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Lichtenberger Sommer – Ein Bericht von Bernd Muskewitz

Es gingen 228 Teilnehmer an den Start. Sieger wurde der frischgebackene, aus Rostock stammende, inzwischen seit langen in Berlin ansäßige Großmeister Rene Stern vom SK König Tegel. Diesmal waren in allen Runden sehr angenehme eher herbstliche Außentemperaturen umd die 22 Grad zu verzeichnen. Unter Beifall wurde zu Beginn des Turniers bekannt gegeben, dass Handyklingeln nur mit einer Zeitstrafe( immerhin empfindliche 30 Minuten) statt mit der widersinnigen drakonischen Strafe des Partieverlustes belegt wird. Dies schien zudem wirksamer, denn es gab keine einzige Störung durch Handyklingeln.

Bei Georg lief nicht viel zusammen, er spielte nach langer Einzelturnierpause und hatte zudem in der ersten Turnierhälfte gleich zwei Gegner bekommen, die deutlich besser spielten( hier ist insbesondere der 12. platzierte Dustin Möller zu nennen) als ihre DWZ- Zahl und ihm jeweils einen vollen Punkt entführten. In der siebten Runden konnte er mich dann beim direkten Aufeinandertreffen in einer langen und hart umkämpften Partie mit den schwarzen Steinen besiegen.
Oliver gelang ein Sieg gegen FM Ralf Axel Simon und Remis gegen FM Heinig. Durch einen unglücklichen vierzügigen Einsteller brachte er sich in der Schlussrunde um die Chance verdient bester “Mattnetzer” dieses Turniers zu werden. Er hatte die meisten guten Gegner und nach meinem Eindruck zumindest phasenweise wohl auch das beste Schach von uns allen in diesem Turnier gespielt.
Justin gelang ein Sieg gegen den 1900er Henry Reiche. Bao trat nach einer Ferienreise erst zur zweiten Runden an und punktete gegen zwei 1600er, Sieg gegen Manfred Schönemann und Remis Dennis König. Ole konnte in der 2. Runde mit den schwarzen Steinen Dr.Bullig, einen 1600er, in 23 Zügen klar und deutlich besiegen. Gegen den gleichen Gegner brauchte ich in der letzten Runde mit den weißen Steinen 38 Züge, auch wenn die Zugzahl natürlich kein erstnhaftes Vergleichskriterium darstellt, außer dass man mit elf Jahren vielleicht der größere Draufgänger ist, als mit 45. 🙂
Auch Stefan konnte eine Partie gewinnen, belegte dadurch nicht den letzten Platz.
Für mich war es das erste richtige Turnier nach 1,5 Jahren und eine gute Möglichkeit langsam wieder in Form zu kommen. Meine drei Niederlagen gegen 2000er Gegner ( meine schlimmste Bilanz bislang überhaupt) zeigen mir deutlich, woran ich noch bis zum baldigen Start der nächsten Saison arbeiten muß.
64. Muskewitz,Bernd            1969   1887   5.5   37.0     316.0
80. Tscheuschner,Georg       1967   2043   5.0    41.0    315.5
102 Fartmann,Oliver              1927   1888   4.5    42.5    315.0
163 Strowig,Justin                  1855   1706   3.5    37.0    304.0
184 Bui,Bao Anh Le                1576   1433   3.5    29.0    267.5
197 Karge,Ole Jannes             1494   1113   3.0    29.5    271.5
227 Lippianowski,Stef             1220    970   1.0    26.0    230.0

Mittwoch – Abreise

Und schon war der letzte Tag angebrochen. Da unsere Flieger erst am Abend gingen, hatten wir noch den gesamten Tag, um die letzten Kronen auszugeben. Vorher erforschten die Teilnehmer noch in Gruppen das Nobelmuseum. Für das Lösungswort Best hostel durften sich die Teams eine Belohnung in Form von Nobel-Schokoladen-Medaillen und Minzpastillen beim Museumspersonal abholen.
Danach war dann Shoppingzeit und alle erkundeten noch mal die schöne Altstadt von Stockholm. Nach einem letzten selbst gekochten (spät-)Mittagessen ging es mit Koffern und Taschen bewaffnet zum Hauptbahnhof. Von dort war es nicht mehr weit bis zum Flughafen, wo sich unsere Gruppen trennten und ich mich mit den jüngeren Kindern den Direktflug nach Berlin antrat. Die andere Gruppe machte diesmal den Abstecher nach München, wo sie dann immerhin noch den Fan-Flieger der Fußballweltmeisterschaft sehen konnten.
Eine sehr aufregende, anstrengende, aber auch erlebnisreiche Reise ging zu Ende. Ich werde sie sicher noch lange im Gedächtnis behalten. Damit auch alle Teilnehmer sie nicht so schnell vergessen, hatte Kimpi die Idee, ein Fotobuch von der Fahrt zu erstellen. In der Zwischenzeit halten alle, die es wollten (bei uns fast alle), dieses Buch in ihren Händen.

