Sommer 2009

Bericht der Sommerfreizeit 2009

Allgäu

Immenstadt 17.08. – 25.08.

Tag 1 – 17.08.

Aufregung herrschte schon vor der Abfahrt, da es mehrere Personen nicht rechtzeitig zum Zug schafften. Sie kamen erst 8:05 an [unser Zug fuhr schon um 7:59 Uhr, Anm. Bettina], und nahmen einen Zug später. Die Fahrt war angenehm, da vor allem der ICE auf den Gleisen wie eine Wolke durchs Tal glitt (geleite (es war sehr spät (P.S. später)) dies war unsere erste grammatikalische Idee. Um 9:05 stieg dann die Gruppe aus Moritzburg dazu. Um 14:45 kamen wir in München Hbf an.
Dort gab es SOGAR einen Mr.Clou-Laden. Kurz nach 17:00Uhr kamen wir in Immenstadt an.
Am Bahnhof wurden wir von dem Bus des Schullandheims abgeholt. Die freundliche Frau erklärte die Umgebung. Plötzlich merkten wir, dass sie nicht freundlich sondern aufdringlich war. Sie erklärte uns die Regeln zur Schweinegrippe und so. Der einzige Schutz sei eine riesige Familienpackung Sagrotan. Danach gab es leckere Spagetti- Bolognese. Und auch die Köchin bestand nicht nur aus Antimaterie. Die Hochbetten waren leider nur in der ersten Ebene benutzbar.

Ein schändlicher Probetest zersprengte abends doch dann allen die gute Laune.
(Die Meinungen mancher Kollegen mussten indiziert werden.)

Robert, Dominik und der glückliche Nichttestmitschreiber Felix

Anm. Bettina: Die drei Nachkömmlinge erreichten ca. 1 h nach uns das Holzhäusl und bezogen ihre „Höhle“.

Das ursprünglich geplante Tischtennisturnier musste leider ausfallen, da die vorhandene Tischtennisplatte und insbesondere das Netz keine Turnierqualitäten aufwies.
Die 7 Testschreiber waren Robert Münch, Richard Pixa, Tim Schlesier, Silvio Alten, André Döring, Ulrich Pixa und Dominik Peil. Besonders André und Silvio mussten dabei den langen Nächten in Moritzburg Tribut zollen.

Tag 2 – 18.08.

Heute war ein besonderer Tag, denn Robert hatte Geburtstag! Dominik und ich (Tim) mussten schon sehr früh aufstehen, da wir Küchendienst hatten. Als wir alles gedeckt und sich alle hingesetzt hatten, traf Robert ein. Wir sangen ‚Happy Birthday’ für ihn. Als besonderes Geschenk bekam er einen Football und eine Karte, auf der alle unterzeichnet hatten. Nach dem Frühstück wurden uns unsere Trainingsgruppen zugeteilt. Wir alle, außer dem Geburtstagkind und Richard, hatten den Test verranzt. Darum würden nur diese beiden Stufe fünf versuchen. Die anderen erhielten ein spezielles Aufbautraining, was sich bald als sehr ‚spannend’ erwies. [Anm. des Schreibsklaven: Wir waren noch eine andere Generation von Schachspielern!] Nach dem Training gab es Mittagessen. Als wir das überaus abwechslungsreiche Essen verspeist hatten, wurden wir von der Leitung überrascht. Sie hatte ein Überraschungsturnier organisiert, nachdem ihre Planung kläglich versagt hatte, denn eigentlich sollte eine Stadtrally stattfinden, doch dafür war es zu warm [33° im Schatten, Anm. Bettina]. Das Überraschungs- Blitzturnier barg viele Überraschungen in sich. Robert war der glückliche Sieger. Direkt danach gingen wir einkaufen. Alsbald stellte sich heraus, dass es wesentlich einfacher war den Berg herunterzulaufen als wieder hinauf zu steigen [15% Steigung war zu überwinden, um unser Berghaus zu erreichen, Anm. Bettina]. Im Supermarkt wurde schlussendlich jede Menge Geld ausgegeben (und der lokalen Wirtschaft zu neuer Blüte verholfen). Am Ende des Tages konnten wir noch ein leckeres Abendbrot genießen. Dieser überaus anstrengende Tag forderte seinen Tribut und so schliefen alle sehr schnell ein, zum Teil lag das wohl auch an Tobias durchaus „spannenden“ Vorlesereien.

