S5-Cup in Neuenhagen

Am Samstag, den 17.09.2022, stand das fünfte und damit letzte Turnier der S5-Cup Turnierserie 2022 an, das 22. Kinderturnier Neuenhagen. Wir nahmen mit insgesamt sechs Kindern und einem Jugendlichen daran teil. Als Begleitung waren Tina und ich dabei.

Einige Hindernisse außerhalb des Schachs

Die Anreise sollte uns einige Schwierigkeiten bereiten. Es waren zwar alle rechtzeitig am Treffpunkt, jedoch hatte unsere S-Bahn 10min Verspätung. Dadurch verpassten wir den Anschlusszug von Ostkreuz, die S5, die nur alle 20min zu unserer Station S-Bhf Hoppegarten fährt. Zum Glück gab es dieses Mal zwei Treffpunkte und Tina war mit der anderen Hälfte der Gruppe bereits am Ostkreuz und konnte vorfahren. Die rechtzeitige Anmeldung aller Teilnehmer funktionierte so problemlos.

Als wir dann auch gegen halb 10 am Spielort ankamen, waren schon fast alle Sitzgelegenheiten unter Beschlag genommen. Aber Tina hat uns einen Tisch mit vier Stühlen gerettet, die den ganzen Tag vor allem von begleitenden Erwachsenen beansprucht wurden. Die Kinder hatten zwischen den Partien auf dem großen Schulhof mit Klettergerüst und zwei Fußballtoren genügend Ablenkung vom anstrengenden Denksport. Leider war das Wetter sehr wechselhaft und es hat bestimmt drei, vier Mal ordentlich geschüttet, wonach dann wieder Sonnenschein folgte. Auch das Grillen in der Mittagspause fiel in den Regen. Doch dadurch hat man sich nicht abhalten lassen, denn der Grill stand überdacht und so bekam jeder Teilnehmer eine leckere Bratwurst.

Ausgangssituation in der u8 des S5-Cup

Aber kommen wir nun zum Schachturnier. In der D-Gruppe (u8) des S5-Cup nahmen von uns Elias, Luka, Philip und Paul teil. Für Paul ging es sogar noch um eine Top-3-Platzierung in der Gesamtwertung. Für diese musste man an mindestens drei der diesjährigen S5-Cup Turniere teilgenommen haben. Da Paul bisher bei allen Turnieren dabei war und immer relativ weit vorne landete, lag er bisher laut ausgehängter Rangliste sogar auf dem ersten Platz. Diesen wollte er natürlich gegen die starke Konkurrenz verteidigen. Außerdem hatten wir sogar unsere Nachwuchstrainerin Malina als Schiedsrichterin in der u8. Also was könnte da noch schiefgehen? Der schwierigste Verfolger war Rafael Antonio Bergmann vom SC Borussia Lichtenberg, der bisher bei beiden Turnieren, an denen er teilnahm, 7/7 Punkten geholt hat. Es sollte also sehr spannend werden.

Turnierraum der u8 mit Schiedsrichterin Malina

Elias mit guter Leistung

Für Elias war es sein drittes Schachturnier und er wollte mindestens 3 Punkte erreichen, um sich wieder um einen halben Punkt zum letzten Turnier zu verbessern. Außerdem sollte es für jeden erreichten halben Punkt einen Ottifanten als Belohnung vom Papa geben. Elias war also hochmotiviert, viele Punkte zu holen.

In der ersten Runde hat Elias viel nachgedacht und sich eine ausgeglichene Stellung gesichert. Dabei hat er allerdings ganz vergessen, dass er ja nur 15min für die ganze Partie hat. Er verlor leider unglücklich, weil seine Zeit abgelaufen war. Die zweite Partie konnte er gewinnen, da sich nachdenken natürlich auch auszahlt, solange man die verbleibende Bedenkzeit auch im Auge behält. In der dritten Runde wurde Elias mit zwei Türmen Treppenmatt gesetzt. Dies konnte er in der nächsten Partie wieder gut machen, indem er seinen Gegner mit seinem Turm Grundreihenmatt setzte.

Elias mit Mehrfiguren

In der fünften Partie spielte Elias’ Gegner sehr schnell und stellte Drohungen auf. Elias ließ sich leider dazu verleiten, auch schnell mit einem Zug zu erwidern. Dadurch übersah er aber öfter, dass bei ihm eine Figur angegriffen war oder dass er seine Figur auf ein angegriffenes Feld ziehen wird. Also verlor er die fünfte Runde und hat hoffentlich daraus gelernt, sich nicht vom Gegner beeinflussen zu lassen. Die sechste Partie war schnell zu Ende, denn Elias konnte seinen Gegner Schäfermatt setzen. Die siebente Runde brachte eine Vereinspaarung – Elias gegen Luka.

