausnutzen und so nach nicht ein Mal einer Stunde den ersten Punkt für Mattnetz holen.

Malina bei der Frauenmeisterschaft 2023
Malina bei der Frauenmeisterschaft 2023

2. Runde:

In der 2. Runde ging es für Oksana gegen die Startrangnummer 9 ran. Trotz der leicht besseren Zahl der Gegnerin versteckte sich Oksana überhaupt nicht und kam aus der Eröffnung hervorragend heraus. Nach nicht einmal 20 Zügen konnte sie bereits einen Mehrturm ihr Eigen nennen. Da die Stellung sehr taktisch war hatten im weiteren Verlauf dennoch beide die Möglichkeit, die Partie zu ihren Gunsten zu drehen. Oksana war hierbei die erste, die einen entscheidenden Fehler ihrer Gegnerin ausnutzte und erkämpfte sich damit ihren ersten Punkt.

Für Malina sollte es nicht weniger schwer werden. Da sie in der ersten Runde ihren Pflichtsieg geholt hatte musste sie nun gegen die 4. gesetzte WFM mit ELO 1906 ran. Wie auch Oksana versteckte sich Malina mit den weißen Steinen überhaupt nicht. Sie kam selbstbewusst aus der Eröffnung heraus und stellte die Gegnerin vor einige Probleme. Auch wenn die Stellung objektiv leicht besser für ihre Gegnerin war, lies sich Malina davon nicht beeindrucken. Ihre Gegnerin verlor in dieser komplizierten Stellung schließlich die Nerven und verkalkulierte sich bei einem Figurenopfer. Nach 20 Zügen hatte Malina nun eine Mehrfigur, welche sie nur noch über die Ziellinie bringen musste. Taktische Drohungen ihrer Gegnerin erkannte Sie rechtzeitig und so geschah es nach 41 Zügen: Ihre Gegnerin gab sich geschlagen und Malina steht nun mit 2/2 da.
Mit den Siegen von Oksana und Malina war damit die 2. Runde aus Mattnetzsicht perfekt 😎

3. Runde:

Für Oksana ging es in der 3. Runde gegen die an 13 Gesetzte ran. Sie kam sehr gut aus der Eröffnung raus und konnte nach einer taktischen Ungenauigkeit der Gegnerin bereits im 16. Zug die Partie stark zu Ihren Gunsten lenken. Doch wie es im Schach so ist: Die Partie ist erst vorbei, wenn sich beide Spielerinnen die Hand geben. Und so passierte leider das unglücklichste: Oksana übersah eine taktische Abwicklung der Gegnerin und verlor leider die schon sehr aussichtsreiche Partie. Äußerst bitter, zumal sie bis dahin keinen wirklichen Fehler gemacht hatte.

Bei Malina ging es nach dem Sieg in Runde 2 der Frauenmeisterschaft gegen die WFM nun gegen die an 2 gesetzte WIM mit 2089 ran. Wie auch Oksana kam Malina hervorragend aus der Eröffnung raus (Vorbereitung sei Dank) und stand nach einem Fehler der Gegnerin im 19. Zug mit einem Mehrbauern und aktiver Stellung da. Nur leider sollte sich ähnlich wie zur Partie von Oksana das Schicksal wiederholen…Trotz der bis dahin sehr guten Zügen übersah Malina eine taktische Drohung der Gegnerin, welche sie gleich 3 Bauern und ihre Aktivität kostete. Einen Vorteil, den ihre Gegnerin leider nicht mehr aus der Hand gab, sodass sich Malina ein erstes Mal geschlagen geben musste.
Von außen sehen die 0/2 in dieser Runde für Mattnetz unglücklich aus, zumal die beiden Partien von Oksana und Malina gewonnen waren. Aber das Turnier ist noch lang und es kann noch vieles passieren. Runde abhaken und weiter geht´s!

