Spannender Abschluss in Frydek-Mistek

Leider hat es mich am vorletzten Tag unserer Fahrt gesundheitlich ganz schön ausgeknockt, so dass ich erst jetzt den Abschlussbericht schreiben kann.
Hier die Ergebnisse:
u9
u12
u15
Mannschaftswertung

Die Abschlussrunde am Montag hatte zwei Ziele:
1) Den 3. Platz in der Teamwertung halten
2) Baos Verteidigung des 1. Platzes in der u9

Wer alle Berichte chronologisch lesen möchte, fängt bitte von unten an.

Daneben hatte jeder Teilnehmer seine individuellen Ziele. Es sollte sehr spannend werden. Zum dritten Mal in diesem Turnier erhielt Bao seine neue Französisch-Variante aufs Brett. Diesmal kam er damit nicht zurecht und stellte eine Qualität ein. Von da an lief es aber besser. Das verbliebene Läuferpaar machte ganz schön Ballett. Zeitgleich stellte sein Verfolger Grigori Ponomarev am 2. Brett eine Figur ein. Diesmal war die Partie für ihn endgültig verloren (gegen Richard Stalmach hatte es noch zum Remis gereicht). Damit war klar, dass Bao ein Remis reichte. Zweimal lehnte der Gegner Baos Angebot ab, aber nachdem Bao einen sehr guten Angriff erhielt, bot der Gegner nun selbst Remis an und Bao nahm glücklich an.
Bao Siegerehrung
Auf dem Bild fehlt der 4.Platzierte Russe, dessen Vater ihn nach der Preisübergabe von der Bühne holte. Ein Foto, den Blick von der Bühne und sich feiern lassen vom Publikum hatte er sich offensichtlich nicht verdient. Da wird verständlich, warum der Junge am Brett immer anfing zu weinen, wenn er einen Fehler gemacht hatte.
Bei der Mannschaftswertung war es noch spannender. Vor der letzten Runde hatten wir einen Punkt Vorsprung. Da Kyrill in der letzten Runde gewann und alle anderen Remis spielten, bekamen wir 2,5 von 4 möglichen Punkten dazu. Das hieß, unsere 2 direkten Verfolger (vor der letzten Runde 1 Punkt hinter uns) durften nicht mehr als 3 Punkte geholt haben. Dass einer davon mindestens 3 Punkte geholt hatte, wusste ich allerdings schon. Also fieberten wir der Siegerehrung entgegen. Als am Ende der Preisverleihung die Teamwertung aufgerufen wurde, brach großer Jubel aus, als das Team “Nemecko” aufgerufen wurde (wir waren die einzigen deutschen Teilnehmer). Das Team (Kyrill, Bao, Max, Jasper und Sander) konnte sich den Pokal für den dritten Platz, Medaillen und eine Schachtorte abholen.
Siegerehrung Mannschaft
Alle Teilnehmer unserer Reisegruppe konnten dann ein Stück von der mächtigen Torte probieren.
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Die meisten unserer Teilnehmer konnten mit ihrem Abschneiden zufrieden sein. Besonders Simeon, der als Vorgabe bekommen hatte, wenigstens einen Punkt zu holen, übertraf diese Vorgabe mit 3,5 Punkten sehr deutlich. Wir sind schon gespannt auf die ELO-Auswertungen.
Danach gingen wir in den hiesigen Aquapark, eine gelungene Abwechslung zum Schachalltag. Den krönenden Abschluss bildete der Besuch einer hiesigen Pizzeria (praktisch meine Stammpizzeria in Frydek-Mistek).
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Am Abend trafen wir uns noch mit Peter und seiner Crew vom English Junior Squad, die uns eventuell im nächsten Jahr besuchen wollen. Dabei erwähnte Peter, wie glücklich es ihn gemacht hat, wie Tom, den er als 9jährigen in Liverpool kennen gelernt hat, sich extra bemüht hatte, sich von ihm verabschieden zu können. Manchmal ist es so einfach…
Am nächsten Tag fuhren wir die 11 Stunden zurück nach Berlin, wo wir müde, aber auch glücklich mit vielen neuen Erlebnissen, Erfahrungen und Erfolgen ankamen.