Wird Luka bestes Mädchen?

Die ersten beiden Runden verliefen für Luka leider gar nicht gut. Sie stellte viele Figuren ein und beherzigte die goldenen Eröffnungsregeln nicht. So wurde in der zweiten Partie zu Beginn von beiden Spielern ein Flügel gar nicht beachtet und nur am anderen Flügel gespielt. Am Ende wurde Luka dann mit Springer und Dame Matt gesetzt. Luka war nach diesem Start schon ein wenig geknickt. Aber es waren ja noch fünf Runden zu spielen. In der Folge konnte sie in Runde 3 mit vier Leichtfiguren gegen zwei Türme die Partie für sich entscheiden. In der vierten Partie setzte Luka mit Dame und Turm Schachmatt.

Die fünfte Partie war hart umkämpft. Am Ende stand ein Doppelturmendspiel auf dem Brett und Luka entschied sich dafür, mit ihrem König zu den gegnerischen Bauern zu laufen. Dabei übersah sie leider, dass sie der Gegner in ein Mattnetz mit König, zwei Bauern und zwei Türmen auf der vierten und fünften Reihe gelockt hatte. Die sechste Runde brachte wieder einen Sieg. Luka konnte sich eine Dame wünschen und dann mit zwei Damen Treppenmatt setzen.

Elias gegen Luka

Die siebente Runde war nun entscheidend. Wenn Luka diese gewinnen würde, wäre sie mit vier Punkten sicher das beste Mädchen in der u8. Das war ihr aber wahrscheinlich gar nicht bewusst und so freuten sich Elias und Luka auf eine schöne letzte Partie gegeneinander. Luka übersah leider, dass Elias Grundreihenmatt drohte und verlor somit die letzte Runde. Am Ende reichte es mit 3/7 Punkten daher leider nicht für den Mädchenpreis, denn ihre Konkurrentin gewann die letzte Runde und hatte damit einen halben Punkt Vorsprung. Für Elias sollten es dann insgesamt 4/7 Punkte werden und so übertraf er seine Zielsetzung deutlich und er konnte sich mit diesem Ergebnis acht Ottifanten sichern.

Philip im Mittelfeld des S5-Cup

In der ersten Runde konnte Philip mit Dame und Springer auf h7 Schachmatt setzen. Die zweite Partie verlief dann ganz anders und Philip verlor, weil er zu viele Figuren eingestellt hat. In der dritten Runde schaute Philip nicht auf das gesamte Schachbrett und übersah die gegnerische Mattdrohung mit der Dame aus der gegnerischen Hälfte. Auch in der vierten Runde setzte sich das unkonzentrierte Spielen von Philip fort und er stellte wieder zu viele Figuren ein. Die fünfte Partie war ebenfalls schon so gut wie verloren. Der Gegner hatte im Turmendspiel zwei gedeckte Freibauern und Philips Turm konnte mehrere Züge lang vom gegnerischen König geschlagen werden. Philip zog oft sofort nach dem Zug des Gegners und überlegte leider überhaupt nicht mehr. Am Ende der Partie hatte Philip Glück, dass sein Turm geschlagen wurde und er mit keiner seiner Figuren mehr ziehen konnte – Patt! Also kam endlich wieder ein halber Punkt hinzu.

Philip mit Dame mehr

Die letzten beiden Runden verliefen dann nochmal erfolgreich. Philip setzte in der sechsten Partie mit Dame und Springer Schachmatt. In der letzten Runde trieb er den gegnerischen König in die Ecke und stellte zwei Mattdrohungen auf, die nicht mehr abzuwenden waren. Damit hatte er doch noch 3,5/7 Punkte erreicht und landete noch im Mittelfeld.

Paul auf Pokalkurs

Paul startete gewohnheitsgemäß gut ins Turnier und konnte die ersten beiden Partien für sich entscheiden. In der dritten Runde musste er sich dann allerdings mit Schwarz geschlagen geben, nachdem er seine Dame auf ein angegriffenes Feld zog und diese verlor. Anschließend setzte ihn der Gegner noch mit zwei Damen Schachmatt. Das war natürlich ein großer Dämpfer für die Aussichten auf einen der vorderen Plätze. Auch in Runde 4 schien es erst nach hinten loszugehen. Paul verlor wieder seine Dame, konnte dann allerdings durch die Regel “Berührt, geführt!” die gegnerische Dame zurückgewinnen. Danach hatte der Gegner seine Türme auf der e-Linie verdoppelt und wollte Grundreihenmatt setzen. Aber Paul kontrollierte mit Turm und Läufer das Feld e1, was der Gegner übersah. Dadurch behielt Paul einen Turm mehr und konnte die Partie doch noch gewinnen.