Tim und dessen Schreibsklave Tobias

Tag 3 – 19.08.

Nach dem eilig eingenommenen Frühstück – viele brauchten die zusätzliche Zeit zum Schlafen – mussten die Trainer ihre hochgesteckten Ziele enttäuscht zurückschrauben und sich mehr um die Disziplin der müden und unkonzentrierten Schützlinge kümmern. Auch die Hitze tat ihren Beitrag um die Aufmerksamkeit der Geplagten noch mehr von ihren Aufgaben auf ein kleines Mittagsschläfchen zu lenken. Nach einem frugalen Mittagessen machten wir uns dann auf zum Badesee, auf dem Hinweg noch einen Schleichweg durch den Wald benutzend. Trotz sommerlicher Hitze scheuten manche das ‚kalte’ Wasser, während andere ganz andere Ziele im Auge hatten. Als die Gespräche über ‚Bierflaschen’ dann überhand nahmen, war es auch schon wieder Zeit zu gehen. Für alle war es ein gelungener Nachmittag, ausgenommen dem bedauernswerten Frederik, der schon nach einer Minute das Wasser wieder verlassen musste. Er hatte sich den Fuß an einem scharfen Gegenstand aufgeschlitzt und konnte nach fachmännischer Verarztung nur noch die Sonne genießen. Die Zeit ist ihm aber nicht lang geworden, da genug Kinder sich um seine Laune sorgten und draußen blieben. Abends fanden sich die Gruppen das erste Mal zusammen um ihre Projekte zu verwirklichen, wobei sich die ‚Turnierorganisatoren’ aka ‚Chiller’ zu den ‚Spieleentwicklern’ gesellten. Nach dem üblichen Vorlesen und dem täglichen Kampf der Betreuer gegen das ‚Nicht-schlafen-wollen’ der Schützlinge kamen alle zu friedlicher Nachtruhe, bis auf Tobias. Das Schnarchen hielt ihn noch lange wach und das ‚Kissen’ dämpfte die Laute auch nicht sehr!

Der müde aber rasierte und geduschte [Anm. v. Felix.], jedoch vernachlässigte Tobias und sein Augapfel Felix (T-Shirt richtig rum)

Anm. Bettina: Einige Projekte stellten sich als schwer durchführbar heraus. Das Geheimprojekt wurde erst später tatsächlich geheim, als eine Hausrally für den Abschlussabend geplant wurde. Vorher stellte dieses Team eine Dankeskarte für die Abteilung Gymnastik/Spiele her, die für uns auf der Jubiläumsveranstaltung unseres Vereins mit einem Kuchenbasar Spenden gesammelt hatte. Bei dem Elektrozauberprojekt traten erste Probleme auf. Auch bei der Fotostory war der Anfang recht schwer und Projektleiter Jan musste seine Qualitäten einbringen.

Tag 4 – 20.08.

Am Donnerstag aßen wir wie jeden anderen Tag auch erstmal Frühstück und hatten anschließend Training. Nach dem Training gab es dann auch schon Mittagessen, das wir genüsslich aßen. Im Anschluss daran haben wir dann die Projekte gemacht, wo alle in unterschiedlichen Gruppen eingeteilt waren. Wir arbeiteten ziemlich lange an dem Projekt und anfangs gab es auch noch kleine Meinungsverschiedenheiten, die wir aber beseitigen konnten. Nachdem die Grundlegenden Ideen für das Spiel [Projekt Kartenspiel mit Tim, Anm. Bettina] fertig waren, war der Tag auch schon „fast“ zu Ende.
Naja, nicht wirklich, denn nach dem Abendbrot gingen wir zum Fußballplatz, den Tobias und Thomas gefunden hatten. Die Teams waren halbwegs gut aufgeteilt. Frederik  war Schiri und Jans Team gewann. Am Ende mussten wir die Spielzeit von 2 mal 6 auf 2 mal 4 Minuten zurücksetzen, weil wir sonst im Dunkeln gespielt hätten. Leider gab es noch einen negativen Höhepunkt des Fußballturniers, denn mit einem kurzen Knall riss eine Muskelfaser in Kuppys Bein. Ein kurzer Krankenhausaufenthalt war die Folge. Für den Rest der Zeit war Kuppy damit nur noch sehr eingeschränkt mobil. Wir hoffen, dass alles bald gut verheilt ist.
Nach der Rückkehr vom Fußballfeld hatten die „Mittleren“ ihre Pokernacht und die jungen Erwachsenen ihr Bergfest.

