Deutsche Schulschachmeisterschaft

Sony Bilder 13.05.2013 057Vom 2.-5.5.2013 fuhr unsere Partnerschule, die Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule, zur Deutschen Schulmeisterschaft in Dittrichshütte.  Qualifiziert hat sich die Schule durch den Berliner Vizeschulmeistertitel in der Wettkampfklasse V (bis 4. Klasse). Hier nun der Bericht:

Am 02.05. war es soweit. Wir brachen morgens nach Thüringen auf, um uns mit den besten Grundschulen Deutschlands zu messen. Bevor jedoch am nächsten Tag die erste Runde startete, gab es noch einen Zwischenstopp in Saalfeld. Hier besuchten wir die wunderschönen Saalfelder Feengrotten. Im Märchendom ließen wir uns von einem schönen Farbenspiel und sphärischen Klängen verzaubern. Außerdem erfuhren wir viel Interessantes rund um den Bergbau in den vergangenen Jahrhunderten. So könnt ihr unsere Jungs nun fragen,  warum die Zwerge immer Zipfelmützen tragen und wie die Bergarbeiter Licht in den Berg brachten. Beeindruckend war auch, dass Ole in dieser Zeit auch schon im Berg Steine hätte schleppen müssen. Die anderen haben noch ein paar Wochen oder Monate Zeit, bis sie ihr 10. Lebensjahr vollenden.
Mit vielen Eindrücken und einigen Steinen im Gepäck ging es dann mit dem Bus weiter nach Bad Blankenburg, wo uns ein Shuttlebus abholte.
Im Kinderdorf Dittrichshütte angekommen, standen als erstes die Mannschaftsfotos auf dem Plan. Nachdem dies erledigt war, wurden die Zimmer und die Betten bezogen. Nach dem Abendbrot blieb dann nicht mehr viel Zeit außer den Zeitplan für den kommenden Freitag aufzuschreiben.
Abends musste ich dann zur Betreuerbesprechung und tatsächlich schliefen alle Jungs, als ich nach 45 Minuten wieder da war.

Wie gewöhnlich waren alle Kinder am nächsten Morgen bereits um 6:00 Uhr wach. Also kein Problem bereits um 7:00 Uhr zum Frühstück zu erscheinen. Danach bereiteten wir uns mit ein paar Aufgaben und einigen Eröffnungstricks auf die erste Runde vor. Um 8:45 Uhr begann die übliche Eröffnungsrede aller wichtigen Personen im großen Saal des Kulturhauses. Nach 30 Minuten war dieser Punkt endlich beendet und die erste Runde konnte starten. Wir erwischten einen guten Start und konnten gegen die Mannschaft aus Ueckermünde sehr sicher 3:1 gewinnen. Ein 2.Klässler an Brett 2 zeigte hier die beste Leistung der Gegner, auch wenn es gegen Jasper noch nicht reichte. Danach ging es gegen die sächsische Mannschaft aus Kitzscher. Ole hatte an Brett 1 bald eine Dame mehr. Diese fiel aber dem gekonnten Figurenspiel des Gegners wieder zum Opfer. Jasper kam nicht so recht ins Spiel. So mussten die letzten Bretter ran. Moritz löste seine Aufgabe souverän und An rettete sich in ein Patt, ein gerechtes Ergebnis, denn zwischendurch hatte er schon viel besser gestanden. Mit 1,5 zu 2,5 verloren wir diese Begegnung leider.
Nun ging es sich erst mal beim Mittagessen stärken und danach zum Fußball“training“ für das Turnier am nächsten Tag.
Am Nachmittag folgte dann die Runde 3, in der wir gegen das Team aus Possendorf (Bayern) wieder relativ sicher gewinnen konnten.
Die letzte Runde des Tages gegen die Thüringische Mannschaft aus Beuren lief leider nicht so erfolgreich und wir verloren 1:3. Ole konnte hier jedoch sehr gut überzeugen. Er opferte eine Figur  und nichts konnte nun seinen weit vorangeschrittenen Freibauern aufhalten.
An diesem anstrengenden Tag blieb nach dem folgenden Abendessen nicht mehr viel Zeit, bis alle fest schlummerten.