Frauenmeisterschaft 2023 – 4. Runde:

Die vierte Runde sollte die unglücklichste Runde für Oksana werden. Sie lief leider genau in ein vorbereitetes Gambit ihrer Gegnerin und stand so nach kürzester Zeit deutlich schlechter. Aber wie auch in der ersten Runde gab sie sich nicht geschlagen und kämpfte wacker! Auch wenn am Ende nichts mehr zu machen war, so ist dieser Kampfgeist, in objektiv verlorenen Stellungen noch so standhaft zu bleiben sehr bemerkenswert, wenngleich das Ergebnis sie nicht dafür belohnte. Aber auch das wird noch kommen!

Malina durfte trotz der Niederlage aus Runde 3 weiterhin oben mitspielen. So ging es nun wieder gegen eine Titelträgerin ran: WFM mit 2065 ELO. Selbstbewusst spielte sie mit den weißen Steinen ihre vorbereiteten Varianten runter und kam gut aus der Eröffnung raus. Im Mittelspiel hatte ihre Gegnerin allerdings leider den besseren strategischen Plan und konnte so deutlichen Vorteil erlangen. Dieser mündete letztendlich in 2 Mehrbauern, welche sie im Turmendspiel leider auch verwertete.
Wie heißt es: Ein Unglück kommt selten allein…War Runde 3 an Pech kaum zu überbieten, war diese Runde ebenfalls einfach nur abzuhaken. Einmal genau in die Eröffnungsvorbereitung gelaufen bei Oksana und ein falscher Plan bei Malina ließen wieder 0/2 auf der Anzeigetafel aus Mattnetzsicht stehen. Dennoch war gerade einmal Halbzeit im Turnier und immer noch alles drin.

5. Runde:

Oksana spielte gegen eine schlechtere Gegnerin (Startrang 14). Als Trainer machte es mich umso glücklicher, als ich sah, dass Oksana genau unsere Eröffnungsvorbereitung aus dem Training auf dem Brett hatte (und wieder: der Vorbereitung sei Dank). Und so kam es wie es kommen musste: bereits nach 10 Zügen stand Oksana komplett auf Gewinn und konnte auch einen Mehrbauern verzeichnen. Diesen brachte sie bis ins Endspiel und damit auch über die Ziellinie. Ein guter und wichtiger Sieg, auch wenn es nur ein Spiel auf ein Tor war.

Für Malina ging es gegen Oksanas Gegnerin aus der 4. Runde ran. Da dies dadurch natürlich eine prestigeträchtige Angelegenheit war, war Malina umso mehr motiviert. Und gesagt getan: Nach genau 20 Zügen gab sich ihre Gegnerin geschlagen, da Malina gleich die erste taktische Möglichkeit ausnutzte.
Nach nun 2 sehr bitteren und teilweise auch unglücklichen Runden steht nun wieder 2/2 aus Mattnetzsicht für diese Runde. Für Oksana mit 2 Punkten und Malina mit 3 Punkten ist weiterhin alles drin. Und mit dieser Einstellung ging es in die letzten beiden Runden.

6. Runde:

Wie auch in der vorherigen Runde war diese Runde vorbereitungstechnisch für Oksana ein Volltreffer! Wir sahen uns kurz vor Rundenbeginn noch einen Aufbau gegen Schottisch an…und es sollte genau so kommen. Nach 11 Zügen stand Oksana mit einem Mehrbauern bereits komplett auf Gewinn. Allerdings tauschte ihre Gegnerin sehr schnell alles ab und es gelang ihr tatsächlich, noch das Remis zu halten. Sehr bitter, aber dennoch für Oksana eine gute Partie mit unglücklichem Ausgang, da nur sie Chancen zum Sieg hatte.

Für Malina ging es in der vorletzten Runde gegen eine deutlich schlechtere Spielerin (Startrang 15). Nun ja, zu der Partie gibt es nicht viel zu sagen: Malina blieb ruhig, verbesserte ihre Stellung kontinuierlich ehe die Gegnerin die Nerven verlor und einen taktischen Fehler machte. Diesen nutze sie sofort aus und stand erst mit einer, dann mit 2 Mehrfiguren da. Der Rest war dann nur noch Formsache.
Vor der letzten Runde steht Oksana nun mit 2,5 und Malina mit 4 Punkten dar. Für Malina ist damit noch eine Platzierung in den Top 3 möglich, während Oksana noch Chancen für die U18 Preise wahrt. Es ging in der letzten Runde also nochmal um alles!