Tim, Frederik, Richard und Bettina

Tag 5 – 21.08.

Nach einer besonders für die jungen Betreuer kurzen Nacht fuhren wir  nach dem Frühstück mit dem Bus eine ¾ Stunde zur Breitachklamm und wanderten 1 Stunde durch die Schlucht. Als wir das Ende der Klamm erreicht hatten, waren wir in Österreich, wo unser Busfahrer uns abholte. Er brachte uns zur Seilbahn zum Fellhorn. Zum Glück brachen wir die Wanderung auf den Berg wegen schlechten Wetters ab [Es sollte natürlich nicht hinauf gewandert, sondern mit der Seilbahn gefahren werden, Anm. Bettina].

Nach einem kurzen Einkauf im V-Markt erwartete uns bei unserer Rückkehr eine weitere Hiobsbotschaft. In unserem Zwergenhaus hatte Dennis, seiner Größe nicht bewusst, einen Zusammenstoß mit einem Balken, der ihn aus den Angeln hob und ebenfalls in die ortsansässige Notaufnahme verfrachtete. Eine Schulterverletzung schränkte nun auch ihn für den Rest der Fahrt ein. Zu allem Überfluss ging noch sein Auto an diesem Tag kaputt. Der absolute Tiefpunkt dieser Fahrt. Am Abend leitete Dennis dann aber schon wieder mit seiner Geheimprojektgruppe ein Pokerturnier für die Jüngeren, das diese sich innigst gewünscht hatten.

Frederik, Richard und Bettina

Tag 6 – 22.08.

Nach einer sehr kurzen Nacht (Mitternachtsblitz mit dem Sieger Robert) wollten wir an diesem Samstag eigentlich in den Kletterwald, aber das Wetter machte uns wieder einen Strich durch die Rechnung [Diesmal regnete es in Strömen, Anm. Bettina]. Und anstatt in den Kletterwald zu gehen, widmeten wir uns lieber unseren Projekten. So fingen wir Tobias, Andre, Miet und ich (Tim) nach dem Mittagessen damit an unser Projekt zu vollenden. Zuvor hatten wir bereits schon Frühstück und Mittag gegessen, wobei wir nach dem Frühstück noch ein paar Stunden Training hatten.

Unser Projekt war es ein eigenes Spiel zu entwickeln, also legten wir endgültig alle Regeln fest und schrieben sie schon teilweise auf. Nach dem Projekt hatten wir frei und nichts zu tun.

Am Abend gab es dann wie jeden Tag Essen, bloß dass wir es diesmal selber machen mussten, weil die Küchenfrau heute nicht kam, da wir ja eigentlich noch im Kletterwald wären.

Tim

Tag 7 – 23.08.

Der Sonntag war ein besonderer Tag, denn heute hatten wir unsere Tests zu bestehen. Doch dennoch begann der Tag wie jeder andere. Nachdem wir aufgestanden waren und Frühstück gegessen hatten, schrieben wir noch nicht gleich den Test, sondern hatten erst noch anderthalb Stunden Training. In dieser Zeit wiederholten wir das meiste, bevor wir uns an die Tests wagten. Gesagt getan und nachdem wir alles geschafft und unser Mittagessen eingenommen hatten, setzten wir uns noch kurz an unser Projekt, um im Anschluss Fußball spielen zu gehen. Das erwies sich aber als schlechte Idee, da das Wetter viel zu warm war und so konnten wir nicht richtig Fußball spielen. Deshalb und weil es bald Abendbrot gab, machten wir uns auf den Rückweg. Das Abendbrot schmeckte, wie fast alle, ganz ok und nachdem wir fertig waren hatten Dominik, Felix, Robert und ich (Tim) noch unseren freien Abend, an dem wir etwas unternehmen konnten und so fielen wir, als wir wieder kamen, total erschöpft ins Bett.

Tim Schlesier

Anm. Bettina: Die jüngeren hatten an dem Abend noch mal die Gelegenheit in Eigenregie Pokern zu üben. Die Jungbetreuer hingegen kontrollierten mit mir die Prüfungen ihrer Schützlinge, erstellten die Urkunden für alle Aktivitäten oder beendeten die Projekte ihrer Teams. In diesem Jahr waren die jungen Erwachsenen erstmals als Trainer, Projektleiter und Ansprechpartner der Kinder und Jugendlichen tätig. Diese anstrengende Tätigkeit ließ sie häufig früh ins Bett fallen. Vielen Dank an Jan, Max, Thomas und Tobias, aber auch Felix, der Traineraufgaben übernahm.