So steht nun wie jedes Jahr die Vorbereitung der nächsten Sommerfreizeit auf dem Plan. Diesmal wird es uns wohl in den Harz führen, wo für mich die Sommerfahrtenzeit begann.

Dienstag – Aktivzeit

Der heutige Tag stand im Zeichen der Bewegung. Da das Wasser an den Stockhomer Stränden doch ziemlich kühl ist, entschieden wir uns für ein Badeausflug in das einzige City-Freibad von Stockholm. Bei 28° Wassertemperatur waren einige Kinder gar nicht mehr aus dem Wasser herauszubekommen. Eine schöne erfrischende Aktivität in dem gerade fenovierten Bad, das hier in den Fels gehauen wurde (zumindest sieht es so aus). Aber damit noch nicht genug, am Abend ging es dann in eine Shopping Mall am Rande der Stadt. Aber wir wollten hier nicht einkaufen, sondern – bowling spielen gehen.
Auf 7 Bahnen startete unser Abschlussabend. Die Stimmung war gut und einige persönliche Rekorde wurden gebrochen. Ein sehr aktiver Tag ging zu Ende.

Montag – Schiffszeit

Heute wurde lange geschlafen und so einige verzichteten auf das eh recht karge Frühstück. Kurz vor der Mittagszeit waren dann aber doch alle so weit munter, dass sie die 10 Minuten zum gegenüberliegenden Hafen schafften. Dort sollten wir in ein altes Dampfschiff einchecken. Während wir noch warteten, konnten wir den “Matrosen” noch beim polieren der alten Messingteile, mit denen das Schiff gut bestückt war, zuschauen. Im Inneren unseres Schiffes nahm ein großer Teil unserer Reisgruppe einen der edlen Salons (antike Polstermöbel und Teppiche) in Beschlag. Karten wurden gezückt. Einige genossen aber auch die schöne Aussicht über die Schären auf dem Weg nach Vaxholm. Das Wetter meinte es gut mit uns und die frische Brise war sehr angenehm. In Vaxholm angekommen, setzten wir mit einer Fähre zum dortigen Kastell über. Dort besuchten wir das ansässige Militärmuseum und die Außenanlagen mit zahlreichen Kanonen.Leider verschlechterte sich das Wetter nun sehr stark und so ging es mit einem Schnellschiff zurückin heimisches Gewässer. Der Abend klang gemütlich beim Abendessen aus.

Sonntag – Fußballzeit in Stockholm

Heute fieberten alle dem Abend entgegen. Schließlich stand das WM-Endspiel gegen Argentinien auf dem Plan. Vorher jedoch durften sich alle noch entscheiden zwischen der Teilnahme an einem Blitzturnier oder einem Mannschaftsmatch mit langer Bedenkzeit. Beim Blitzturnier gingen diesmal sogar Kimpi und der Schwedische Jugendleiter Lars an den Start. Nach den eigentlich vereinbarten 9 Runden hatte Lars aber noch nicht genug und so wurden kurzerhand noch 2 Runden rangehängt. Allerdings konnte das an Kimpis Turniersieg nichts mehr ändern. Im Anschluss ließ es sich Lucia nicht nehmen, bei der Siegerehrung allen Berliner Teilnehmern einen kleinen Erinnerungspokal oder eine -medaille zu überreichen, die sie organisiert hatte. Nach einem kurzen Eis und einigen Tandemrunden stand auch schon das Abendessen an (Rudi hatte stundenlang in der Küche der Unterkunft gestanden und Bratwürste vorgebraten, die nun in der Mikrowelle wieder auf Esstemperatur gebracht wurden). Dann begann das alles entscheidende Fußballspiel. Während praktisch alle gebannt auf die Leinwand schauten, erhielt Luise eine Sondertraininhseinheit von Lars (in englisch). Während das Spiel lange recht ruhig verlief, war nach dem Schlusspfiff kein Halten mehr. Großer Jubel brach aus, was leider in der Wohngegend des Schachpavillons kurz vor Mitternacht nicht so gern gesehen ist. So schlichen wir danach hinaus und feierten erst auf der großen Straße am Hafen weiter. Weltmeister – das wird man ja nicht jeden Tag. Ziemlich müde fielen in der Nacht viele nur noch ins Bett, zumindest in einem Fall reichte es wohl auch nicht mehr zum umziehen.