Wir sind Berliner Mannschaftsmeister in der u16

Von Freitag bis Sonntag ging es im Quartierspavillon des SC Zugzwang in den Altersklassen u14 und u16 heiß her, denn es wurde nicht nur um die Berliner Meistertitel gerungen, sondern die ersten beiden Mannschaften qualifizierten sich auch für die Norddeutsche Mannschaftsmeisterschaft in der entsprechenden Altersklasse.
Wir waren mit unseren Berliner u14 Meistern aus dem letzten Jahr, dieses Mal in der u16 am Start, um so auch Daniel und Henrik die Möglichkeit zu geben, sich für eine NDVM zu qualifizieren.

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Am Freitag Vormittag starteten wir mit dem Spiel gegen Empor, welches wir verdient, aber etwas zu hoch, mit 4:0 gewinnen konnten. Ein starker Auftritt und schon hier war zu erkennen, dass die Jungs gut drauf waren.
Am Nachmittag wartete dann der Favorit des Turniers auf uns und obwohl sie Aufgrund Emils Ausfall etwas geschwächt waren, war uns klar, die Qualifikation und vor allem der Titel würde nur über TuS Makkabi führen.
Nachdem uns Mert also schnell und ohne Kraft zu vergeuden in Führung gebracht hatte, benötigten wir an den anderen drei Brettern 1,5 Punkte, um den Mannschaftssieg zu erringen.
Nach etwa zwei Stunden Spielzeit konnte ich im Turniersaal nur in zufriedene Mattnetz-Gesichter schauen, denn eigentlich standen wir zu diesem Zeitpunkt an allen drei Brettern auf Gewinn. Als erster konnte dann Henrik seine Partie gegen Alan-Ari für sich entscheiden und so gingen wir 2:0 in Führung. Nun war ich ziemlich sicher, dass wir den Mannschaftskampf gewinnen würden. Das 2,5:1,5 am Ende, nachdem Bennett gegen Leonid remisierte und Daniel gegen Bogdan leider noch verlor, spiegelte zwar nicht ganz die Überlegenheit an den Brettern wieder, aber egal, wir hatten unseren zweiten Mannschaftskampf gegen den Favoriten gewonnen.

Am Samstag traten wir dann als Tabellenführer gegen Chemie Weißensee an und sicherlich waren wir hier favorisiert. Aber wie immer müssen die Partien erst einmal gespielt und vor allem gewonnen werden, was uns an diesem Samstag nicht so locker gelang, wie noch am Tag zuvor. Es zeichnete sich relativ schnell ab, dass Henrik an Brett 3 und Daniel an Brett 4 gewinnen würden. Leider standen wir an Brett 1 und 2 aber auch deutlich schlechter und so kam das Endergebnis von 2:2 nach knapp vier Stunden Spielzeit nicht sehr überraschend. Trotzdem einen Mannschaftspunkt mitgenommen und so gingen wir mit einer Bilanz von 5:1 Punkten in die Rückspiele und am Nachmittag in das zweite Spiel gegen Empor. Für die Emporianer war klar, sie mussten nach ihrer Niederlage gegen TuS Makkabi am Vormittag gegen uns unbedingt gewinnen, um sich selbst noch eine Chance auf den Titel und vor allem auf die Qualifikation aufrecht zu erhalten. Und so wurde dieser Mannschaftskampf zum sicherlich spannendsten bei dieser BJMM u16, denn es wurde an allen Brettern hart gekämpft und an zwei Brettern auch bis zur letzten Minute gespielt.
Nach dem zu deutlichen 4:0 im “Hinspiel” fehlte uns an diesem Abend sicher auch etwas das Glück und so ging der Mannschaftskampf mit 1,5:2,5 verloren und Empor hatte sich nicht nur die Chance auf den Titel und die Quali gewahrt, sondern uns in einen spannenden Dreikampf mit Makkabi gezogen.