7. Runde:

Oksana spielte gegen die Startnummer 12 und hatte Weiß. Wie auch in den zwei Runden zuvor kam zunächst genau die Eröffnungsvorbereitung auf das Brett. Nach einigen ungenauen Abtauschen Ihrer Gegnerin stand sie sehr aktiv und forcierte sofort den Königsangriff. Leider übersah Oksana den taktischen Gewinn, sodass am Ende „nur“ ein halber Punkt zu buche schlug. Dennoch war es eine sehr gute Partie, in der nur sie Chancen auf den Sieg hatte. Ein sehr sehr glücklicher halber Punkt für ihre Gegnerin.

Weiß am Zug, gewinnt!
Weiß am Zug, gewinnt!

Txe7! hätte hier die Partie entschieden. Dxe7 scheitert am Abzugsschach Se6+ und Weiß gewinnt die Dame. Nimmt Schwarz das Opfer nicht an, so fällt der Bauer f7 sofort danach und Weiß steht auch auf Gewinn.

Bei Malina ging es gegen Oksanas Gegnerin aus der 3. Runde ran. Mit Startranglistenplatz 13 ging Malina damit als deutliche Favoritin in die letzte Runde. Aus einer vorherigen Runde hatten wir uns bereits ein Gambit angesehen, welches dann aber nicht auf das Brett kam. Aber man lernt ja bekanntermaßen nichts umsonst. Und so kam es, dass nun die Vorbereitung doch nicht „umsonst“ war. Es kam sogar soweit, dass Malina das Gambit besser kannte als ihre Gegnerin, die es spielte. So stand sie nach 15 Zügen mit einem glatten Mehrbauern dar, den es nun zu verwerten galt. Das Ende der Partie bildete eine schöne taktische Kombination:

Schwarz am Zug, gewinnt!
Schwarz am Zug, gewinnt!

Malina zog, Db6+ und gewann wenig später die Partie. Auf Kh1 folgte T8e3 gefolgt von Lxh3! Dem weißen König stehen zu viele schwarze Angreifer entgegen, sodass sich Weiß wenige Züge später geschlagen geben musste.

Fazit Frauenmeisterschaft 2023

Nach nun anstrengenden 4 Tagen Frauenmeisterschaft standen damit bei Malina 5 Punkte und bei Oksana 3 Punkte auf dem Scoreboard. Durch die Entscheidungen an Brett 1 und Brett 2 reichte es damit tatsächlich für den 3. Platz und damit das Treppchen. Für Oksana stand am Ende der geteilte 13. Platz.

Doch damit nicht genug! Da die Gewinnerin des Turniers vereinslos war und die zweitplatzierte aus einem Brandenburger Verein kam, geschah für Malina das undenkbare: Sie wurde als drittplatzierte beste Berlinerin und damit Berliner Frauenmeisterin 2023! Damit qualifizierte sie sich ebenfalls für die deutsche Einzelmeisterschaft im August dieses Jahr!

Am Ende bleibt von mir aus nur noch zu sagen:

Herzlichen Glückwunsch an beide! An Oksana für ihren unglaublichen Kampfeswillen und an Malina zur Berliner Frauenmeisterin!

Oksana und Malina bei der Frauenmeisterschaft 2023
Oksana und Malina bei der Frauenmeisterschaft 2023

Berliner Einzelmeisterschaft 2023

Vom 08.04.23 – 16.04.23 findet die Berliner Einzelmeisterschaft 2023 (M-Klasse) und das Qualifikationsturnier (QT) statt und die ersten 8 Bretter der M-Klasse werden von unserem Verein Live übertragen.

Chessbase zeigt die Live Übertragung hier.
Auch auf chess.com könnt ihr die Berliner Meisterschaft verfolgen.
Die Übertragung beginnt täglich um 16:00 Uhr, am 16.04.22 bereits um 11:00 Uhr.
Die Übertragung auf chess.com ist 15 Minuten Zeitversetzt (delay) und auf Chessbase 20 Minuten.