Am Samstag standen nun 3 Runden auf dem Programm. In der ersten Runde hatten wir die Grundschule aus Lichtenfels zum Gegner. Diese Begegnung endete mit einem friedlichen 2:2.
In Runde 6  ging es dann gegen unsere andere Berliner Mannschaft, die  Homer-Grundschule. Nach der Eröffnung hatte Moritz schon zwei Figuren mehr, dafür Jasper eine verlorene Position.  Leider stellte Moritz einzügig die Dame ein und so lagen wir schon zwei Punkte zurück.  Ole an Brett 1 stand immer schwierig, aber das entstandene Turmendspiel war dann doch remis… Eigentlich! Leider zog Ole so schnell, dass er nicht erkannte, wo der König hinlaufen musste. Eine falsche Entscheidung und schon kam der König nicht mehr zurück, denn Sander versperrte ihm mit seinem Turm den Rückweg. So rettete An unsere Ehre und erkämpfte überzeugend den einzigen Punkt unserer Mannschaft.
In Runde 7  kam ich nach meiner anfänglichen Runde durch den Turniersaal zurück und fand unser erstes Brett unbesetzt vor. Laut Mannschaftsformular hatte Ole verloren. Was war passiert? Ole hatte gleich nach der Eröffnung einen Springer verspeist. Leider öffnete der schlagende Bauer eine Linie, auf der zwei gegnerische Türme nun auf seine Grundreihe gelangen konnten. Grundreihenmatt!! Alle anderen kämpften tapfer und so kamen wir noch auf ein 2:2.
Für heute war dies das letzte Spiel. Ein bisschen Erholung war notwendig. Aber das sollte natürlich aktiv passieren. Also hatte uns Thomas Pörschke (Vater im Team der Homer-Schule) als gemeinsames Team beim Fußballturnier angemeldet. Also rauf auf den Berg, wo die Fußballplätze waren. Unsere Mannschaft kämpfte verbissen und bei den überwiegend jüngeren Spielern der Homer-GS gab es schon ab und zu mal ein paar Tränen, wenn es nicht so gut für uns lief. Nach der Vorrunde hatten wir zwei Spiele gewonnen und zwei verloren. Mir war schon ganz schon kalt, immerhin hatte es noch eine ganze Weile genieselt und geregnet und so wollte ich mit den Jungs schon den „Abstieg“ in Angriff nehmen als uns das Spiel der Betreuer gegen das Organisationsteam dann doch sehr fesselte. Das Spiel der „Orks“ gegen die „Hobbits“ wie wir es intern tauften, war wirklich lustig anzusehen. Es wurde mit vollem Einsatz gespielt (u.a. auch mit dem Schuh statt dem Ball). Und der Matsch auf dem Spielfeld tat sein übriges für viele Lachsalven im Publikum. Nach dem Spiel sollte es nun doch endlich abwärts gehen, da wurden die Halbfinalteilnehmer aufgerufen. „ ….., …., …. und Berlin.“ Das konnte doch nicht sein. Schnell wurden wir aufgeklärt. Wir waren die besten Zweitplatzierten in den Vorrundengruppen gewesen. Also ran ans Halbfinale, das wir leider nach hartem Kampf doch recht deutlich verloren. So, nun Spiel um Platz 3. Die Aufregung war sehr groß. Und das Ergebnis knapp. Mit 0:1 verloren wir leider auch dieses Spiel. Aber stolz kann die Mannschaft trotzdem sein. Im Schnitt doch um einiges jünger als die anderen Mannschaften haben sie mit dem Erreichen des Halbfinals doch ein tolles Ergebnis erreicht.
Völlig durchgeschwitzt und ziemlich erschöpft wurde das Abendessen eingenommen. Danach war Fernsehfußballzeit und ziemlich bald dann auch Schlafenszeit.

Der letzte Tag brach an. Noch zwei Runden! Hoch motiviert starteten die Jungs in die vorletzte Runde. Dieser geballten Kraft konnten unsere Gegner nicht standhalten, wir gewannen das erste Mal 4:0. Alle waren sichtlich froh darüber. So durften wir in der letzten Runde noch mal in der ersten Reihe an Tisch 4 spielen. Es ging gegen die Genslerschule aus Hamburg um den endgültigen Platz. Nominell waren wir überlegen, aber Schnellschach hat seine eigenen Regeln. Nachdem Moritz schon eine Figur mehr hatte, verpasste er jedoch das Widerschlagen eines Turmes und hatte plötzlich eine Qualität weniger. Dann zog er auch noch alle Figur zurück auf die Grundreihe und damit war ihr Schicksal besiegelt, gefesselt und geschlagen, hatte Moritz zum Schluss kein Material mehr, um das Matt zu verhindern. Auch Jasper hatte schnell eine Figur mehr. Doch im Endspiel, o jeh, war sie nach einer Ablenkung wieder verschwunden. Mit der wenigen Zeit, ließ ich ihn lieber Remis anbieten. An hatte schnell viele Figuren weniger, die die gegnerische Dame eingesammelt hatte. Doch wir kennen ja den Spruch: „Geht die Dame fern spazieren, kann zu Hause viel passieren.“ Und so hätte er nur Matt auf der e-Line drohen müssen. Das hätte sein Gegner nicht mehr verhindern können. Statt dessen war aber auch er materiell eingestellt und nahm lieber einen Bauern. Schade, Chance vorbei und die Partie dann auch bald. Blieb noch Ole, der am längsten spielte, leider aber selbst auch ziemlich schnell, so dass er sich an die Philidorsche Regel nicht mehr erinnern konnte und die Schachs von hinten vergaß. Dadurch konnte der König entscheidend mithelfen und der einzig übrig gebliebene Bauer lief zur Dame durch und so verlor Ole dieses letzte Spiel.
Ein halber Punkt in der letzten Runde war schon eine magere Ausbeute und so landeten wir leider nicht mehr unter den ersten 20.
Aber alle haben dabei etwas gelernt und Jasper war beim nächsten Training wie ausgewechselt, wurde mir von Helmut berichtet. Diesen Jasper möchte er immer im Training haben, so seine Worte.