Die Karte im Schneehaufen

So schlimm war es nun doch nicht, aber man könnte den Eindruck kriegen, wenn man so sieht, wie die zu versteckenden Karten ausgegeben wurden.
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Aber schon 5 Minuten später war wieder schönster Sonnenschein und bereits 10 Minuten später war Sander als Erster mit seinen beiden versteckten Karten wieder beim Treffpunkt.
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Alle Karten wurden gefunden und führten durch Vorzeigen im Hotel zu den Ostergeschenken der Eltern. Vielen Dank auch für die Ostergrüße per SMS, die uns erreichten.
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Heute wurden zwar einige Ostereier verschenkt, aber die meisten Eier (0 Punkte) erhielten unsere Gegner. Ein sehr erfolgreicher Tag, der uns zwischenzeitlich sogar auf den geteilten 3. Platz in der Teamwertung brachte. Alle Jungs konnten heute punkten. Morgen dürfen nicht nur Sander und Max unter deutscher Flagge spielen, sondern erstmals auch Kyrill und Jasper. Viel Erfolg!
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Bao kam heute gegen den an 3 gesetzten Russen Grigori Ponomarev nicht über ein Remis hinaus, allerdings spielte dieser in der Nachmittagsrunde Remis, sodass Bao vor der letzten Runde einen halben Punkt Vorsprung hat. Auch ihm wünschen wir viel Erfolg.
Morgen geht es bereits um 8:00 Uhr los. Deshalb war heute sehr früh Nachtruhe angesagt.

Jung gegen Alt in Frydek-Mistek

Heute war ein ereignisreicher Tag. Allerdings gab es nur eine Chance, um im Turnier weiter nach vorn zu kommen. Jasper, Ole und Max kamen zu leichten Siegen. Sander und Paul mussten sich etwas mehr anstrengen, gewannen aber auch. Kyrill verstand seine gute Stellung nicht und erkannte daher seine Möglichkeiten im Endspiel nicht. Leider nur ein remis! Zur “Belohnung” spielt er morgen gegen Ole. Die erste inner-Berliner Paarung. Beim Kampf gegen die Nummer 2 behielt Bao in einer interessanten Partie die Oberhand. Morgen geht es dann gegen den an drei gesetzten Russen weiter.

Nach der Vormittagsrunde folgte der große Freizeitteil des Turniers. Darunter Simultanveranstaltungen mit GM Vlastimil Jansa und einem IM jeweils an 16 Brettern mit Uhren (!!).

Der GM (schon über 70 Lenze alt) und der IM hatten 60 min, die Kinder 30 min Bedenkzeit. Eine extreme sportliche Herausforderung für die Meister, die dabei einige Federn lassen mussten. Auch Bao gewann nach Zeit gegen den GM, während Maximilian fairerweise den IM mit dessen restlichen 14 Sekunden nicht über die Zeit heben wollte und (in Verluststellung) aufgab.
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Im Vordergrund nicht der Großmeister, sondern das Maskottchen der Beskydischen Schachschule, dahinter tatsächlich der GM.
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Bei Bao musste der Großmeister ganz schön grübeln, aber auch Bao verbrauchte sehr viel Zeit. Mit einem Bauern weniger ignorierte der GM Baos Partie fast 10 Minuten. Danach war sie zeitlich nicht mehr zu halten.
Abends beim Empfang gab es dann noch ein VIP-Simultan. Hier holte Kyrill für Berlin einen halben Punkt gegen GM Gonsier (Tschechischer Jugendnationaltrainer), während Bettina dort fleißig Kontakte knüpfte.
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Alles Schnee von heute

