Sommer 2008

Anfahrt – Tag 1, Sonntag der 03.08.

Gute Laune, viel Aufregung und noch mehr Tatendrang zu früher Stunde? Das kann nur der Beginn der diesjährigen Sommerfahrt sein. Am ungewohnten Treffpunkt Berlin Hauptbahnhof versammelten sich 4 Betreuer, 15 zu betreuenden und 1 Ex-Betreuer [der aus unerkennbaren Gründen von der Betreuer-Liste gestrichen wurde] * um 8:40, um in die wunderschöne Niederlande zu reisen. So erreichte der letzte, verschlafen und mit leicht erhöhtem Blutdruck, den Bahnsteig gegen 9:05, so dass alle den 9:13 startenden Zug gen Magdeburg nehmen konnten. In unserer doch sehr knapp geplanten Route, mit Umstieg in Braunschweig, Osnabrück und Herford, kam es in Münster [dem letzten Umstieg] zum „Fauxpas“. Wir verpassten unseren Anschlusszug nach Enschede, so dass wir eine Stunde auf den Anschlusszug warten mussten. Nach einer kurzen Busfahrt begann für uns der 3,6km lange Fußmarsch zur Unterkunft in Borghuis. Dieser wurde für sehr viele verkürzt **, da Dennis jene mit Auto kutschiert hat. Und wäre der Weg nicht schon Strafe genug, fing es auch noch an zu regnen. So erreichten wir durchnässt und erschöpft, aber dennoch fröhlich gegen 21 Uhr unsere Unterkunft. Nach der Inspektion der Unterkunft und einer etwas länger währenden Zimmereinteilung verschwanden die Meisten [Die Ober-Chiefs natürlich ausgenommen] im Bett.

* Anmerkung der Redaktion: es waren nur 16 Menschen, 3 reisten erst am nächsten Tag nach und 1 ganz verrückter war schon mit Auto angekommen

** Anmerkung des Autors: für mich nicht! =(


Tag 2, Montag der 04.08.

Ausschlafen? Ein etwas sehr ungewohntes Erlebnis auf einer Sommerfahrt. Doch diese eine Möglichkeit, aufgrund der erst 14:30 startenden ersten Runde, nutzten viele sehr ausgiebig. Nach einer doch erholsamen Nacht begann der Tag mit dem um 10:30 stattfindenden Mittag. Dieses beinhaltete – wie unerwartet – Nudeln mit Tomatensoße. Davor, danach und irgendwie auch dabei wurde das Gelände der Unterkunft erkundet, das heißt Trampolin gesprungen, Tischtennis gespielt und Tretauto gefahren. Nun sollte endlich der schachliche Teil unserer Fahrt beginnen. Wir nahmen an einem der größten Jugendturniere Europas teil: Der holländischen Jugendeinzelmeisterschaft. Diese fand auf dem Universitätsgelände „Twente“ der Stadt Enschede statt. Der Weg dorthin war gesäumt von Bus fahren, umsteigen und sich beregnen lassen. Vorort trafen wir dann auch die letzten drei unserer Truppe (Richard, Uli und Martin), welche erst an diesem Tag nachgekommen sind. Die gute Stimmung, die sich bisher breit gemacht hatte, wurde durch das Schachergebnis ein wenig getrübt. 1,5 von möglichen 15 Punkten in der ersten Runde war doch eine recht magere Ausbeute *.  Alle nahmen sich vor im weiteren Turnierverlauf ihre geistigen Muskeln noch mehr spielen zu lassen. Den Abend ließen die Meisten dann mit Freizeitvergnügungen aller Art ausklingen. Die Tradition des alljährlichen abendlichen Vorlesens wurde auch dieses Jahr eingehalten. So durften sich wie üblich die Kleinen, aber auch der 7. Älteste [Oo] **, der Stimme unserer allseits geschätzten Bettina erfreuen. Da mir der Auftrag des Schreibens des Berichtes [des ersten Tages!!!] erst sehr, sehr spät zugeteilt wurde, ereilte mich leider das Schicksal erst 1 Uhr ins Bett fallen zu können.