Tag 8 – 24.08.

An diesem Morgen sind wir wie immer aufgestanden: viel zu früh. Nach dem reichhaltigen Frühstück brachen wir zu Bayerns größtem Hochseilgarten auf. Nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir diesen mit einer Seilbahn. Dort angekommen durften wir nach einer kurzen Einweisung drei Stunden verschieden schwere Parcours absolvieren. Für den Weg nach unten benutzten wir dann sogar Deutschlands längste Sommerrodelbahn.

Später fand der alljährliche Abschlussabend statt, während dem es selbstgemachte Pizza zu Essen gab. Nach einem kurzen Wortspiel wurde eine sogenannte Hausrally durchgeführt, bei der vier Teams bestehend aus drei bis vier Teilnehmern verschiedene Stationen im Haus aufsuchen sollten. Diese von Robert, Khoa, Felix und Dominik erdachten Stationen wurden nur durch einen kleinen Hinweis vorgegeben. Anschließend stellte die Projektgruppe um Jan-Eric ihre Photogeschichte vor, bei der mithilfe der eigenen Kombinationsgabe und den Erkenntnissen Sherlock Holmes’ am Ende ein Schachrätsel gelöst werden musste. Danach wurden die Urkunden für die gespielten Turniere und die abgelegten Prüfungen inklusive kleiner Preise verliehen. Besonders hervorzuheben ist, dass alle ihre Prüfungen bestanden haben.

Zum Abschluss stellte das Team Kartenspiel ihr neu erfundenes Spiel vor. Das konnte allerdings aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nur kurz angetestet werden. Auf der nächsten Jugendversammlung wird es wohl noch mal ausgespielt werden müssen.

Um kurz nach Mitternacht war der letzte Abend dann für alle zu Ende und alle, die vorhatten, diese Nacht durchzumachen, gaben bald völlig erschöpft ihr Vorhaben auf. Lediglich Jan und Dennis, die sich schon mit Auto auf den Rückweg begaben, MUSSTEN wach bleiben.

Stationen der Hausrally:

Kammer der Folter – Küche mit Abwaschbecken

Quelle des Lebens – Brunnen mit Quellwasser

Balken des Schreckens – da wo sich Dennis den Kopf gestoßen hat

Höhle des Löwen – Tandemspiel gegen Felix und Dominik in deren Zimmer

Grabmal des Lichts – Spiegelzimmer mit zerschossener Neonleuchte

Hawaii im Winter – Duschraum nüscht

Strafbank – Einzelhaftzimmer für André Döring

Zwergenhöhle – Einzelzimmer von André Benthien

fertig

Maximilian Lau

Tag 9- 25.08.

Nach einer sehr kurzen Nacht war für mich um 6.00 Uhr der letzte Traum ausgeträumt. Jetzt stand Wecken aller Kinder an. Das gelang erstaunlich problemlos. Danach musste der Rest gepackt und das Frühstück gemacht werden. Alles so wie immer am letzten Tag. Aber was dann kam, war schon eher ungewöhnlich. Denn das gesamte Haus sollte geputzt werden, entsprechend einem Putzplan, den ich am Vortag erhalten hatte. So sah man die Kinder und Jugendlichen mit Besen, Staubsauger und Lappen bewaffnet durch das Haus huschen, um möglichst schnell alles perfekt zu machen. Bei der Abnahme hatte ich dann das Gefühl, dass da sauber gemacht werden musste, wo es schon lange Zeit nicht mehr geschehen war. Vielen Dank an alle Teilnehmer für ihren Einsatz. So konnten wir die Putzkaution (immerhin
200,- €) wieder zurückerhalten.

Danach fuhren wir in guter Stimmung die 9 Stunden nach Hause. Die Werwölfe von Düsterwald ließen sogar Stimmen hören, die sich bedauernd darüber äußerten, dass die Fahrt ja schon in 15 Minuten vorbei sei.

Kurz nach 19.00 Uhr kamen wir am Hauptbahnhof  an, wo uns die Eltern und Dennis schon erwarteten.

Eine außergewöhnliche Sommerfahrt mit vielen Erlebnissen nahm ihr Ende und erste Fragen nach dem nächsten Jahr tauchten auf …

Bettina