In der nachgeholten 3. Runde konnten wir wieder aktiv um die Führung der Klasse 1.3 kämpfen. Und ich möchte wieder kurz zur Vorbereitung und zum Verlauf des Wettkampfes eine Zusammenfassung geben.
Aufstellung zur 3. Runde
Zur 3. Runde am 19.06.2022 hatte unsere 3. Mannschaft im Rathaus Treptow den aktuellen Tabellenführer SF Siemensstadt zu Gast.
In Summe standen Acht der zu Saisonbeginn für Team 3 gemeldeten Spieler zur Verfügung. Dazu konnte ich wieder mit Malina aus Team 4 planen und wir hatten weiterhin unser neues, für Team 3 nachgemeldetes Mitglied Roland ergänzend zur Verfügung. Gleichzeitig fehlten der 2. durch Ersatzstellung für die 1., die mit etwas Glück noch den Aufstieg in die Oberliga erkämpfen könnte, drei Spieler.
Was tun?
Bei der 2. Mannschaft ging nach aktuellem Tabellenstand um weit weniger, als für die 3. Daher konnte ich mich mit Peter, dem ML der 2. darauf verständigen, dass die 3. nur zwei Spieler an die 2. abgibt und die 2. notfalls ein Brett freilässt. Und um nicht mit allen Spielern weiter hochrutschen zu müssen, hatte ich 2 Spieler, die weiter hinten gemeldet waren, zur Unterstützung der 2. vorgesehen. Unglücklicher Weise fiel dann am Samstag einer dieser beiden krankheitsbedingt aus. Um die 3. beim Kampf um den möglichen Staffelsieg nicht zu schwächen, trat die 2. daraufhin nur zu sechst an. Daher geht mein erster großer Dank an dieser Stelle an die 2.Mannschaft mit Ihrem ML Peter.
Ergebnis-Erwartungen
Mit „voller Kapelle“ und den eingeplanten Spielern hatten wir einen etwas besseren DWZ-Schnitt als SF Siemensstadt, waren damit sicherlich leicht favorisiert und vor allem motiviert, um die Tabellenführung zu kämpfen. Und nachdem die 2. zu Gunsten der 3. die eigenen Chancen hintenangestellt hatte, waren wir irgendwie auch zum Erfolg verpflichtet. Das kann natürlich auch zur Belastung werden.
Aber unser Team war motiviert, pünktlich vor Ort und stand nach etwas Überzeugungsarbeit kurz vor Wettkampfbeginn noch für ein Mannschaftsfoto bereit.
Das sieht man als ML und gelegentlicher Berichterstatter natürlich gern. Und dafür geht mein zweiter Dank für das gemeinsame und geschlossene Auftreten an unser Team 3.
Wettkampfverlauf
So gingen wir an allen acht Brettern frisch ans Werk, der Wettkampf war lange Zeit sehr ausgeglichen und nach 2 Stunden noch keine Tendenz absehbar.
Doch plötzlich hatte uns Malina an Brett 8, ohne dass es für mich absehbar war, mit einem Sieg 1 : 0 in Führung gebracht. Damit gehörte Malina wieder zu den ersten, die Ihre Partie erfolgreich beenden konnten. Dennoch fieberte Sie bis zum Ende der letzten Partie wieder um unser Abschneiden mit.
Danach bekam Silvio an Brett 1 ein Remis-Angebot. Nach meiner Einschätzung standen wir an den anderen Brettern eher etwas besser, so dass ich Silvio freie Hand ließ, weiterzuspielen oder das Remis anzunehmen. Silvio akzeptierte das Remis und somit stand es 1,5 : 0,5.
Die nächste Entscheidung fiel an Brett 6, wo André ebenfalls ein Remis-Angebot erhielt und nach eingehender Prüfung annahm. Damit stand es 2 : 1 für uns.
Ich hatte zwischenzeitlich an Brett 2 bei einer Figuren-Umgruppierung eine für mich schlechte Abwicklung zugelassen, die mich letztlich eine Figur kostete. Danach war die Partie entschieden und ich musste aufgeben. Damit stand es ausgeglichen 2 : 2.
Kurz darauf verständigte Frank Dr sich mit seinem Gegner, gegen den ich kürzlich beim Rudolf Teschner Gedenkturnier in einer Gewinnstellung einen Blackout hatte und verlor, auf remis und es stand somit, weiterhin ausgeglichen, 2,5 : 2,5.
Wir hatten zu diesem Zeitpunkt aber noch die Chance, an den anderen 3 Brettern den Wettkampf für uns zu entscheiden.
