Moritzburg, die 2.

Für Bao und mich ging es gleich nach der Sommerfahrt in Stockholm weiter nach Moritzburg, wo Bao nun schon zum zweiten Mal mitspielte. In diesem Jahr übernachteten wir allerdings nicht direkt in Moritzburg, sondern bei meiner Freundin und ihrer Familie in Coswig (der Sitz des veranstaltenden Vereins, in dem sie auch Mitglied ist). Meine Freundin hat einen Sohn im gleichen Alter von Bao, so dass sich beiden gut miteinander beschäftigen konnten. Leider waren die Spielbedingungen in diesem Jahr fast unmenschlich. Das lag aber nicht an der Organisation, sondern an den ca. 34 °C, die jeden Tag herrschten. Da die Spielsäle keine Klimaanlagen hatten, kam man beim Spielen wahrlich ganz schön ins Schwitzen, selbst wenn die Stellungen nicht so schwer waren.
Außer Bao nahm auch Bennett aus unserem Verein teil. Er war mit der gesamten Familie (auch schon wie im letzten Jahr) angereist. Auch Luise und Papa spielten das Turnier mit. Bei Bao begann es wieder mit dem bekannten Fahrstuhlturnier. Guten Gegnern folgten recht leicht zu besiegende. Erst am Ende konnte Bao diesen Rhythmus durchbrechen und spielte gegen zwei bessere Gegner remis. Bennett spielte ein gutes Turnier mit einer beachtlichen Turnierleistung, die seine DWZ auf über 1800 hob.
Außerhalb des Schachbrettes vergnügten wird uns im Wildpark und beim Kerzen ziehen in der ortsansässigen Kerzenwerkstatt. Bei der Siegerehrung durfte sich Bao noch über einen Preis in der Kategorie u12 freuen.
Insgesamt ein anstrengendes Turnier (3 Runden am Samstag), aber das Ambiente ist es wert.

Ergebnisse hier: http://www.schach-coswig.de/1314/moritzburg/open.php

Mittwoch – Abreise

Und schon war der letzte Tag angebrochen. Da unsere Flieger erst am Abend gingen, hatten wir noch den gesamten Tag, um die letzten Kronen auszugeben. Vorher erforschten die Teilnehmer noch in Gruppen das Nobelmuseum. Für das Lösungswort Best hostel durften sich die Teams eine Belohnung in Form von Nobel-Schokoladen-Medaillen und Minzpastillen beim Museumspersonal abholen.
Danach war dann Shoppingzeit und alle erkundeten noch mal die schöne Altstadt von Stockholm. Nach einem letzten selbst gekochten (spät-)Mittagessen ging es mit Koffern und Taschen bewaffnet zum Hauptbahnhof. Von dort war es nicht mehr weit bis zum Flughafen, wo sich unsere Gruppen trennten und ich mich mit den jüngeren Kindern den Direktflug nach Berlin antrat. Die andere Gruppe machte diesmal den Abstecher nach München, wo sie dann immerhin noch den Fan-Flieger der Fußballweltmeisterschaft sehen konnten.
Eine sehr aufregende, anstrengende, aber auch erlebnisreiche Reise ging zu Ende. Ich werde sie sicher noch lange im Gedächtnis behalten. Damit auch alle Teilnehmer sie nicht so schnell vergessen, hatte Kimpi die Idee, ein Fotobuch von der Fahrt zu erstellen. In der Zwischenzeit halten alle, die es wollten (bei uns fast alle), dieses Buch in ihren Händen.

So steht nun wie jedes Jahr die Vorbereitung der nächsten Sommerfreizeit auf dem Plan. Diesmal wird es uns wohl in den Harz führen, wo für mich die Sommerfahrtenzeit begann.

