Zwischen Weihnachten und Neujahr nahm unsere u12-Mannschaft an der Deutschen Vereinsmeisterschaft in Magdeburg teil. Es sollte wieder genau so spannend werden wie bei der Norddeutschen Meisterschaft.
Wer die Meisterschaft chronologisch verfolgen möchte, muss von unten anfangen zu lesen.
Abschlusstag
Die Bedingungen konnten eigentlich nicht besser sein. Gut vorbereitet gingen wir in die letzte Runde. Bei unserer Ankunft stellten wir fest, dass das Brett 1 unseres Gegners aussetzte (später stellte sich heraus, dass er das Ersatzspielerturnier für den Verein gewinnen sollte). Zwar waren damit einige Vorbereitungen hinfällig, aber unser nomineller Vorsprung wuchs besonders an den hinteren Brettern. Was will man mehr?
Bereits nach einer Stunde kam Max und meldete seinen schnellen Sieg und dass Bao eine Figur mehr hätte. Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch mitten in den Aufräumarbeiten unserer Zimmer. Nachdem diese endlich abgeschlossen waren, suchten wir das Turniergeschehen wieder auf, wo ich einen kämpfenden Bao vorfand, da seine Gegnerin gehörig angriff. Ole hatte überraschenderweise eine Figur weniger. Und Jasper hatte offensichtlich keine Ideen in seinem Endspiel und bat um ein Remis. Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf Baos Uhr geschaut und willigte ein. Bao fand allerdings keinen Verteidigungsweg und verlor einen ganzen Turm, um kurz danach zu fragen, ob er aufgeben darf. Ich lehnte ab und er kämpfte weitere 2 Stunden bis sein Blättchen fiel.
Im Endergebnis blieb der 8. Platz und das Minimalziel Top 10 war erreicht. Bis auf Jasper und Nico blieben leider alle etwas unter ihren eigenen Erwartungen, hatten aber auch persönliche Erfolge zu verzeichnen. Nico hatte leider nicht die Gelegenheit sein volles Vermögen zu zeigen. Wir hoffen aber, dass er einiges über das Verhalten am Brett dazugelernt hat und künftig uneingeschränkt eingesetzt werden kann.
Wieder einmal konnten unsere Spieler sehen, dass sie zur Spitze des Deutschen Schachs gehören könnten. Der Schritt dorthin ist machbar. Das ist hoffentlich Motivation für die nächste Zeit. Denn was mich vor Ort sehr gefreut hat, ist, dass alle Spieler ihre Fähigkeit zum selbständigen Arbeiten ausbauen konnten und auch Spaß daran hatten. Eine wichtige Voraussetzung zum Erreichen dieses Ziels.
Nach der Siegerehrung gingen wir noch Eis essen und schon bald fuhr unser Zug. Nun geht es ins Neue Jahr und neue Vorhaben. Ich wünsche uns allen viel Spaß dabei.
Abschlusstabelle
3. Turniertag – Tag der genutzten Gelegenheiten
Heute können wir es kurz machen. Alles lief! Überwiegend gute Partien führten uns heute morgen zu einem 3,5:0,5 in unserem Revanchekampf gegen Hagen, die allerdings auf ihr Brett 2 verzichten mussten. Max erkämpfte sich gegen Sophia Brunner, gegen die er im September noch verloren hatte ein Remis. Ansonsten klappten alle Vorbereitungen, die gegen die Hagener in der Regel nicht sehr abwechslungsreich ausfallen. Mit Weiß spielen alle Spieler 1.d4 und 2.Lf4 und mit Schwarz Skandinavisch. Am Nachmittag bescherte uns der Computer dann den Lübecker SV. An den ersten beiden Brettern waren sie uns dzw-technisch leicht bis deutlich überlegen. Dafür waren wir an Brett 3 + 4 Favoriten. Aufgabe für die ersten beiden Bretter war deshalb vorrangig erst mal das remis abzusichern. Den ersten Punkt holte für uns nach nur 45 Minuten Ole, mit einer schönen taktischen Partie. Endlich der verdiente persönliche Erfolg!
Jasper gewann an Brett 3 seine Partie auch recht sicher. Somit kam es wirklich zu dem Fight an den ersten beiden Brettern. Bao hatte eine sehr scharfe Variante im Drachen-Sizilianer auf dem Brett und konnte heute seine ganze Stärke ausspielen. Ein Fehler der Gegners half dann auch noch mit und wir konnten tatsächlich den ganzen Punkt einfahren. Damit hatten wir den Mannschaftssieg schon sicher. Aber Max setzte noch einen drauf und konnte dem starken Gegner noch ein Remis abtrotzen: wieder 3,5:05 für uns! So stehen wir vor der letzten Runde auf Lauerposition und können tatsächlich noch 3. werden, wenn alle anderen Ergebnisse günstig für uns verlaufen. Wir spielen gegen den Reydter SV, der nominell in etwa gleich stark mit uns ist. Drückt uns die Daumen, dass das Finale anders verläuft als bei der Norddeutschen Meisterschaft, wo wir den 3. Platz schon so knapp verpasst hatten.