Bei der Siegerehrung erhielten alle Kinder einen Pokal und eine sehr schöne Urkunde mit ihrem Mannschaftsfoto. Danach ging es zur Sommerrodelbahn und ins Labyrinth. Nach den anstrengenden Tagen hatten sich die Kinder das verdient. Mit der Bahn fuhren wir danach zurück nach Berlin und wurden dort von den Eltern herzlich empfangen.

Für Jasper, Ole und Moritz war es das letzte Mal, dass sie für die Sophie-Brahe-Schule an den Start gehen konnten. Zur Erinnerung konnten alle Kinder ihr Mannschaftsshirt behalten. Ole wird im nächsten Jahr das starke Team der Heinrich-Hertz-Oberschule unterstützen, die in diesem Jahr in der WK III den dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft belegten. Herzlichen Glückwunsch an Daniel Klodt und sein Team.

In der Sophie-Brahe-Schule warten wir hingegen auf neue junge Talente, die in die Fußstapfen ihrer Vorgänger treten wollen.

Weitere Infos:Homepage des Veranstalters

Tabelle:

Mannschafts-Rangliste: Stand nach der 7. Runde
Rang MNr Mannschaft TWZ At S R V Brt.Pkt. Man.Pkt Buchh
1. 11. Stadtilm GS 926 4 3 0 18.5 – 9.5 11 112.5
2. 9. Kassel Reformschu 964 6 0 1 18.0 – 10. 12 105.0
3. 30. Hamburg Genslerst 692 5 0 2 18.0 – 10. 10 113.0
4. 3. Halle Neumarkt GS 1042 4 3 0 17.5 – 10. 11 111.0
5. 7. Erfurt Jacob u.Wi 977 3 3 1 16.5 – 11. 9 110.0
6. 12. Dortmund Landgraf 906 3 3 1 16.5 – 11. 9 104.0
7. 38. Metten Abt-Uto GS 600 3 3 1 16.0 – 12. 9 110.5
8. 2. Oftersheim  F-Ebe 1061 3 3 1 16.0 – 12. 9 105.0
9. 23. Berlin Homer GS 814 3 2 2 16.0 – 12. 8 102.5
10. 29. Am Baumschulenweg 707 2 4 1 15.5 – 12. 8 108.0
11. 20. Stade Pestalozzis 848 3 2 2 15.5 – 12. 8 103.5
12. 6. Magdeburg Kannens 989 4 1 2 15.0 – 13. 9 97.0
13. 15. Beuren Kleeblatts 885 3 2 2 15.0 – 13. 8 101.5
14. 1. Filderstadt Bruck 1073 2 2 3 15.0 – 13. 6 95.5
15. 13. Kitzscher GS 906 4 1 2 14.5 – 13. 9 101.5
16. 24. Aurich Finkenburg 806 3 3 1 14.5 – 13. 9 93.5
17. 22. Lübeck Grönauer B 816 3 2 2 14.5 – 13. 8 103.0
18. 31. Bremen An d. Gete 685 3 2 2 14.5 – 13. 8 101.5
19. 14. Possendorf GS 892 3 2 2 14.0 – 14. 8 98.5
20. 10. Paderborn Josef G 955 2 3 2 14.0 – 14. 7 89.5
21. 16. Stendal GoetheG S 879 2 1 4 14.0 – 14. 5 93.5
22. 21. Langen Schollschu 835 3 1 3 13.5 – 14. 7 99.0
23. 5. Lichtenfels GS Am 1016 2 2 3 13.5 – 14. 6 101.0
24. 8. Berlin Sophie Bra 970 2 2 3 13.5 – 14. 6 95.0
25. 25. Lahnstein Goethes 767 1 3 3 13.5 – 14. 5 97.0
26. 28. Pflaumheim GS 730 2 2 3 13.0 – 15. 6 99.5
27. 26. Wolfschlugen 766 3 0 4 13.0 – 15. 6 89.5
28. 36. Hamburg Strenge S 600 2 2 3 13.0 – 15. 6 87.0
29. 19. Kirkel GS 853 2 1 4 13.0 – 15. 5 98.0
30. 17. Oppenheim GS am G 871 2 1 4 13.0 – 15. 5 96.0
31. 18. Raesfeld St.-Seba 868 2 3 2 12.5 – 15. 7 98.5
32. 4. Karlsruhe H-Thoma 1030 1 4 2 12.5 – 15. 6 82.0
33. 35. Hamburg Brechtsch 600 1 2 4 12.0 – 16. 4 94.0
34. 33. Rostock CJD Chris 666 1 1 5 12.0 – 16. 3 88.0
35. 37. Kronprinzenkoog M 600 1 2 4 11.0 – 17. 4 80.0
36. 34. Neuenhagen GS Sch 643 1 2 4 10.5 – 17. 4 80.5
37. 27. Ueckermünde Haff- 738 1 1 5 8.5 – 19.5 3 90.5
38. 32. Stadtilm II 681 0 2 5 5.0 – 23.0 2 88.5