Sommer 2010

England

Liverpool– London 07.08.-17.08.

 

Gegen 15:30 trafen auch noch die letzten Nachzügler am Flughafen ein. Typischerweise kommt die Person mir den Beförderungskarten, so nenn ich sie jetzt mal, wie schon öfters in der Vergangenheit, zu letzt.

Nach einem problemlosen Check-In streunten wir noch ein wenig in den Duty-Free-Shops herum. Alle waren noch frohen Mutes… bis uns die bittere Wirklichkeit, in Form von einer dreiviertel Stunde Überlänge – und das ohne Aufpreis, einholte! Unsere Kinder, auch praktisch geschult, campierten wir richtige Pfadfinder auf dem Boden und wussten sich zu beschäftigen. Mit Magic, Spielekonsolen und natürlich auch Schach wurde die Zeit überbrückt. Zu allem Überdruss betraten wir das Flugzeug als allerletzte und konnten so nur die unattraktiven, aber sicheren, Tragflächenplätze ergattern.

Nach einigen platten Scherzen um die Abgebrühtheit unserer Erstflieger zu testen (Zitat:” Ist das da drüben Klebeband?!?!”), entspannten sich doch alle. Während Silvio sanfte, seinem Alter angemessen Annäherungsversuche der schönen Stewardess gegenüber unternahm, hatte Thomas erste materielle Schäden hinzunehmen. Nicht alle Erstflieger sind so abgebrüht wie unsere Schachjugend. 😉

Nach kurzen Komplikationen bei der Gepäckaufnahme fanden wir dann doch Peter, unsere englischen Kontaktmann, und den Bus zu unserer Unterkunft im Herzen Liverpools. Das Nightingale House besticht durch eine schöne Fassade und einen rustikalen Charme. Die kleinen Zimmer bieten genügend Platz um Schlafgegebenheiten aller Bewohner und deren Koffer aufzunehmen. Der Raum der hier fehlt wird durch eine großzügige Küche und eine einladende Lounge wettgemacht. Allen geht es gut auch wenn die Erschöpfung Aller unverkennbar ist und das jüngste Mitglied unseres Teams durch technischen K.o. noch angezogen im Bett dann niederlag. Während das Organisationsteam tapfer mit der Müdigkeit ringt, wurde dieser Bericht um 1:49 Uhr Ortszeit fertig gestellt.

Bericht vom 08.08.
“Hallo? HALLO?? Seit ihr schon WACH?” So ertönte der erste Weckruf der die Mädchen aus dem Schlaf riss. Die Kleinsten des Hauses suchten in der Folge verzweifelt die Küche. Das Frühstück entpuppte sich als sehr … sparsam. Lapprige Toastscheiben gaben sich mit löslichem Kaffee die Klinge. Für manche war zumindest der Fließband beinhaltende Toaster ein Erlebnis. Wenigstens gab es Cornflakes (geschmacklos) zu denen sich die meisten flüchten konnten.

Nach einer freien Stunde (Schachtraining für die Kleinen) und ein paar gemachten Sandwichs* brachen wir dann endlich auf. Geleitet wurden wir wieder von Herrn Peter, der uns zur angeblich größten Kathedrale dieser Glaubensrichtung** führte. Die Fenster diese Baus waren wunderschön. Später leitete man uns an Achterbahnen und Karussells vorbei und wir gingen fröhlich in die Docklands, wo wir Informationen reingezogen und eine kleine Tour und ein Gruppenfoto gemacht haben.

Danach konnte sich jeder einzeln begeistert in den Museen (Sklavenmuseum und dem Maritimmuseum) umsehen. Später gingen wir wieder nach Hause und aßen das Abendessen, welches mit ganz viel Liebe von freiwilligen Helfern*** zubereitet wurde. Trotz dem Überfluss an Liebe gab es Beschwerden, besonders am Kartoffelpüree und dem mangelnden Rührei.

Des Abends mussten sich die Schachspieler einem harten Quiz unterziehen. Wir haben uns dann wieder verstreut und sind unseren Lieblingsbeschäftigungen nachgegangen. Der Nachtwächter sorgte beim Berichteschreiben für nette Unterhaltung und viele Unterbrechungen. Er erging sich in vielen Pantomimen um seine Erzählungen über Schlachten zwischen Zwergen, Sklaven (Rattenmenschen) und Elfen deutlicher zu machen. Dies nahm dem Bericht sehr viel… Kreativität.