Tabelle
Ergebnisse
Fotos vom Spielsaal
2. Turniertag – Tag der verpassten Gelegenheiten
Heute war echt ein rabenschwarzer Tag. In der Vormittagsrunde spielte bei einem Stand von 1,5:1,5 noch Ole am 4.Brett und hatte eine Leichtfigur im Endspiel plus. Leider übersah er in Zeitnot(!) den letzten Trick des Gegners und wurde dreizügig Matt. Bitter, bitter! Denn nun war auch der Mannschaftssieg dahin. Und für Ole leider das zweite Mal, dass er eine schöne Kampfpartie verlor. Am Nachmittag wurden wir heruntergelost und spielten gegen den ESV Gera, die bisher einen Punkt hatten. Wir waren an allen Brettern DWZ-mäßig deutlich überlegen. Leider konnten unsere ersten beiden Bretter das nicht umsetzen. Bao verfiel in alte Spielmuster aus seiner Schachkleinkindzeit (so geschätzt mit 6). Dazu kam dann die sogenannte Schachblindheit und schon war eine Figur und damit die Partie weg. Bei Max sah es taktisch auch nicht besser aus, sodass wir über ein 2:2 nicht hinauskamen, wobei Nico es mehrmals auf die Spitze trieb und seine Bedenkzeit bis auf 1 Sekunde ablaufen ließ, bevor er dann mal Matt setzte. 3 Punkte nach 4 Runden – das war anders geplant 🙂
Nun bleiben noch 3 Runden. Wir werden versuchen, das Beste daraus zu machen. Morgen spielen wir gegen Hagen, gegen die wir bei der Norddeutschen Meisterschaft in der letzten Runde verloren und damit ohne Pokal nach Hause fahren musste. Wir sind gespannt, wie die Revanche ausfallen wird.
Derzeit versuchen die Kids es mit dem Einschlafen. Heute fällt das wesentlich schwerer als an den letzten Tagen.
Ankunft + 1. Turniertag
Am gestrigen 2. Weihnachtsfeiertag machten sich auch unsere u12er auf den „langen“ Weg zu einer Deutschen Meisterschaft. Völlig problemlos kamen wir in Magdeburg an und bezogen unsere üblichen Zimmer in der Jugendherberge. Nach einem fulminanten Abendbrot, das für einige aus trockenen Stullen bestand, war auch schon bald Nachtruhe angesagt. Obwohl die Nacht so recht lang war, kamen einige unserer Eleven morgens nur langsam aus dem Bett. Eine Vorbereitung war auf unsere Gegner nicht wirklich möglich, so dass ein paar Taktikaufgaben reichen mussten. So dann schnell das Frühstück, dass für manchen immer noch nur aus trockenen Knäckebrotscheiben bestand. Um 9 Uhr begann die erste Runde. Wir sind an 6 gesetzt und mussten gegen die Nr. 16 spielen. Preisfrage: Wieviel Mannschaften machen mit?
Gegen die Spieler des TuS Ende hatten wir einen guten Auftakt. Lediglich Bao machte es an Brett 2 etwas spannender, na ja eigentlich nur länger. 4:0! Gratulation! Allerdings muss man auch sagen, dass unsere Gegner hier ohne ihre sehr starken ersten beiden Bretter antreten.
Nun war klar, dass wir nun gleich gegen die Nr. 1, die SG Porz, antreten durften. Viel Zeit zum Vorbereiten blieb nicht. Schnell noch mal ein paar Varianten durchgegangen und nun läuft seit fast drei Stunden die zweite Runde. Leider liegen wir schon 3:0 zurück.
Das hättet ihr euch eigentlich auch live angucken können, denn die ersten beiden Paarungen sollen im Internet übertragen werden. Aber leider klappte das diesmal nicht.
Nach 4 Stunden ging leider auch Baos Partie verloren. Schade, denn er verpasste tatsächlich erst die deutlich bessere Stellung und dann das Remis.
Zum Trost dürfen wir dann morgen gleich gegen die Nummer 5, den Hamburger SK ran, der bisher alles gewonnen hat. Hoffen wir mal, dass es dann besser läuft.
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