Der heutige Tag begann mit einem Schreck in der Morgenstunde:

dem Blick aus dem Fenster.
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Nicht alle waren dafür gut ausgerüstet. Aber zur Mittagszeit war das meiste schon wieder verschwunden.
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Die Morgenrunde war leider für einige wieder durch grobe Fehler geprägt. Paul hatte großes Glück, sein Gegner übersah ein zweizügiges Matt und verlor im Anschluss sogar die Partie. sein erster Punkt. Auch Tom und Tom konnten einen ersten halben Punkt einheimsen. Am Nachmittag holte dann auch Simeon den heißbegehrten ersten Sieg, so dass nun niemand mehr mit leeren Händen dasteht.
Kein guter Tag war es für Ole, der in beiden Partien die Konzentration nicht bis zum ende aufrecht erhalten konnte und schöne Stellungen durch falsches Berechnen zum Verlust verdarb. Bao verteidigt sein erstes Brett erfolgreich, wenn auch mit etwas Glück.
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Morgen früh kommt es zum Showdown, wenn er gegen den an 2 gesetzten Richard Stalmach spielen wird.

Essen gehen wir im im Hause befindlichen Restaurant Swejk. Die regionale Küche mundet nicht immer jedem, aber satt werden konnten alle.
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Unser täglicher Weg führt uns über diese Schwingbrücke:
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Zeitgleich spielt eine zweite Gruppe von Jugendlichen unseres Vereins in Görlitz ein Turnier (eigentlich zwei – das Äskulap – und das Apothekenturnier). Wie ich aus gut unterrichteten Kreisen erfahren habe, hat sich GM Mladen Muse heute gegen Richard in ein Dauerschach geflüchtet 🙂 Hier könnt ihr die Ergebnisse verfolgen (links Menü anklicken).

Endlich geht´s los

Austragungsort des Turniers ist das Heimathaus, ein schönen klassizistischer Bau mit einem beeindruckenden Zentralen Spielsaal und einigen weiteren anliegenden kleineren Sälen. Neben den drei Nachwuchsturnieren (U9, u12 und u15) wird auch ein Open durchgeführt, an dem vorrangig Erwachsene teilnehmen.
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Heute stand eine Doppelrunde an, die nur Bao unbeschadet überstand (2 aus 2).
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Die Punktausbeute hätte durchaus größer sein können, aber allein die drei Empor-Spieler schenkten in bester Lage auf dem Brett ihren Gegnern gleich 2 Türme und einen Läufer… am Nachmittag kamen dann zwar die Punkte, aber bei schwächerer Gegnerschaft.
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Die spannendste und längste Partie lieferte wohl Max am Nachmittag, musste aber nach einem beeindruckenden Finale doch noch die Waffen strecken. Die übrigen Mattnetze waren in der ersten Runde erfolgreicher. In der zweiten Runde konnten dann jedoch nur Augustin (gewonnen) und Ole (remis) Punkte holen.
Maximilian
Lukashevich,Maryia – Hüls,Maximilian
46.Sh5 Kf8 [46…Tc2 47.Txe6 fxe6 48.Sf6+ Kf7 49.Sxh7 Ld3 50.Sg5+²]
47.Dxe6! Tc7 [47…gxf6 48.Dd6+; 47…g6 48.Dd6+ Ke8]
48.Dd6+ Te7 49.e6 Dg6 50.Dd8+ 1–0

Abends tobten sich die Jüngeren noch im verschneiten(!)Park beim Ballfangespiel aus.
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Abenteuer Frydek-Mistek beginnt