Bericht vom 09.08.
Heute standen wir kurz vor dem Ende des Frühstücks auf, und zwar kurz vor halb neun. Danach ging unser Tag mit einem leckerem Frühstück weiter. Der Grund dafür war die Nutella, welche wir am Abend davor bekommen haben und unser Frühstück für den Rest der Woche rettete.

Nach dem Frühstück hatten wir erstmal Freizeit, die wir dadurch nutzten Magic zu spielen. Danach mussten wir Lunchpakete machen, aber wir wurden zu spät darauf hingewiesen und wir wollten eigentlich um 11 los und verspäteten uns deshalb um eine Stunde*. Anschließend machten wir uns auf den Weg zur Anfield Road (Stadion des FC Liverpools) und benutzten dazu den Bus 27. Bevor wir mit der dort geplanten Tour begannen, durften wir im Fanshop und im Museum des Vereins uns aufhalten. Im Museum gab es einige spannende Sachen zu sehen, darunter auch die besten Tore des Vereins. Danach begann ein Tour durchs Stadion, die atemberaubend war und leider in englischer Sprache gehalten wurde, so dass unsere Kleinere Probleme hatten zu folgen. Wir sahen unter anderem den Presse-Raum, die Umkleidekabine der Heimmannschaft, saßen auf der VIP-Tribüne und durften fast noch den Rasen berühren. Ey Sorry, leider fällt Dave kein anderer Satzanfang mehr ein als: Danach!

Danach gingen wir in die Shoppingstraße (Liverpool ONE) in der Liverpooler Innenstadt. Dort teilten wir uns in verschiedene Gruppen auf und suchten noch weitere Liverpooler Fan-Shops auf**. Danach waren wir Vorräte kaufen für die nächsten 2 Tage. Nachdem wir vollgepackt aus der Metro kamen, zeigte Silvio uns wieder sein verstecktes Talent. Auf dem Rückweg mit dem Bus verpassten 2 Mitglieder unseres Vereins zwei englischen Damen ein “eleganten” Rucksack-Hieb.

Erleichtert dass wir wieder in der Unterkunft waren, entledigten wir uns unserer gesamten Einkäufe und fingen mit dem Kochen an. Es gab das, was es morgen auch geben wird – nur mit Füllung: Tortellini mit Bolognese. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, erreichte uns die “schreckliche” Nachricht, dass wir basteln und uns anschließend literarisch betätigen mussten. Der Rest konnte sich anderweitig beschäftigen.
Wir sagen Tschüß und wünschen den armen anderen Gestalten, die nun die Ehre haben die Berichte weiter zu führen, viel Spaß.

Tim Schlesier + David Mumber (Wechselten sich beim Schreiben der Sätze meist ab)

Anm. vom Org.-Team:

Allg.: Nachdem wir bisher Glück mit dem Wetter hatten, regnete es heute zum ersten Mal. Leider konnten wir so den ganzen Tag nicht einmal der Sonne in die Augen schauen.

* hier wurde der dramaturgische Effekt von den Autoren genutzt… eigentlich waren es nur 20min.
** einige deckten sich hier mit stylischen Klamotten und Geschenken für die Familie/ Freunde ein

Bericht vom 10.08.

Ihr merkt schon, dass wir anscheinend alle Berichte schreiben. Unser Tag begann damit, dass wir zu äußerst frühen Zeiten geweckt wurden (7.30 Uhr). Das mussten wir, weil heute ein großer Tag war, da wir gegen die Engländer spielen mussten. Wir rechneten mit einer eindeutigen und niederschmetternden Niederlage gegen die Engländer, doch unsere Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet und wir gewannen das Hinspiel 9 1/2 zu 3 1/2. zwischen den 2 Runden spielten wir Fußball mit gemischten Teams, welches mit einem Unentschieden (5:5) endete. Das danach folgende Rückspiel* endete mit einer knappen Niederlage, über die wir nicht weiter sprechen wollen. Doch trotzdem gewannen wir in der Gesamtauswertung und wurden zu “Liverpooler Champion” durch Medaillen “gekrönt”.