Die ersten 8 Bretter der Meisterklasse werden live übertragen.

Auch unsere neuen Kabelbrücken sind bereits im Einsatz die Georg dankenswerterweise besorgt und mitgebracht hat.

So ist die Verkabelung deutlich besser und vor alllem es geht schneller.

In der Meisterklasse spielen vom SV Mattnetz Henrik Hesse und Georg Tscheuschner mit und hoffentlich sehen wir einen der beiden im späteren Turnierverlauf an diesem Brett.

Na, welcher Mattnetzspieler hat Lust auf Brett 1?

Im Qualifikationsturnier spielen für Mattnetz:

Ralf Schnabel
Oliver Fartmann
Richard Pixa
Viktor Pererva
Max Teschke
Frank Dreke
Jaroslaw Verbistsky
Siegfried Liebold
Adrian Maiwald
Oksana Verbitska
Stefan Lippianowski
Justus Morper

Nach den Siegen in Runde 1 haben es Georg und Henrik in der Meisterklasse an die Live Bretter 5 & 6 geschafft.

In Runde 3 am Ostersonntag ist es nun bereits soweit – Georg spielt mit 2 / 2 an Brett 1 gegen Raphael Lagunow und auch Henrik bleibt mit 1,5 / 2 am Livebrett 5 und spielt gegen Emil Schmidek. Die Runde beginnt um 16:00 Uhr.

Nach zwei Siegen gegen GM Richter und GM Glek ist nun auch Henrik in Runde 8 an Brett 1 angekommen. Er spielt nun, leider wieder mit Schwarz, am morgigen Samstag gegen IM Baskin. Georg spielt an Brett 6 ebenfalls mit Schwarz gegen Michael Strache.

Henrik verliert leider an Brett 1 gegen IM Baskin und spielt nun in der Schlussrunde an Brett 4 gegen IM R. Lagunow. Georg hat heute an Brett 6 mit Schwarz gegen M. Strache gewonnen und spielt nun in der letzten Runde gegen FM Glantz an Brett 5.
Die Runde am morgigen Sonntag beginnt bereits um 11:00 Uhr.

Hier könnt ihr euch täglich die Partien der ersten 8 Bretter der Berliner Einzelmeisterschaft 2023 herunterladen.
PGN Datei alle Runden
CBV Datei alle Runden
Aktualisiert 16.04.2023 um 20:45 Uhr

Hier noch alle Links zur Meisterklasse und zum QT 2023:

Meisterklasse 2023 auf Chess Results
Qualifikationsturier 2023 auf Chess Results
Direktlink zur Chessbase Übertragung
Direktlink zur chess.com Übertragung
Website Berliner Schachverband zu beiden Turnieren

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Landesliga 2022/23 Live

Am heutigen Sonntag, den 22.01.2023, übertragen wir aus der Berliner Landesliga den Mannschaftskampf unserer 1. Mannschaft gegen Zitadelle Spandau.
Die Partien haben begonnen – aus Sicherheitsgründen übertragen wir mit einer Verzögerung von 10 Minuten.

Ihr könnt die Partien hier auf unserer Website verfolgen und natürlich auch auf Lichess.

Ihr könnt die Partien hier auf unserer Website verfolgen und natürlich auch auf Lichess.
Hier ist der Direktlink zu Lichess.

Live Spielstände aller Mannschaften im Überblick:

SV Mattnetz Berlin 1 – SC Zitadelle Spandau 1977 5 : 3

SV Mattnetz Berlin 2 – SG Weißensee 49 4,5 : 3,5

SV Mattnetz Berlin 3 – 
SC Zitadelle Spandau 1977 2 4 : 4

SV Mattnetz Berlin 5 – SG Weißensee 49 4 4 : 2

SV Mattnetz Berlin 6 – BSG 1827 Eckbauer 3 3 : 3

Unsere 4. Mannschaft hat heute spielfrei!