Die entscheidenden letzten Partien
Einerseits hatte Max an Brett 3 in einem Turmendspiel einen Mehrbauern, der ein Freibauer war und vom eigenen König unterstützt wurde. Und der gegnerische König war abgeschnitten und konnte nicht eingreifen. Ferner hatte Daniel an Brett 4 bei noch etwas vollerem Brett ebenfalls einen Mehrbauern, einen weit vorgerückten Freibauern, und er hatte die besser stehenden Figuren. Dafür hatte Roland an Brett 7 einen kleinen materiellen Nachteil, aber Aktivität bei einem recht ungeschützten gegnerischen König, was mir eher unklar erschien.
An Brett 3 sah dann der Gegner von Max ein, dass er chancenlos war und gab die Partie auf. Damit lagen wir beim Stand von 3,5 : 2,5 wieder in Führung.
Daniel an Brett 4 hatte zwischenzeitlich seinen vorgerückten Freibauern gegen 2 verbundene Bauern getauscht und machte weiter Druck, war also nach meiner Einschätzung, bei noch mehreren Figuren auf dem Brett, auf dem Gewinnweg.
Dafür geriet Roland an Brett 7 zwischenzeitlich in den Würgegriff des Gegners und es sah nicht gut für ihn aus. So musste Roland trotz aller Entlastungsversuche schließlich die Waffen strecken. Entsprechend war an Zählbarem mit 3,5 : 3,5 wieder der Ausgleich hergestellt und es kam alles auf Daniel an Brett 4 an. Nahezu die gesamte 3. Mannschaft hatte sich um sein Brett versammelt und fieberte mit.
Dort schien der Gegner eine Abwicklung zu ungleichfarbigen Läufern anzustreben. Daniel seinerseits konnte durch Fesselungen und Drohungen einen Generalabtausch der Figuren forcieren und durch Hergabe eines seiner Mehrbauern auch die letzte Figur zu einem gewonnenen Bauernendspiel mit 2 verbundenen Freibauern abtauschen. Dies musste dann auch sein Gegner einsehen und er gab auf. Somit hatte uns Daniel nach langem Kampf den Sieg sichern können (nachdem er gegen Turbine sehr früh als erster fertig war).
Dort schien der Gegner eine Abwicklung zu ungleichfarbigen Läufern anzustreben. Daniel seinerseits konnte durch Fesselungen und Drohungen einen Generalabtausch der Figuren forcieren und durch Hergabe eines seiner Mehrbauern auch die letzte Figur zu einem gewonnenen Bauernendspiel mit 2 verbundenen Freibauern abtauschen. Dies sah dann auch sein Gegner ein und gab auf. Somit hatte uns Daniel nach langem Kampf den Sieg sichern können (nachdem er gegen Turbine als erster fertig war).
Resümee
Es war ein hartes Stück Arbeit, den (für mich auch knapper, als erwartet, ausgefallenen) Sieg gegen die SF Siemensstadt, und damit die Tabellenführung zu erringen.
Umso glücklicher, zufriedener und dankbarer bin ich dafür, dass wir es geschafft haben. Entsprechend möchte ich ein weiteres Mal Danke sagen. Danke, dass ich so engagierte Mitstreiter habe, die voll motoviert unser Ziel des Staffelsiegs mit verfolgen und erfolgreich dafür mitkämpfen.
Der Kampf um den Staffelsieg wird aber weitergehen, da SF Siemensstadt, wie auch SC Kreuzberg 4 nur einen Mannschaftspunkt hinter uns liegen und Chemie Weißensee 2 auch nur 2 Punkte, wobei wir von allen die schlechteste Brettpunkt-Ausbeute haben und uns eine Niederlage in der kommenden Runde gleich auf den 4. Platz zurückwerfen kann. Aber wir haben es natürlich selbst in der Hand, dafür zu kämpfen, dass dieses nicht passiert.
Ausblick
Mit einem Sieg am 26.06. bei Berolina Mitte bleiben wir natürlich in Führung. Da Kreuzberg gegen den Vorletzten Eckbauer 2 vermutlich gewinnen sollte und deutlich mehr Brettpunkte hat, würden wir bei einem Remis schon hinter Kreuzberg zurückfallen. Unser Plus ist aber, dass in der letzten Runde am 10.07.2022 SF Siemensstadt spielfrei ist und Kreuzberg 4 gegen Chemie Weißensee schon vorgespielt haben, so dass wir dann noch Punkte sammeln könnten, unsere aktuell schärfsten Rivalen aber nicht mehr. Somit würde uns ein Sieg gegen Berolina Mitte ermöglichen, dem kritischen Wettkampf am 03.07.2022 gegen Kreuzberg 4 etwas gelassener entgegenzusehen. Das können wir schaffen, daran glaube ich und ich zähle weiterhin auf Euch.