Paul in Gewinnstellung

Die fünfte Runde verlief auch wieder erfolgreich, denn der Gegner stellte Figuren ein. In der sechsten Runde sollte die Entscheidung fallen. Paul spielte mit Weiß gegen Rafael. Leider war Paul auch hier wieder etwas nachlässig und verlor durch eine Springergabel einen Läufer und in der Folge dann auch die Partie. Das war es dann also mit einer Aussicht auf einen Pokal. Die letzte Runde sollte nochmal kompliziert werden, aber Paul behielt die Übersicht und konnte am Ende Matt setzen. Er erreichte damit 5/7 Punkte und belegte den vierten Platz. Vielleicht reicht es ja noch für einen Preis in der Gesamtwertung!?

Siegerehrung in der Gesamtwertung u8 des S5-Cup

Die Siegerehrung wurde vom Turnierleiter Martin Sebastian durchgeführt. Da Paul an allen fünf Turnieren des S5-Cup teilgenommen hat, gab es für ihn noch eine Urkunde und einen kleinen Sachpreis. Außerdem konnte Paul mit seinen 17/21 Punkten in der Gesamtwertung des S5-Cup den dritten Platz belegen. Vor ihm waren auf dem zweiten Platz Artemii Belov vom SV Empor Berlin mit 17,5/21 Punkten und auf dem ersten Platz Rafael Antonio Bergmann vom SC Borussia Lichtenberg mit 21/21 Punkten. Für die ersten drei Plätze gab es eine Urkunde, einen Pokal und ein großes Gemeinschaftsspiel.

Siegerehrung S5-Cup u8 – Paul auf dem 3.Platz

B-Gruppe des S5-Cup mit Timo, Marius und Leon

In der B-Gruppe spielten u12 und u14 gemeinsam. In der u12-Wertung waren Timo und Marius und in der u14-Wertung war Leon.

Timo, Marius und Leon in der B-Gruppe

Timo konnte in der ersten Runde zunächst einiges an Material gewinnen, doch dabei wurde er unachtsam und übersah leider die gegnerische Mattdrohung. Dies passierte ihm in Runde 2 nicht nochmal und er sicherte sich so seinen ersten Punkt. In der dritten Runde lag Timo erst mit einer Dame hinten. Dann konnte er aber im Endspiel die Türme tauschen und einen Bauern umwandeln und sich seine Dame zurückholen. Diese tauschte er wieder ab und wünschte sich eine zweite Dame, mit der er seinen Gegner Matt setzen konnte. Die vierte Partie verlor er durch eine Springergabel des Gegners, die ihm einen Turm kostete.

Timo in der fünften Runde

In der fünften Runde konnte Timo den Gegner überlisten und gewann sein verlorenes Turmendspiel, indem er den gegnerischen König in ein Mattnetz lockte. Die sechste Partie verlor Timo nachdem sein Gegner Timos Rochadestellung öffnete und einen fatalen Königsangriff startete. Auch in der letzten Runde kam leider kein Punkt mehr hinzu. Damit blieb Timo mit 3/7 Punkten hinter seinen Erwartungen.

Marius und Leon mit tollem Start

Marius spielte wie gewohnt viel zu schnell und konnte so gegen die etwas schwächeren Gegner vielleicht ein paar Fehlgriffe provozieren. Er gewann die erste Runde recht leicht und in der zweiten Runde stellte sein Gegner seine Dame ein, weil er die Fesselung des Springers auf f6 nicht für voll nahm. Auch in der dritten Runde konnte sich Marius durchsetzen, denn sein Gegner war zu spendabel und schenkte Marius einfach eine Leichtfigur. Somit konnte Marius nach drei Runden auch drei Punkte auf seinem Punktekonto verbuchen.