Am Sonntag war dann der Frust des Vorabends vergessen und es gab auch keinen Grund den verlorenen Punkten nachzutrauern. Mit nunmehr 5:3 Mannschaftspunkten und dem Rückspiel gegen TuS Makkabi vor der Brust konnten wir immer noch aus eigener Kraft Berlin Meister werden. Für Daniel spielte an diesem Tag unsere Geheimwaffe Marcel an Brett 4 und so hofften wir Makkabi an diesem Brett auch ein wenig überraschen zu können.
So gingen wir dann, bis in die Haarspitzen motiviert, in die Partien gegen den Tabellenführer, die immer noch mit Besetzungsschwierigkeiten und ihrer Organisation zu kämpfen hatten. Emil, der am Samstag noch für zwei volle Punkte gesorgt hatte, war in ihrer Aufstellung nun wieder verschwunden und es wurde aufgerückt. Das brachte zwar unsere Vorbereitung etwas durcheinander, aber trotzdem kamen fast alle gut aus der Eröffnung. Einzig Henrik lief in eine Vorbereitung seines Gegners Bogdan, die er aber geschickt konterte und ebenfalls in einer guten Stellung landete.
An Brett 4 bei Marcel ging es dann auch relativ schnell. Bereits in der Eröffnung bekam Marcel schönes Spiel und eroberte im Mittelspiel einen Bauern. Dem anschließenden Druck war Jack nicht gewachsen und so gingen wir 1:0 in Führung. Kurze Zeit später gewann dann Mert nach einem schönen Qualitätsopfer auf f6 gegen Alan-Ari, der seinen König in einem Najdorf Sizilianer nicht genug abgesichert hatte. Es stand 2:0 für uns und Bennett und Henrik standen in ihren Partien nicht schlechter und so kam Hoffnung auf, dass wir Makkabi auch im Rückspiel bezwingen könnten.
Leider fand unser Kapitän mit schwindender Bedenkzeit nicht mehr die genauesten Züge und so konnte TuS auf 2:1 verkürzen. Nun musste unser Spitzenbrett Bennett gegen den 2200er Leonid mindestens ein Remis einsammeln, um uns dem Titel ein ganzes Stück näher zu bringen. Und wie weit unsere Spieler mittlerweile schachlich sind, sah man dann vor allem in dieser Partie – eine Glanzleistung von Bennett!
Während sich die Niederlage von Henrik andeutete, opferte Bennett eine Qualität, um einen Bauern einzusammeln, die Struktur des Gegners zu ruinieren, die Stellung abzuriegeln und sozusagen “ein Spiel auf ein Tor” zu erhalten. Leonid, der diese Partie nun unbedingt gewinnen musste, gelang so in eine Stellung, wo jede Remisvermeidung schwierig wurde und er nur noch mit “Gewaltaktionen” Unruhe stiften konnte. Diese Aktion ließ dann nicht lange auf sich warten und so “opferte” Leonid seinen Läufer, um einen Freibauern zu erhalten. Mit der Mehrfigur und seinem ebenfalls starken Freibauern blieb Bennett ruhig und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Ein toller Erfolg unseres Spitzenbrettes und eine große Mannschaftsleistung – vergessen der eher dünne Samstag – wir waren nach diesem 3:1 wieder Tabellenführer.

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Durch die bisherigen Ergebnisse war nun klar, uns würde ein 2:2 gegen Chemie in der letzten Runde reichen, um den Titel einzusammeln. Wir hatten aber in der Hinrunde gesehen, wie schwer es sein kann, als Favorit ins Spiel zu gehen und so sammelten einige nochmal ein paar Kräfte bei ihrer Lieblings-Fastfood-Kette. Gleichzeitig hatte sich auch Empor mit einem Sieg gegen Chemie in der Runde zuvor in die Lage gebracht, mit einem Sieg in der letzten Runde gegen Makkabi noch Zweiter zu werden und sich den Qualiplatz zu schnappen.
Gegen Chemie Weißensee ging es wiederum an Brett 4, also unserer Geheimwaffe, als erstes zur Sache. Sein Gegner Florian kam mit der forschen Spielweise nicht so zurecht, mit mehr Mut wäre sogar ein früher Einschlag auf f7 möglich gewesen. Nachdem Florian diese Möglichkeit verpasst hatte wurde es an einer Stelle taktisch, wo es eigentlich nicht ging und das Marcel in solchen Stellungen zum Orkan werden kann, wissen wir ja inzwischen von so vielen gemeinsamen Meisterschaften. Die 1:0 Führung war die logische Konsequenz. Nun war es, dank Mithilfe seines Gegners Georg der viel zu früh aufgab, unserem Mannschaftskapitän überlassen, den entscheidenden zweiten Punkt zu holen. Mit dieser 2:0 Führung im Rücken waren wir bereits Meister und so konnten Bennett und Mert, die beide ziemlich schlecht standen, befreit aufspielen. Mert konnte dies leider nicht mehr nutzen und so verlor er auch die zweite Partie gegen seinen neuen “Angstgegner” Erik. Bennett aber kämpfte und das mit zunehmender Zeit immer erfolgreicher – das Remis am Ende ein toller Erfolg und so hatten wir auch unseren letzten Mannschaftskampf mit 2,5:1,5 gewonnen und sind absolut verdient

Berliner Mannschaftsmeister u16

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und fahren im September als Vertreter Berlins zur Norddeutschen Mannschaftsmeisterschaft!

Hier findet ihr die Einzelergebnissehier die Abschlusstabelle und hier die DWZ Auswertung.

Glückwünsche auch an Empor Berlin, die mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem tollen Sieg in der Schlussrunde gegen Makkabi Platz zwei sichern konnten und so ebenfalls zur Norddeutschen fahren dürfen.
In der u14 gehen die Glückwünsche an Schachunion und Weisse Dame! Schachunion wurde neuer Berliner u14 Mannschaftsmeister und Weisse Dame Zweiter. Beide fahren ebenfalls zur Norddeutschen Meisterschaft.

Für unsere Mattnetze heißt es nun wieder trainieren und vorbereiten auf die Deutsche Einzel-Meisterschaft (DEM) in drei Wochen und die Norddeutschen Mannschaftsmeisterschaften im September, wo wir neben der u16, ja auch unsere schon lange qualifizierte u12 Mannschaft am Start sehen werden.