Nach diesem Erfolgserlebnis machten wir uns auf den Rückweg zur Unterkunft, wo uns die Küche schon erwartete, da wir heute mit Kochen an der Reihe waren. Das war “Chaos-Kochen” vom Feinsten**. Ihr wollt gar nicht wissen was für ein Stress das war. Nach diesem, für uns neuem Erlebnis, erfuhren wir, dass es heute noch eine Überraschung für uns geben würde und so versammelten wir uns nach dem Essen wieder vor der Küche. Nun erfuhren wir von Robert, dass es sich bei der Überraschung um eine oder besser gesagt mehrere Runden “Mörder” handelte***. Für alle die nicht wissen was das ist: Es ist ein Spiel, wo man versucht alle “Mörder” umzubringen (gaaanz grob beschrieben)****. Und so kamen wir zu unseren Beinamen.

Tja… Und nun sitzen wir nach den Runden “Mörder” hier, abgeschoben von dem “Org-Team”, und schreiben diesen Bericht. Und freuen uns schon ganz ganz doooll auf den nächsten Tag.

Anm. des Org-Teams:

* Schach
** Letztendlich war es trotzdem erfolgreich und hat allen gemundet
*** Die 3 Szenarien waren: Ein Mafiakrieg, ein Zwergen-Bier-Disput und eine Wahl zum neuen König der Tiere
**** Dabei gelang es dem Hühnchen (Vivien) am längsten als Mörder durchzuhalten

Bericht vom 11.08.

Jo! Tjo! Heute hat die ansteckende Krankheit des “Langschlafens” das zweite Mitglied meines Zimmers befallen. Immerhin hat sich Jan-Eric dann aufgerafft die freiwillige Veranstaltung zu “Paddys Wigwam” zu leiten. Also machten wir uns zu viert auf den Weg, während die kleinen Kinder bei Tante Betty Schachtraining (den 3. Teil von “The invisible Pawns”) hatten.

Leider war die Kathedrale wie das Wetter ein totaler Reinfall und so beeilten wir uns lieber noch ein paar Briefmarken für Post – für sie liebe Leser – zu kaufen. Um 12 wurden wir abgeholt, um im Rathaus von Manchester gegen eine Auswahl der Stadt anzutreten. Nach hart umkämpften 2,5h endete auch die letzte Partie Remis, was uns einen Gesamtsieg von 8:5 einbrachte. Insgesamt blieben immerhin 3 Treptower in den Vergleichkämpfen durchweg siegreich (Alexander, Andre und Tobias). Das Rathaus war sehr schön und zur Krönung der Veranstaltung hielt “The Lordman” (der Ober-Bürgermeister) von Manchester eine “kurze” gestenreiche improvisierte Rede. Nun war es auch schon Zeit für das Essen, welches wir vor dem Match schon bestellt hatten und wir kehrten in eine Pizzeria ein. Leider waren die Engländer keine Italiener.

Trotzdem wurden an den gemischt zusammengestellten Tischen die Sprachbarrieren eingerissen und neue Freundschaften geschlossen. Nachdem Silvio schon seinen Charme in den letzten Tagen reichlich versprüht hatte, konnte Andre nicht zurückstehen. Von der Pizzeria ging es dann weiter zum Oldhams Chess Club in einem Vorort von Manchester. Dort spielten wir ein Schnellschachturnier mit und verpassten nur knapp den Gesamtsieg und die Teamwertung*. Besondere Aufmerksamkeit erhielten Davids Partien, da ihm jeder sein erstes Erfolgserlebnis bei einem Schachwettkampf wünschte. Allen voran Tom. In der dritten Runde packte er die Gelegenheit beim Schopf, wie eine kaninchen-reißende Viper und zwang seinen Gegner ihn Patt zusetzen. Außer einer schönen Singstimme, bewies Vivien ihre schnelle Lernfähigkeit und bezwang einen ihrer Gegner in nur 10min Bedenkzeit. Als gute Gäste ließen wir diesmal auch den ein oder anderen Punkt aus. Dabei wurden wir aber reichlich durch herzliche Gastfreundschaft und ein üppiges Buffet entschädigt. Wir wären gerne noch länger geblieben, doch für die Kleinen war es Zeit ins Bett zu gehen.

Wir hatten einen wundervollen Tag, was vor allem den vier selbstlosen Fahrern, die uns überall hinkutschierten, zu verdanken ist. Außerdem wurden wir durch die freundliche Aufnahme, reichlich Präsente und die vielen Mühen, so wie die Aufmerksamkeit großer Staatsmänner, positiv überrascht und in Verlegenheit gebracht. Wir hoffen, dass wir alles bei einem Besuch der Engländer in Berlin zurückgeben können!
Danke an alle Verantwortlichen!