* Anmerkung des Redaktion:  Herzlichen Glückwunsch an Max zum Remis und Duc Son zum überragenden und einzigen Sieg unserer Truppe in der ersten Runde

** Betreuer mit eingeschlossen

Tag 3, Dienstag der 05.08.

Klingel, Klingel, Klingel! Huch, heute mussten wir doch um einiges früher aufstehen. Die zweite Runde sollte doch schon um 9 Uhr beginnen und wir wollten diese Runde ja auch erfolgreicher beenden. Das erste Frühstück auf dieser Sommerfahrt ließ dann doch alle Verschlafenen aufwachen, da die Rufe wie:“Hey, gib mir mal [bitte]* dieses oder jenes!“ zu Hauf von sich gegeben wurden. Dann wurden wir viertel Neun von einem Taxi abgeholt, so dass der Weg zum Turnier dieses Mal um einiges entspannter verlief. Auch die Zielsetzung bezüglich mehr Punkte wurde erreicht. So wurden in den beiden Runden grandiose … Punkte geholt. Mit diesem Ergebnis war zumindest der Großteil der Beteiligten einverstanden, auch wenn es schon in diesem frühen Stadium des Turniers bedauerlicherweise Vereinspaarungen gab: Robert konnte nach hartem Kampf Benedikt bezwingen, während Jan-Eric nach nicht weniger Anstrengungen das Endspiel mit einem Zugzwangmanöver gegen das gefühlte Vereinsmitglied Johannes für sich entscheiden konnte. Es wurde sich auf jeden Fall nichts geschenkt und entgegen aller Behauptungen gab es keine „Schiebungen“. Besonderes Interesse rief mein Bild, welches auf dem Titelblatt einer Lokalzeitung prangte, hervor. Solcherart erheitert, fiel der Rückweg, der von den meisten vor allem zur inneren Einkehr genutzt wurde, weniger schwer. Unser Ex-Betreuer ließ sich unerklärlicher Weise von  einigen ebenso abgebrühten wie raffgierigen Fahrern um seine Coupons **  erleichtern. Dies war nur möglich, da die richtigen Betreuer mit den unruhigen und so schneller fertig werdenden Spielern schon früher gefahren waren und der noch vorhandene Betreuer in einer wachsamen Beobachterrolle den Ex-Betreuer durch vertraute verantwortungsvolle Aufgaben zu re-rekrutieren suchte. Essen war lecker. Tag vorbei!

* entweder von besonders sittsamen oder verantwortungsvollen Personen, auch ohne direkte Gesprächsbeteiligung hinzugefügt 

** abzustempelnde Massenware, welche die Fahrscheine darstellt. (Jan hat sich gleich mal um 43 Streifen „berauben lassen“ [umgerechnet fast 20 €])

Tobias Münch, Jan-Eric Meißner

Tag 4, Mittwoch der 06.08.

Sonnenstrahlen brachen wie Lanzen durch das dichte Blattwerk vor unseren Fenstern und spießten ebenso tödlich wie endgültig die Träume friedlich schlummernder Schachspieler – und einiger Ex-Schachspieler* -auf. Nach einem spartanischen Frühstück und zumindest im Haus der „Großen“ jeder Menge zeittechnischer Ungereimtheiten schafften wir es doch mit geringer Verspätung zu dem auf uns wartenden Taxi. Wir fanden sogar noch die Zeit Martin im Zentrum von Enschede auszuwildern. Jan-Eric konnte den zweiten Kameraden Max ebenfalls (wie Jojo) unsanft in die Realität zurückholen und am Ende davon überzeugen, dass sein taktisches Geschick seine Theoriekenntnisse bei weitem übersteigt. Nach diesem Tag nahmen sich auch einige Ergebnisse ganz ansehnlich aus und nur Duc-Son, der an seine Ersttags-Leistung nicht anknüpfen konnte, sowie Jojo, welcher mit dem vorletzten Setzplatz auch einen schweren Stand hat und heute seinen ersten Erfolg verzeichnen konnte,  mussten getröstet werden. ** Erwähnt werden sollte, dass Robert mit 4 aus 5 Punkten nicht nur noch unerhebliche Siegchancen besitzt, sondern auch mit Abstand die beste Leistung des Treptower SVs zeigt. Diesmal haben wir uns zum Schluss in einer einzigen großen Gruppe gesammelt und sind dann zusammen ***  in die Herberge zurückgefahren. Ein reichhaltiges Essen – Suppe oder Milchreis – glichen das Frühstück aus. Die Kinder halten die Betreuer auf Trapp und geben sich seltenen Vergnügen, wie Mückenjagd****, stundenlangen Gesprächen und Kissenschlachten hin. Gute Nacht!