1.Vorrunde und JSO 2022

An den Wochenenden 15.10.-16.10.2022 und 22.10.-23.10.2022 wurde die 1. Vorrunde zur Berliner Jugendeinzelmeisterschaft (BJEM) 2023 im bekannten Andreas-Gymnasium in Berlin-Friedrichshain ausgetragen. Parallel dazu fand am ersten Wochenende das Große Jugendsommeropen (JSO) 2022 und am zweiten Wochenende das Kleine JSO 2022 für die u6 – u12 statt.

1. Vorrunde – Paul in der u10

Bei der 1.Vorrunde haben von uns Paul in der u10 und Erik in der u16 teilgenommen. Paul startete vom Setzlistenplatz 13 von 31. Er konnte nach einem Auftaktsieg auch in Runde zwei gegen Rafael Antonio Bergmann einen vollen Punkt holen. Dazu sei gesagt, dass dies der allererste Sieg für Paul gegen den ungefähr 300 Punkte stärkeren Rafael von SC Borussia Lichtenberg war. In der Partie ging der Vorteil hin- und her, doch am Ende entschied dann ein Dameneinsteller von Rafael die Partie zugunsten von Paul. Im weiteren Turnierverlauf konnte Paul noch zwei weitere deutlich DWZ-stärkere Spieler bezwingen.

Paul verwandelt diese Stellung mit Weiß noch in einen vollen Punkt

In der Partie gegen Artemii Belov vom SV Empor Berlin war eigentlich das Springerendspiel tot Remis, doch Paul übersah die Verteidigungsidee, seinen Springer gegen den letzten gegnerischen Bauern zu opfern. Dadurch konnte sich Artemii eine Dame holen und die Partie gewinnen. Vor der letzten Runde hatte Paul 4/6 Punkte eingesammelt und hätte nur noch mit einem Sieg die Chance auf einen der fünf Qualifikationsplätze für die Endrunde in der stark besetzten u10. Das Losglück war leider nicht auf Pauls Seite, denn er bekam wieder einen 300 Punkte stärkeren Gegner. Paul wusste gar nicht wie ihm geschieht und verlor die Partie ziemlich schnell. Letztendlich war es trotzdem ein relativ erfolgreiches Turnier für Paul, denn er belegte mit 4/7 Punkten den 10.Platz in der 1. Vorrunde und verbesserte seine DWZ um 142 Punkte auf 1070.

1. Vorrunde – Erik in der u16

Erik ist in der u16 von vorletzter Startranglistenposition als Außenseiter ins Turnier gestartet. Aber dadurch, dass Erik fast täglich online Schach spielt und dort schon eine deutlich höhere Spielstärke erreicht hat, ist Erik mit seiner DWZ von 1042 eigentlich deutlich unterbewertet. Leider fehlt es ihm an Turniererfahrungen mit langer Bedenkzeit, denn online spielt er meistens mit 10min Bedenkzeit. So kann man nachvollziehen, weshalb seine Partie die erste war, die in allen Vorrunden zu Ende ging. Sie dauerte ungefähr 10-15min und verlief leider nicht erfolgreich, denn gleich in der Eröffnung ging Eriks Dame durch eine Fesselung vom gegnerischen Läufer verloren. Das war ihm aber eine Lehre und im weiteren Turnierverlauf ließ er sich mehr Zeit zum Überlegen.

2.Rnd u16 – Erik tappt mit Weiß in eine taktische Falle

In der Stellung der zweiten Runde im obigen Bild zieht Schwarz den König nach c8 und Erik schlägt mit Dame oder Läufer auf e4. Das ändert nichts an der Antwort von Schwarz, denn es droht nun Matt in drei! Die Auflösung folgt weiter unten. Die Partie war bis zu diesem Fehler sehr gut für Erik und er hätte sie ohne den Fehler wahrscheinlich gewinnen können. Die dritte Partie brachte dann die Wendung. Erik konnte sich gegen die 500 DWZ-stärkere Madiha Fock durchsetzen. Das war damit sein erster Sieg gegen eine so starke Schachspielerin.