Tobias + Jan-Eric

Anm. des Org-Teams:
* Zweiter der Gesamtplatzierung: Tobias

Bericht vom 12.08.

Heute waren wir in North-Wales*. Wir haben uns eine englische Burg angeschaut, die äußerst interessant war. Während wir uns die Burg angesehen haben, mussten wir auch noch ein Rätsel lösen. Auf Bildtafeln wurde die Geschichte der walisischen Rebellen erzählt. Die Waliser eroberten die englische Burg. Die Eroberer hatten die Hilfe eines Spions, der die Wachen tötete und Waffen in die Burg schmuggelte. Außerdem öffnete er das große Eingangstor und so konnten sie die englische Burg erobern. Fünfzehn Wochen später wurde die Burg zurückerobert und neun der Waliser gehängt, geköpft und gevierteilt.

Danach haben wir uns die Burg noch ein wenig angesehen und wir waren beim “besten” (Peter hatte es empfohlen) Fish&Chips -Imbiss, den es in North-Wales gibt. Den Meisten hat es geschmeckt. Später waren wir auf einem Berg**. Es wehte ein ganz winziges Lüftchen (“Es war richtig sanft!” – Tom). Auf einem Spielplatz haben wir Fange gespielt. Kurze Zeit später sind wir mit einem Zug*** den Berg hinunter gefahren. In der Mitte mussten wir noch einmal umsteigen. Wir wurden mit Autos von Peter & Co. abgeholt und fuhren 1 1/2 Stunden zurück in die Unterkunft. Heute Abend gab es Toast Hawaii. Nun heißt es Koffer packen, denn morgen fahren wir ja schon nach London. Yeah!! Juhuu!
Vivien: “Ich wollte schon immer mal nach London!”

Viele Grüße an alle die nicht da sind. (Es ist hier richtig toll! Ihr habt echt was verpasst.)

P.S.: Wieso seit ihr nicht mitgekommen??!?
Und so verging der Tag…

Vivien (Dinh) + Tom (Bahro)

Anm. des Org-Teams:

* Wir fuhren in den Heimatort von Peter: Conwy.
** Dieser, Great Orme genannte, Berg ist einer der größten in North Wales
*** Hierbei handelt es sich eher um eine kleine Bummeltram

An dieser Stelle möchten wir noch mal all unseren Fahrern, die uns gestern und heute begleitet haben, herzlich danken! Als Zeichen unser Dankbarkeit überreichten wir Peter ein kleines Dankeschön in Form von einem Badetuch, welches mit der Berliner Skyline geschmückt ist.

Bericht vom 13.08.

Heute sind wir um 7:30 Uhr aufgewacht und haben unsere letzte Mahlzeit in Liverpool zu uns genommen. Zum Glück hatten wir jede Menge Zeit eingeplant, um die Abreisevorbereitung durchzuführen. Und so konnten auch die Betreuer dem ganzen Geschehen gelassen gegenübertreten. Leider mussten wir bei den Kindern eine übergroße Gelassenheit, um nicht zu sagen eine geistige Abwesenheit, feststellen. Dies machte den ganzen Job doch wieder ein bisschen schwieriger. Die Zugfahrt war ein weiteres Abenteuer, da wir keine Platzreservierungen hatten. So mussten wir jede freie Platzmöglichkeit nutzen, was zur Folge hatte, dass wir auf 3 Wagons verteilt saßen. Trotzdem lief alles gut und wir konnten uns den nächsten Herausforderungen stellen: Kartenkauf und Menschenmassen in London.

Nach Einsatz unserer Ellenbogen und durch Viviens Schwester auf den rechten Weg gebracht, erreichten wir den Zielbahnhof East Croyden. Nach einigen Parallelen (siehe erster Bericht) mussten wir enttäuschender weise feststellen, dass unsere Kinder doch keine geborenen Pfadfinder sind. Tims Navigationsfähigkeiten stellten sich als gleichfalls ausgeprägt wie seine Kochkünste heraus: Chaotisch, langwierig, mit Matrialeinbußen, aber letztendlich erfolgreich. Leider mussten wir auch feststellen, dass der Langmut unserer pubertierenden Kinder nicht allzu groß war. Bei einem Abstecher zu McDoof bekamen wir außer leckerem Essen auch gute Unterhaltung geboten: Magic-Tim verblüffte uns mit einigen Tricks (hoffentlich siehe Video) und während Tom entschieden einen Besuch des Spielareals mit Hinweis auf sein Alter ablehnte (ein Vorsatz der später wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen wurde), hatte Andre keinerlei Hemmungen.