*Es ist erstaunlich wie die ehrenwerten Aufgaben eines Betreuers mit einer eklatanten Abneigung Schach richtig zu spielen einhergehen

**Entgegengesetzt aller Vermutungen trifft man hier auf wahres Mitgefühl und ehrlichen Beistand und nicht auf befriedigte Häme oder herablassenden Spott

*** Bettina hat die Gruppe geführt und einen weiteren Angriff der lizensierten Raubritter erfolgreich im Keim erstickt. Es gab weder Knochenbrüche, Quetschungen oder großes Geheule. 

****was Verständnis und ein Grinsen in das Gesicht der Betreuer zaubert

Nach der Hälfte des Turniers entbieten wir einen kurzen Zwischenstand:

U21 nach der 5. Runde

Name Punkte Platz
Tobias 3,5 15. von 72
Thomas 2 56
Jan-Eric 2 51
Silvio 1,5 58
Max 1 67
Johannes 1 69

U16 nach der 5. Runde

Robert 4 8. von 75
Benedikt 3 32
Duc Son 2 37
Andre 1 70

 

U14 nach der 5. Runde

Tim 2,5 36. von 76
Richard 2 49
Leim 1,5 62

U12 nach der 7. Runde

Uli 4 27. von 80
Marc 3 52

 

Tobias Münch, Jan-Eric Meißner

Tag 5, Donnerstag der 07.08.

An dieser Stelle möchte ich anmerken das ich gezwungen werde den Bericht hier zu schreiben.

Das Aufstehen war ebenso beschwerlich wie am Vortag und nach einem weiteren spartanischen Frühstück kam die Ansage, dass alle ihre Badesachen mitnehmen sollten, weil es nach der Runde (an diesem Tag nur eine Runde, die um neun Uhr begann) ins Schwimmbad (Aquadrome) gehen sollte. Nach dieser Aussage machte sich große Freude breit. Als sich dann alle am Taxi versammelt haben, konnte es losgehen. Wir sind den nun bekannten Weg zum Spiellokal gefahren. Vor Ort angekommen,  bereiteten wir uns seelisch und moralisch auf unsere Partien vor (so gut man dies in acht Minuten eben machen kann). Als dann alle Leute mit mehr oder weniger mäßigem Erfolg fertig geworden waren, machten wir uns auf den Weg zum Schwimmbad. Bettina fuhr shoppen, nachdem sie Dennis bescheid gegeben hatte, dass er sich jetzt mit Dominik und Felix, welche in der Unterkunft täglich 4,5-5h Stunden Training absolvierten, auf den Weg zum Schwimmbad machen soll. Beim Schwimmbad angekommen, mussten wir feststellen, dass für die Spinde Vorort nur zwanzig Cent Münzen genommen wurden, woraufhin die Suche nach den Geldwechslern begann. Nachdem auch diese Aufgabe gemeistert war, konnten wir endlich schwimmen gehen. Das Schwimmbad hatte ein Wellenbad, 3 Wasserrutschen und ein Außenbecken. Siebzehn Uhr (nach drei kurzen Stunden) war dann Ende und wir mussten den Rückweg antreten. Zurück in der Unterkunft wurde dann Abendessen vorbereitet (im „Haus der Kleinen“ gab es leckere Eierkuchen und im „Haus der Großen“ Wiener mit Kartoffeln und Mischgemüse). Alle hatten Zeit sich noch schön zu erholen und zu entspannen (die Tischtennisplatte, der Billardtisch etc. wurde kaum noch benutzt und das Trampolin wurde auch eher als Sonnenliege verwendet).  Danach wurde wieder vorgelesen, dieses Mal aber von Jan, da Bettina anderweitig beschäftigt war… wie im letzten Jahr fand eine „das schwarze Auge“ (DSA) Runde statt. Sie bestand aus Bettina alias Mirhiban, die Menschenmagierin, Tim alias Augrax, den Zwergensöldner, Thomas alias Daria, der Diebin, Robert alias weißichnochnichtundschreibeichmorgenhin, dem Elfenwaldläufer, und Tobias, den Meister.