Erik gewinnt die dritte Runde der 1. Vorrunde

Im weiteren Turnierverlauf kamen noch ein Unentschieden und ein Sieg gegen einen 1400er bzw. knapp 1400er dazu. Dabei konnte Erik einmal von Glück im Springerendspiel und von einem taktischen Schnitzer des Gegners profitieren. Die weiteren Partien gingen gegen deutlich stärkeren Gegner verloren. Kommen wir nun zur Auflösung der Taktikaufgabe aus Runde 2: 1. … Kc8 2. Lxe4?? (bzw. 2. Dxe4??) Dxg2+! 3. Lxg2 (bzw. 3. Dxg2) Txe1+ 4. Lf1 (bzw. 4. Df1) Txf1#. Das war überraschende Falle, die die Partie leider sofort beendete. Insgesamt hat Erik mit 2,5/7 Punkte den 21. Platz von 26 erreicht und damit seine DWZ um 128 Punkte auf 1170 verbessert.

Großes JSO – Maksym (u12) und Nikita (u16)

Im Großen Jugendsommeropen (JSO) wurde mit einer ähnlichen Bedenkzeit wie in der Vorrunde gespielt. Es gab 75min für 30 Züge (ohne 30s Inkrement pro Zug) und 15min für den Rest der Partie. Es bestand Mitschreibepflicht und eine DWZ-Auswertung erfolgte ebenfalls. Für unsere beiden Ukrainer Maksym und Nikita war es das erste Schachturnier mit langer Bedenkzeit und Mitschreiben. Sie hatten vor einigen Wochen schonmal eine Partie in der BMM gespielt, aber noch kein vollständiges Turnier.

Maksym im Großen JSO u12

Für Maksym war diese Bedenkzeit das genaue Gegenteil von dem, was er üblicherweise für seine Schachpartien benötigt. So spielte er auch in diesem Turnier relativ schnell. Allerdings merkte er nach seiner ersten Niederlage auch, dass er mehr Zeit investieren muss. Damit gelang ihm in der zweiten Runde dann der erste Sieg in der gewerteten Partie gegen einen 700er. Die nächsten beiden Partien waren mit taktischen Fehlgriffen bestückt und gingen leider verloren. In der letzten Runde kam dann noch ein schneller Sieg hinzu. Somit holte Maksym 2/5 Punkte und belegte den 20. Platz von 27.

Sein Bruder Nikita trat in den zusammengelegten Altersklassen u14 – u18 an. Dort musste er gleich in der ersten Runde gegen Leon antreten und hatte wenig Chancen. Die zweite Partie verlief erfolgreich, denn Nikita konnte viel Material erobern. Insgesamt schaffte es Nikita, 2,5/5 Punkte zu sammeln. Damit erreichte er sogar in seiner Altersklasse u16 den zweiten Platz!

Turnierraum der u14 – u18 mit Nikita (links in rot), Justus und Leon

Großes JSO – Leon und Justus in der u14

Leon startete wieder einmal erfolgreich ins Turnier. Er konnte die ersten beiden Runden gewinnen. In der zweiten Runde wurden bei Leon allerdings bei der Grundstellung Dame und König vertauscht, sodass die Partie einen merkwürdigen Verlauf nahm, doch keinem der beiden Spieler fiel etwas auf. Die dritte Partie des Tages war dann doch zu anstrengend und Leon musste sich geschlagen geben. Auch die vierte Runde verlief nicht besser. In der letzten Runde konnte sich Leon noch einen vollen Punkt sichern. Insgesamt holte er 3/5 Punkte und belegte den 10. Platz von 30.

Nikita und Leon im Großen JSO u14-u18

Justus verlor die erste Runde, konnte dann aber zwei Runden in Folge gewinnen. Am Sonntag spielte er unter anderem gegen den ältesten Spieler im Turnier (u18-Spieler) mit knapp 1200 DWZ. Justus konnte in beiden Partien Remis erreichen. Damit erzielte auch Justus 3/5 Punkte und belegte den 11. Platz. Außerdem konnte er seine DWZ um über 30 Punkte verbessern.