Leon überspielte seinen Gegner in der ersten Runde und konnte viel Material gewinnen. In der zweiten Runde schaffte es Leon wieder seinem Gegner den Punkt abzuluchsen. Leon stand mehrere Züge auf Matt, doch sein Gegner war in Zeitnot und übersah das wohl. Leon spielte zum Ende schnell und konnte dadurch noch auf Zeit gewinnen. Die dritte Partie konnte Leon auch für sich entscheiden, weil er mit einer Springergabel einen Turm gewinnen konnte. Also hatte auch Leon 3/3 Punkte und gute Chancen auf einen der vorderen Plätze.

Hintenraus fehlte die Luft

Marius konnte seine Siegesserie nicht fortsetzen und verlor die vierte und fünfte Runde, weil er leider wie immer viel zu schnell spielte und dabei die gegnerischen Chancen nicht berücksichtigte. So konnten seine Gegner einige Figuren und damit auch die Partien gewinnen. Die sechste Runde wurde bis auf den letzten Springer und Bauer ausgekämpft. Dann einigten sich beide Spieler auf Remis, weil kein Gewinnweg mehr ersichtlich war. Die siebente Runde verlor Marius leider auch wieder und somit war er am Ende mit seinen 3,5/7 Punkten doch sehr enttäuscht. Zum Glück war sein Papa vor Ort, um ihn nach den Niederlagen zu trösten.

Marius etwas ratlos wegen der gegnerischen Übermacht

Leon spielte konzentriert und überlegte länger als Marius. Doch im Turm-Läufer-Endspiel hatte Leon dann gegen die beiden gegnerischen gedeckten Freibauern leider keine Gegenwehr. Damit verlor auch er die vierte Runde. Die nächste Partie hatte Leon ein Damenendspiel auf dem Brett und konnte mit seiner Dame die gegnerischen gedeckten Freibauern blockieren und mit einem seiner, sich eine Dame wünschen. So gewann er die fünfte Runde.

Leon in Runde 5

In der sechsten Runde übersah Leon, dass sein Springer angegriffen war und verlor somit Material und die Partie. Die letzte Runde verlief leider auch nicht besser, sodass Leon am Ende mit 4/7 Punkten ein durchschnittliches Turnier spielte und sicherlich mehr drin gewesen war.

Warten auf die Siegerehrung

Nachdem alle Spiele gegen 15:00 Uhr zu Ende waren, hieß es noch auf die Siegerehrungen zu warten. Die u8 war gleich im Anschluss als erste dran, sodass die Kleinen danach draußen spielen konnten. Da die Auswertungen ebenfalls für die Gesamtwertung erfolgen mussten, dauerte es verständlicherweise etwas länger und die Siegerehrung begann erst nach halb vier. Eigentlich war uns schon klar, dass keiner von uns in der B-Gruppe nach vorne gerufen werden würde, aber wir blieben trotzdem bis zum Schluss, denn die Siegerehrung gehört zum Turnier dazu.

Preise bei der Siegerehrung

Da das Wetter nun mitspielte und die Sonne schien, wurden draußen alle Preise aufgestellt und das waren allerhand! So blieben am Schluss auch noch einige übrig, zumal auch nicht mehr alle Preisträger anwesend waren. Da machte es sich bezahlt, wenn man als Teilnehmer relativ weit vorne und dicht vor den Preise zuschaute. Denn zum Schluss hieß es nur: “Wer noch keinen Preis hat, darf sich aus den übrigen Preisen noch etwas aussuchen!”. So hatte Timo Glück, der sich noch eines der großen Brettspiele auf dem Foto ergattern konnte. Das Warten hatte sich also noch gelohnt.

Ein Dankeschön an die Ausrichter des S5-Cup

Es war wieder eine tolle Turnierserie mit fünf schönen Schnellschachturnieren für Kinder und Jugendliche. Die Turniere waren gut organisiert und es war immer schnell ein Ansprechpartner zu finden. Die Verpflegung war sehr vielfältig mit Kuchen, Brötchen, Süßigkeiten, Waffeln, Getränken und sogar Gegrilltes, was für diese Turnierserie schon ein Alleinstellungsmerkmal ist. Auch die Preise wurden gut ausgesucht. Wir bedanken uns also recht herzlich bei den Veranstaltern der SG Rot-Weiß Neuenhagen, der TSG Rot-Weiß Fredersdorf , dem KSC Strausberg und Rotation Berlin. Vor allem bedanken wir uns natürlich beim Turnierleiter des S5-Cups Martin Sebastian. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn der S5-Cup wieder startet. Für die genauen Ergebnisse mit Tabellen kann man folgenden Link anklicken: http://www.s5regioncup.de/index.php/22-kt-neuenhagen-menu