So, Thomas hatte ab diesem Zeitpunkt keine Lust mehr (23:25)und so verfasse ich noch einen abschließenden Satz: Auch wenn das Schwimmbad nicht vollends überzeugt hat, war der Tag doch mal etwas Abwechslung zum täglichen Schachgeplänkel. Nun verschwinde ich auch im Bett, da morgen noch 2 (hoffentlich) sehr spannende Partien auf uns warten, in welchen wir (hoffentlich ^^) von Vereinspaarungen verschont bleiben!

Thomas Hirsch, Jan-Eric Meißner

Tag 6, Freitag der 08.08.

Es stand wie immer das Turnier an, mit der vorvorletzten und der vorletzten Runde. Ich war nicht anwesend und grübelte in der Zeit (wie bisher immer) im Training an Eröffnungen rum. Mehr ist allerdings nicht dazu zu sagen. Im Turnier gab es heute ein großes Highlight: Es war der 08.08.08 mit der 08. Runde und Abfahrt zur Uni war um 08:08 Uhr. Durch die hohe Motivation unserer Schachspieler erlebten wir einen spannenden Tag:

Die 7. Runde begann … K

Die 08. Runde begann … K

Abfahrt zur Unterkunft  … K

Ankunft … K

Nach der Ankunft bereiteten wir Abendbrot vor … K

Alle gingen schlafen … K

Die Kürze des Berichts liegt an der uns sehr spät (11.08.08) aufgedrückten Aufgabe den Bericht zu schreiben.

Duc Son und Felix

Tag 7, Samstag der 09.08.

Heute war der letzte Turniertag. Marc hatte beide Runden gewonnen. Uli hatte die vorletzte Runde Remis gespielt und die letzte Runde verloren. Richard hatte die letzte Runde Remis gespielt und Liem verloren. André hatte gewonnen. Le Duc Son und Jan hatten Remis gespielt. Silvio hatte verloren. Besonders beeindruckend fanden wir einen 11jährigen Jungen, der bei den Young Masters mit einer Zahl von 2495 ELO mitspielte. Nach der Siegerehrung fuhren wir nach Heino. Der erste Eindruck von Heino war schrecklich denn hinter einem Mülleimer war ein Wespennest. Silvio, Liem, André, Marc, Uli und Richard fanden es in der Unterkunft wie ein Gefängnis.     

Die Zimmer sind sehr eng, aber die Toiletten sind groß. Allen kleinen fehlt die Innenausstattung, aber die meiste Zeit vertrieben wir uns mit Schach. Die Wand zu Ulis Hochbett ist schräg. Die Bettdecken haben keine richtigen Bezüge. Wir müssen sie wie Sommerdecken benutzen.  Das Essen schmeckt sehr gut, aber wir müssen uns ran halten, denn alle 5 Minuten kommt eine neue Gruppe. Uli und Marc bastelten abends Bumerangs. Ulis Bumerang landete auf dem Dach. Der große Dennis holte mit dem kleinen Besen den Bumerang herunter. Die anderen spielten „Die Werwölfe von Düsterwald“. Uli hatte die ansteckende Krankheit „Werwolf sein“ und konnte so ungestraft morden. Sein unschuldiges Gesicht rettete ihm oft das Leben.

                                                                                                   Uli, André,Richard, Liem

Tag 8, Sonntag der 10.08.

In der letzten Nacht bekam Marc nicht sehr viel Schlaf, weil er nicht einschlafen konnte. Die anderen hatten mit zu dünnen Decken zu kämpfen. Die Kinder mussten morgens ganz ruhig sein, weil sie sonst wegen der dünnen Wände die Älteren wecken würden. Um neun Uhr holten sie mit Bettina und dem Bollerwagen das Frühstück ab, das sehr lecker war. Danach spielten sie Tandem. Als Robert endlich aufgestanden war, machte er ihnen den Vorschlag noch einmal „Die Werwölfe von Düsterwald“ zu spielen.