Erwähnenswert ist noch, dass Jan-Eric sein verdientes Feierabendbier gegen harte Zweifel bezüglich seines Alters verteidigen musste. Weder Bart noch Ausweis konnten den Verkäufer vollends überzeugen, dass er schon 21 ist. Am Abend stimmten wir uns auf den Besuch des Towers von London am Sonntag ein, indem Jan-Eric am Beamer eine virtuelle Tour (http://www.toweroflondontour.com/kids) durch dieses imposante Wahrzeichen Londons vorführte. Danach startete noch die Qualifikationsrunde des Magic-Turniers.

Für alle Leser: Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod. 😉
Robert, Thomas, Tobias und Jan

Bericht vom 14.08.

Heute konnten wir zum ersten Mal endlich eine vollkommen verdiente halbe Stunde länger an der Matratze horchen und mussten erst um 9 Uhr zum Essen. Nachdem wir uns mit Toast und Orangensaft gestärkt hatten, konnten wir noch auf den Zimmern chillen.** Um halb elf begann die Besichtigung Londons mit den bekannten roten Bussen. Danach trafen wir auf ein alteingesessenes Problem: Menschenmassen in der Tube, denn London hat 7 Millionen Einwohner. Als wir uns an der Westminster-Station rausgequetscht hatten, sahen wir das berühmte London Eye und Westminster Abbey*. Big Ben zeigte uns, dass es schon Mittag war. Nach einem netten Rundgang mit vielen Fotos kamen wir zum Trafalger Square. Auf der Flucht vor Regenschauern konnten wir schnell genug in das “Café in the crypt” flüchten. Nach einem überteuerten Essen für schmächtige Personen mit schlechtem Geschmack und Zucchinis, sahen wir uns noch die Krypta an.

Nun bekam jeder eine Stunde um ein wenig zu shoppen, was jedoch nicht viel gebracht hat. Immer wieder überraschten uns für diese Region typische Regeneinbrüche und Straßenkünstler begeisterten die Massen. Wir kamen direkt in die Rushhour, doch zu Glück wollte niemand nach Eastcroyden. Um nicht noch einmal die ganze Meute durch den Regen zu jagen, durften sich einige Auserwählte opfern, um das Abendbrot zu besorgen und somit den Tag abzurunden. Es gab leckere Sandwichs. Heute Abend findet der zweite Teil des Magicturniers statt.

Robert und Silvio

Anm. des Org-Teams

* Wir haben außer dem Angeführten auch noch die St. Margaret’s Church besucht.
** Dies galt jedoch nicht für alle, denn während dieser Zeit erfuhren unsere Kleinen in ihrem vierten Training das Ende der Geschichte um den “Invisible Pawn”.

Zwischendurch nutzten wir die Gelegenheit den mittlerweile berühmten Platz Gleis 9 3/4 auf dem Bahnhof King’s Cross zu besuchen und die Szene mit unseren jungen Zauberlehrlingen nachzustellen.

Bericht vom 15.08. Heute früh stand Thomas vor der Tür des Zimmer 111 (Jan, Silvio, André und Mit) und später dann im Zimmer. Er drängte die Bewohner mit allen Mitteln (Anm. von Thomas: Ich hab sie nur gegeneinander aufgehetzt) aufzustehen und zum Frühstück zu gehen.

Nach dem Essen wurde im selben Zimmer die Schlüsselkarte vermisst, was unsere Abreise zum Tower von London um einige* Stunden (30 Minuten) verzögerte. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Kaufhalle sind wir mit unserem neuen Stadtführer Jan-Eric ohne Umwege zum Tower von London gekommen. Eine Zwischenmahlzeit später, besichtigten wir den White Tower. Dort gab es jede Menge möglicherweise interessante Rüstungen und interessante Waffen. Das Museum war viel größer als wir erwartet hatten.