Dienstag – Aktivzeit

Der heutige Tag stand im Zeichen der Bewegung. Da das Wasser an den Stockhomer Stränden doch ziemlich kühl ist, entschieden wir uns für ein Badeausflug in das einzige City-Freibad von Stockholm. Bei 28° Wassertemperatur waren einige Kinder gar nicht mehr aus dem Wasser herauszubekommen. Eine schöne erfrischende Aktivität in dem gerade fenovierten Bad, das hier in den Fels gehauen wurde (zumindest sieht es so aus). Aber damit noch nicht genug, am Abend ging es dann in eine Shopping Mall am Rande der Stadt. Aber wir wollten hier nicht einkaufen, sondern – bowling spielen gehen.
Auf 7 Bahnen startete unser Abschlussabend. Die Stimmung war gut und einige persönliche Rekorde wurden gebrochen. Ein sehr aktiver Tag ging zu Ende.

Montag – Schiffszeit

Heute wurde lange geschlafen und so einige verzichteten auf das eh recht karge Frühstück. Kurz vor der Mittagszeit waren dann aber doch alle so weit munter, dass sie die 10 Minuten zum gegenüberliegenden Hafen schafften. Dort sollten wir in ein altes Dampfschiff einchecken. Während wir noch warteten, konnten wir den “Matrosen” noch beim polieren der alten Messingteile, mit denen das Schiff gut bestückt war, zuschauen. Im Inneren unseres Schiffes nahm ein großer Teil unserer Reisgruppe einen der edlen Salons (antike Polstermöbel und Teppiche) in Beschlag. Karten wurden gezückt. Einige genossen aber auch die schöne Aussicht über die Schären auf dem Weg nach Vaxholm. Das Wetter meinte es gut mit uns und die frische Brise war sehr angenehm. In Vaxholm angekommen, setzten wir mit einer Fähre zum dortigen Kastell über. Dort besuchten wir das ansässige Militärmuseum und die Außenanlagen mit zahlreichen Kanonen.Leider verschlechterte sich das Wetter nun sehr stark und so ging es mit einem Schnellschiff zurückin heimisches Gewässer. Der Abend klang gemütlich beim Abendessen aus.

Sonntag – Fußballzeit in Stockholm

Heute fieberten alle dem Abend entgegen. Schließlich stand das WM-Endspiel gegen Argentinien auf dem Plan. Vorher jedoch durften sich alle noch entscheiden zwischen der Teilnahme an einem Blitzturnier oder einem Mannschaftsmatch mit langer Bedenkzeit. Beim Blitzturnier gingen diesmal sogar Kimpi und der Schwedische Jugendleiter Lars an den Start. Nach den eigentlich vereinbarten 9 Runden hatte Lars aber noch nicht genug und so wurden kurzerhand noch 2 Runden rangehängt. Allerdings konnte das an Kimpis Turniersieg nichts mehr ändern. Im Anschluss ließ es sich Lucia nicht nehmen, bei der Siegerehrung allen Berliner Teilnehmern einen kleinen Erinnerungspokal oder eine -medaille zu überreichen, die sie organisiert hatte. Nach einem kurzen Eis und einigen Tandemrunden stand auch schon das Abendessen an (Rudi hatte stundenlang in der Küche der Unterkunft gestanden und Bratwürste vorgebraten, die nun in der Mikrowelle wieder auf Esstemperatur gebracht wurden). Dann begann das alles entscheidende Fußballspiel. Während praktisch alle gebannt auf die Leinwand schauten, erhielt Luise eine Sondertraininhseinheit von Lars (in englisch). Während das Spiel lange recht ruhig verlief, war nach dem Schlusspfiff kein Halten mehr. Großer Jubel brach aus, was leider in der Wohngegend des Schachpavillons kurz vor Mitternacht nicht so gern gesehen ist. So schlichen wir danach hinaus und feierten erst auf der großen Straße am Hafen weiter. Weltmeister – das wird man ja nicht jeden Tag. Ziemlich müde fielen in der Nacht viele nur noch ins Bett, zumindest in einem Fall reichte es wohl auch nicht mehr zum umziehen.