Um 12 Uhr schickte uns Bettina zu einer Lagerkirmes, um uns unser Mittagessen zu verdienen. Dort musste man Aufgaben bestehen wie Sackhüpfen, Vier gewinnt oder Torwandschießen. Manche Spiele waren eher für kleinere Kinder geeignet. Die Burger, die wir uns damit verdienten, fanden unterschiedlichen Zuspruch.

Die Wespen waren heute sehr aggressiv, denn sie stachen Silvio in den Hals, Duc Son ins Bein und Marc in die Hand. Zum Glück waren die Folgen nicht schlimm, trotzdem sind viele davon besessen, die Wespen ins Jenseits zu befördern.

Nach dem Kirmes spielten fast alle Fußball. Das ging aber nur, weil Tim und Dominik gestern Abend in Zwolle zwei Fußbälle gewonnen hatten

Silvio, Marc

Was den beiden Schreibern aus zeitlichen Gründen nicht mehr vergönnt war zu verschriftlichen, will ich hier noch schnell nachholen. Nach dem Abendessen standen die Prüfungen des Königsdiploms an. Sechs Jungen stellten sich der Herausforderung. Ob sie erfolgreich waren, würden sie erst am Abschlussabend erfahren. Damit aber nicht genug. Nachdem Dennis (!!) ungefähr einen Satz im Zimmer der Kleinen vorgelesen hatte, holte er sie wieder aus den Betten zu unserem traditionellen Mitternachtsblitzturnier, das in diesem Jahr allerdings nicht um Mitternacht begann, sondern endete. Verdienter Sieger des Abends wurde Robert. Einige konnten sich auch zu so später Stunde nur schwer vom Schachbrett lösen, aber nötig war das schon. Schließlich stand am nächsten Morgen die einzige Wanderung unserer Sommerfahrt an.

Bettina

Tag 9, Montag der 11.08.

Wie jeden Morgen machten die lärmenden, frühmorgendlichen Aktivitäten der Jüngeren jeden Wecker überflüssig. Während wir uns über jede Minute freuten, die wir länger im Bett verbringen durften, schien der Bewegungsdrang der Halbstarken keine Grenzen zu kennen.

Doch die Aussicht auf einen langen Marsch mit leerem Magen, trieb auch schließlich die letzten Nachtschwärmer aus den Betten. Für den Vormittag geplant war ein Shopping-Ausflug in den benachbarten Ort Raalte.

Die circa 7 Kilometer wurden querfeldein zurückgelegt und die Orientierung erfolgte mittels Navi. Das Wetter war anfangs wechselhaft, klärte jedoch bald auf. Obwohl wir einmal den Weg verpasst haben, hatte ich den Eindruck die kleine Wanderung machte den meisten Spaß.  Die Zeit verging wie im Flug und als wie schließlich in Raalte ankamen, machten wir es uns erstmal an einer Eisdiele gemütlich.

Mit vollerem Magen schlenderten wir nun in kleineren oder größeren Gruppen durch den Ort. Als unsere Einkaufswut gestillt war fuhren wir mit dem Zug zurück zum Camp.

Kaum angekommen, mussten wir auch schon wieder unsre Sachen für die gebuchte Kahnfahrt am Camp-See packen. Mit grellorangenen Schwimmwesten bekleidet, fuhren wir mit fünf Kähnen um eine Insel im See. Nach anfänglichen Navigationsschwierigkeiten meisterten alle Teams die Rundfahrt. Während die Einen nicht genug kriegen konnten und immer wieder die Insel umrundeten, wurde es den anderen bald langweilig.

Zurück im Camp aßen wir Abendbrot und machten uns danach auf zu Halle um unser traditionelles Fußballturnier auszutragen. Da neben den Toren riesige einfach verglaste Fenster waren, mussten sich die Spieler mehr auf ihre Technik als auf ihre Schusskraft verlassen. Die drei relativ ausgewogenen Teams spielten im Ligamodus mit Rückspiel. Nach einer knappen Stunde stand das Team um Jan als Sieger fest.