Während sich Bettina für die Kronjuwelen anstellte, war der Rest des Trupps damit beschäftigt die Karten für die “Zurückgebliebenen”** zu schreiben. Es stellte sich heraus, dass die Kronjuwelen schlechter bewacht waren, als Thomas annahm und “Bettina’s fourteen” begannen Pläne zu schmieden. Während eine kleine Gruppe um Thomas sich abkapselte um den Bloody Tower zu sehen, ging unser Truppenführer weiter nach Plan vor und besichtigte die Innere Mauer. Leider mussten wir feststellen, dass der Bloody Tower nur 3 (In worten: “drei!”) Folterinstrumente beinhaltete. Mit einer kleinen Ehrenrunde über die Liverpool Street und McDonalds kamen wir letztendlich in die Unterkunft zurück, wo wir jetzt unter Qualen gezwungen werden diesen Bericht zu schreiben.

P.S.: HILFE!!

Thomas Hirsch und Jan Brasel

Anm. der Redaktion

*gefühlte
** um allen Missverständnissen entgegenzuwirken: Es geht hier um die daheimgebliebenen. Dieses Unternehmen wurde dabei von Andre mit “minimalen” Chaos organisiert.

Bericht vom 16.08.

Der heutige Tag begann bei weitem nicht so chaotisch wie der Letzte. Nach einem super genialem Training per Powerpoint (“Offene Linien” von Olaf Sill – Lehrprobe C-Trainer-Ausbildung), trafen wir uns pünktlich 10:45 in der Lounge. Es folgte der fast schon routinemäßige Gang zum Supermarkt, um unser Meal-Deal zu besorgen. Mit allem Lebenswichtigen ausgestattet, machten wir uns auf den Weg nach Greenwich zum Nullmeridian. Von Tobi geplant war der Tag vollgestopft mit purem Wissen und interessanten Orten. Die Tour begann mit der Fahrt nach Island Gardens um, ungeachtet von größer werdenden Wasserflecken auf dem Boden, den Greenwich Fußgänger Tunnel zu durchqueren.

Bevor wir uns im Maritim-Museum unsere eigenen Boote bauen konnten, “konstruierten” wir auf dem davor liegenden Rasen eine Staatskarosse. Tobias improvisierte den leider verloren gegangen Text und so konnte der “Spaß” bei strahlenden Sonnenschein starten. Nun verbrachten wir fast die nächsten 2 Stunden im Museum. Dort bauten Vivien, Tom, Alex, dem hier dann doch seine liebgewonnene Lidl-Tütte riss, und Bettina, sowie Jan und Tobias jeweils ein Boot (Der Test, ob das 2. Boot schwimmt, folgt morgen Morgen).

Linke Seite der Welt, rechte Seite der Welt. Wir befanden uns, nach erfolgreichen beklimmen des kleinen Hügels, auf dem Nullmeridian. Der phänomenale Ausblick entschädigte für das halbstündige Anstehen, um wirklich AUF dem nullten Längengrad zu stehen.

Auf das eigentliche Highlight des letzten Tages, folgte der wahrscheinlich atemberaubendste Moment der gesamtem Fahrt: Das phänomenale London Eye. Die Aussicht war überragend, wenn nicht gar märchenhaft. Wir entdeckten etliche Dinge, die wir in den Tagen zuvor bereits erkundet hatten. Im Anschluss waren wir noch Beiwohner einer recht gelungenen 4D-Show (3D-Brille + Wasserspritzer, Rauch und Lichteffekte) über jenes Riesenrad.

Endlich in der Unterkunft angekommen, trafen wir uns 23 Uhr zu einer geselligen Spielrunde. Auf die 2 Runden “Werwolfe von Düsterwald” folgte das Verteilen der jährliches Souvenirs.
Nun ist es 2:40 und ich bin kaputt. Gute Nacht!
Jan-Eric

Bericht vom 17.08.

… Und schon wieder ist es soweit, dass ich den letzten Bericht schreibe. Die Jahre vergehen und unsere letzte (und gleichzeitig erste) Sommerfahrt nach England ist nun schon 8 Sommer her. Seither berichten wir jedes Jahr durch Tagesberichte von unseren jährlichen Sommerfahrten. Ein Novum nun in diesem Jahr: die Aktualität der Berichte, die spätestens einen Tag nach Erstellung des Tagesberichts bereits für alle Daheimgebliebenen lesbar war. Leider spielte unsere Domain nicht bis zum Ende mit, so dass nur die „Eingeweihten“ zumindest die Fotos und Videos bis zum Schluss sehen konnten. Ich hoffe, es hat allen Spaß gemacht, unsere Fahrt mit zu verfolgen.