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Gestern begann unser Abenteuer „Frydek-Mistek“. Geschlagene 11 Stunden dauerte unsere Anreise durch das teilweise verschneite Tschechien. Zwischendurch sammelten wir noch Bao in Prag ein. Doch irgendwann war auch dies überstanden und wir befanden uns vor unserem 3-Sterne-Hotel im Retrostyle. Die Zimmer waren schnell bezogen und nach einem typischen tschechischen Essen (Gulasch mit Knödeln) ging es dann zügig ins Bett (April, April). Am heutigen Morgen kamen aber alle recht schnell aus den Betten. Um 9:00 Uhr ging es zum Landekpark (www.landekpark.cz), die größte Kohlemine in Tschechien, die 1992 geschlossen und zu einem Museum mit Besucherbergwerk umgebaut wurde. Unser Führer erklärte uns in Deutsch die Funktionsweise der Stollen und die Tätigkeit der Rettungseinheiten aufs Ausführlichste. Danach konnten wir die Atemschutzgeräte aufsetzen und uns einen Eindruck davon verschaffen, wie körperlich schwer die Arbeit mit dieser Ausrüstung sein musste. Respekt!
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Zum Abschluss des Museumsbesuchs konnten alle durch eine Rauchkammer klettern. Der Rauch wurde allerdings unterdrückt. Zum Glück, denn schon so war es recht schwierig den Parcour zu durchqueren. Alle hatten viel Spaß dabei, sogar Kimpi.
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Anschließend fuhren wir in den Berg ein und konnten die Gänge unter Tage erkunden. Dabei wurden sowohl die Geräuschkulisse eines aktiven Bergwerks simuliert als auch Originalmaschinen zum Kohleabbau vorgeführt. Bergbauarbeiter steht nun ganz sicher auf Niemandes Berufswunschliste mehr.
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Zu Mittag aßen wir mit der uns begleitenden Gruppe des englischen Junior Squad.
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Danach ging es in eine Shopping Mall in Ostrava, wo die Getränkevorräte aufgefüllt wurden.
Vor dem Abendbrot erkundeten die Jungs noch den anliegenden Park und spielten Fußball.
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Dann registrierten wir uns am Spielort und konnten erstmals den imposanten Spiegel –Spielsaal einnehmen, bevor es zum Abendbrot ging.
Nun bereiten sich alle auf die morgigen ersten Runden vor. Die meisten im Schlaf!

Vor dem Turnier

Morgen geht es endlich los! Wir fahren 9(!) Stunden mit dem Zug nach Frydek-Mistek. Am Mittwoch ist dann ein Ausflug geplant und Donnerstag beginnt die 1. Runde.

Die Veranstalterhomepage ist die Homepage der Beskidischen Schachschule.

Die Teilnehmer für das Osterturnier in Tschechien sind:

1. Tom Bahro u15
2. Tom Engelmann u15
3. Augustin Handel u15
4. Ole Karge u12
5. Jasper Stockter u12
6. Maximilian Hüls u12
7. Paul Bahro u12
8. Bao Anh Le Bui u9
9. Simeon Stark u12
10. Kyrill Pysarenko (Empor Berlin) u12
11. Sander Breitzmann (Empor Berlin) u12
12. Ludwig Beer (Empor Berlin) u12

Es werden 8 Runden gespielt. In der u12 und u15 werden die Turniere ELO-ausgewertet. Die Bedenkzeit beträgt 90 Min pro Spieler plus 30 Sekunden pro Zug.
Wir übernachten im Hotel Centrum, ca. 10 Minuten vom Spiellokal entfernt. Uns erwartet ein morgendlicher Spaziergang durch den Park, der die Ortsteile Frydek und Mistek durch einen Fluss trennt. Am ersten Tag nach der Anreise steht ein Ausflug mit dem englischen Junior Squad zum größten Tschechischen Bergwerk an.

Abfahrt: Treffpunkt 6:30 Uhr Bhf. Südkreuz Gleis 3; Auf der 9-Stündigen Anreise werden wir auch einen Teil Zeit für Training nutzen.
Rückankunft: Bhf. Südkreuz 19:06 Uhr Gleis 8