Kleines Jugendsommeropen – Luka und Elias in der u8

Beim Kleinen Jugendsommeropen gab es pro Spieler 30min Bedenkzeit und keine DWZ-Auswertung. Elias startete ausgezeichnet ins Turnier. Er schaffte es die ersten drei Partien zu gewinnen. Danach war dann natürlich auch das Ziel unter die ersten drei Plätze zu kommen. Elias war dementsprechend schon aufgeregt. Leider waren die Gegner dann doch etwas zu schwierig für Elias und er konnte leider keine Punkte mehr hinzugewinnen. Insgesamt reichte es dann mit den 3/5 Punkten noch für den 9.Platz von 37.

Elias spielte gerade mit Schwarz 1. … b6 und übersah Dxc3 mit Doppelangriff

Luka startete auch gut ins Turnier und schaffte es die ersten beiden Runden zu gewinnen. Danach wurde dann im Aufenthaltsraum Laser- oder Räuberschach gespielt. Dadurch wurde die Spielweise im Turnier mit normalem Schach natürlich entsprechend behindert. Auch Lukas sehr schnelle Spielweise führte dann zu zwei Niederlagen in Folge. In der letzten Runde konnte sich Luka dann aber doch nochmal durchsetzen und gewinnen. Insgesamt erreichte sie auch 3/5 Punkte und belegte den 16.Platz.

Luka mit Weiß vor aussichtslosen Problemen

Kleines JSO – Jan (u10) und Maksym (u12)

Jan verlor zwar die erste Runde in der u10, konnte aber anschließend das Teilnehmerfeld von hinten aufrollen. Die nächsten drei Runden entschied Jan alle für sich, denn er profitierte von Unachtsamkeiten seiner Gegner. Mit einem Sieg in der letzten wäre sogar noch ein Podiumsplatz möglich gewesen, allerdings war dies Jan nicht vergönnt. Er holte ebenfalls 3/5 Punkte und belegte den 10. Platz von 38.

Jan kämpft sich mit Weiß zurück ins Spiel

Maksym, der bereits beim Großen JSO teilgenommen hat, will sein Ergebnis beim Kleinen JSO u12 nochmal verbessern. Beim Kleinen JSO fällt zumindest das lästige Mitschreiben weg und die Gegner sind noch nicht so erfahren. Das machte sich in der ersten Runde allerdings noch nicht bezahlt, denn Maksym konnte keinen Punkt für sich verbuchen. In der zweiten Runde schaffte es Maksym, seinem Gegner im Turm und Springer gegen Turm Endspiel durch eine Gabel den Turm abzujagen. Anschließend setzte Maksym den Gegner Schachmatt. Leider wurde auf dem Ergebniszettel nur Remis eingetragen, was uns erst nach der vierten Runde auffiel. Dadurch dass Maksym auch die dritte und vierte Runde gewinnen konnte, war dieser halbe Punkt natürlich noch wichtig beim Kampf um die vorderen Plätze. Zum Glück konnten wir seinen Gegner ausfindig machen und dieser war so ehrlich und bestätigte dem Turnierleiter das richtige Ergebnis. Am Ende machte das leider keinen Unterschied, denn Maksym hat leider die letzte Runde verloren. Also erreichte auch Maksym 3/5 Punkte und belegte den 15. Platz von 34.

Schlussworte & Link 1. Vorrunde und JSO

Am Ende gab es bei der Siegerehrung für alle Teilnehmer des Kleinen JSO noch eine Medaille und eine Süßigkeit. Unsere Teilnehmer sind beim Großen und Kleinen JSO weitestgehend im vorderen Mittelfeld gelandet und hatten sicherlich ihre Chancen auch mehr zu erreichen.

Unsere Kids beim Kleinen JSO 2022

Alle Ergebnisse könnt ihr mit einem klick auf diesen Link einsehen.

Die Vorrunden mit den Opens zentral an einem Ort ausrichten zu lassen, wird in der Zukunft nicht mehr so einfach möglich sein und vielleicht gar nicht mehr stattfinden. Deshalb bedanken wir uns auch nochmal für die langjährige Turnierorganisation beim Ausrichter, der Schachjugend in Berlin und natürlich bei Olaf Sill als Turnierleiter sowie seinen tatkräftigen Helfern im Andreas-Gymnasium.