Nun aber erst mal zu den Ereignissen des letzten Tages:

Das letzte Mal frühstücken – insbesondere die Betreuer nutzten die Gelegenheit, noch mal ein englisches Frühstück zu genießen. Danach mussten alle Zimmer geräumt werden. Das gelang erstaunlich unchaotisch. Das Gepäck konnten wir im Hotel lassen und pünktlich um 10.00 Uhr ging es dann zu einer absoluten Touristenattraktion Londons. Tja, das hatte sich offensichtlich auch der eine oder andere Besucher Londons gedacht. Und so strömten mit uns Menschenmassen zum Buckingham Palace, um den Wachwechsel der Königlichen Wache zu erleben. Viel war durch die vielen Menschen nicht zu sehen, insbesondere die kleineren Kinder mussten auf die Schultern der Großen klettern, um zumindest einen Eindruck zu erhalten. So wurde Vivien auch gleich zur Kamerafrau ausgebildet. Nach ca. einer halben Stunde verließen wir den Schauplatz des Geschehens und liefen zum Hyde Park. Nach einem kurzen Blick auf diesen fuhren wir zum einzigen Schachladen Londons (im Internet der Größte Europas). Vor 12 Jahren war ich schon einmal im Laden, damals allerdings noch an einem anderen Standort. Inzwischen ist die Ladenfläche wesentlich kleiner, das Angebot deutlich eingeschränkt. Trotzdem nutzten einige die Möglichkeit, etwas zu erwerben, zumal nicht nur Schachartikel, sondern auch andere Spieleutensilien angeboten wurden. Ich selbst schlug „kräftig“ zu und deckte mich mit einigen in Deutschland nicht erhältlichen Büchern und Schachmedaillen ein. Danach ging es wieder einmal zu McDonalds, die letzten Gutscheine aus Liverpool nutzend. Ich denke, diese Fastfoodkette steht in nächster Zeit nicht so hoch in der Gunst der Teilnehmer J.

Dann holten wir unser Gepäck aus dem Hotel, nicht ohne noch ein letztes Mal die Meal Deals des Tesco fürs Abendessen zu besorgen.

Die Fahrt zum Flughafen verlief problemlos und so gelangten wir schnell zum Check In. Da wir von Berliner Verhältnissen ausgingen, aßen wir dann in Ruhe unsere englischen Meals. Wenige Minuten später bekam ich beim Anblick der Schlange zu den Sicherheitskontrollen doch einen ziemlichen Schreck. Massen über Massen von Menschen standen dort in einer mehrfach gewundenen Schlange, die eine doch recht große Halle füllte. Wieder einmal machte es sich bezahlt, dass wir in Gruppe reisten. Eine kurze Frage bei einem der freundlichen Flughafenmitarbeiter ließ uns dann durch verschlungene Wege in einen extra Bereich gelangen, in dem wir dann kontrolliert wurden und hätte nicht zwei unserer älteren Jungs  ihre mangelnde Flugerfahrung doch noch verdächtige Gefahrenquellen mit sich führen lassen, wären wir letztlich doch noch recht schnell durchkommen lassen. Pünktlich zum Einlass, damit natürlich auch als Letzte, konnten wir dann das Flugzeug besteigen.

Leider  verlief der Flug nicht ganz so ruhig, wie auf dem Hinflug, so dass einige Jungs mit Kopf- und Ohrenschmerzen zu kämpfen hatten. So wurden jede Menge Medizin  (Bonbons) verputzt.

Zurück in Schönefeld waren alle sehr glücklich, aber das Warten hatte noch kein Ende. Nach einer gefühlten Stunde Wartezeit kamen dann endlich die Koffer und draußen in der Halle konnten alle Reisenden von ihren lieben Eltern in Empfang genommen werden.

Eine ganz außergewöhnliche Reise, mit vielen neuen Eindrücken, war zu Ende gegangen, die alle hoffentlich noch lange in Erinnerung behalten werden. Besonders beeindruckend waren für mich die Herzlichkeit und die Gastfreundschaft der nordenglischen Schachfreunde und die Entwicklung meiner vormals jugendlichen Helfer zu nun doch schon erwachsenen Betreuern, mit denen es sehr viel Spaß macht, solche Events durchzuführen.

Bettina