Der Rest des Tages konnte dann noch getobt, geblitzt, gezockt und geschnarcht werden.

Und dann war schon ein weiterer ereignisreicher Tag um und so manchem wurde klar, das die Fahrt sich langsam dem Ende neigt.       

Jojo

Redaktionelle Anmerkung:

Der Tag war für einige noch lange nicht vorbei. Der aufregendste Teil begann für Jüngeren erst um 22.30 Uhr. Da ging es nämlich los zu den Gruselspielen am See. Tobias und mich im Schlepptau trafen wir am See erst mal den „Schwarzen Mann“ um kurz darauf den nächtlichen Auftrag erhielten, Unterschriften von irgendwelchen Nachtgestalten einzusammeln. Aber Vorsicht, ein Geist strebte ebenfalls nach dem begehrten Stück Papier. So wurde das wichtige Pergament kurzer Hand unter dem Basecap versteckt. Trotzdem konnte ein kurzzeitiges „Ausleihen“ an den Bösewicht nicht verhindert werden. Die Stationen, die die routinierten Betreuer anderer Gruppen als Gespenster, Geister, Hexen und andere zwielichtige Personen betreuten, waren gut ausgedacht und so kamen alle (auch die Betreuer ) auf ihre Kosten. Besonders gelungen waren insbesondere die Eroberung des Steins der Weisen, das Reiten auf Besen und legendär wird wohl auch die Trink-Mutprobe von Marc bleiben. Nach der Umrundung des Sees waren alle Unterschriften eingesammelt und alle erhielten zur Belohnung einen Gespenstertrunk (heiße Schokolade). Die Rücktour wurde dann mit dem lagereigenen Safaribus unternommen, was auf dieser Huckelstrecke schon allein ein Abenteuer  darstellte. Ende eines gruslig-schönen Abends!

 Da am nächsten Morgen unser Tagesausflug nach Amsterdam anstand, wurde auf das abendliche (nächtliche)  Vorlesen heute doch lieber verzichtet.

Bettina

Tag 10,Dienstag der 12.08

Durch ungewohnte Weckzeiten begann der heutige Morgen langsam, träge und um 7.30 Uhr. Doch der Grund war das wichtigste Ereignis der gesamten HEINO-fahrt (Dominik: Sommerfahrt). Der Ausflug nach Amsterdam. Erfreuliche Nachricht, langweiliges Erlebnis. Amsterdam steht ja wie allen bekannt für sehr viel Spaß, jedoch nicht wenn man a.) unter 18 ist und b.) seinen Tag mit Wandern und ohne Budget  verbringt. Um 12.00 Uhr angekommen (nach 2 Stunden Fahrt bei einer Strecke von 140km und ca. 70km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) wurden alle in drei Gruppen eingeteilt. Die kleine (André, Liem, Richard, Ulrich, Silvio A. und Mark K.), mittlere (Duc Son Le, Robert, Tim, Felix, Dominik und Benedikt) und große Gruppe wobei angemerkt werden muss, dass die „große“ Gruppe nicht nach Größe, Länge oder Intelligenz sondern nach Alter eingeteilt wurde. Als Beispiel Jan. Als Betreuer werden Mathias, Bettina und Dennis genannt (zur Wortfüllung genannt). Da die beiden anonymen Schreiber in der „mittleren“ Gruppe waren können wir auch nur unsere Erlebnisse schildern. Vorbei an vielen für Amsterdam unbekannten Shops ging es zu einer Fischbude. Der Weg war ca. 3km lang. Dort fragten wir nach einem Einkaufscenter. Es wurde uns erklärt, dass wir von dem 3km langen Weg so ca. 2,9km zurücklaufen durften. Als wir dort ankamen sahen wir jedoch kein Einkaufscentrum sondern eine Shoppingmall (-meile). Neben vielen weiteren Fischbuden und für Amsterdam unbekannten Shops trafen wir auf Einheimische. Burger King und MC Donald‘s Mitarbeiter. Dort verbrachten wir einen großen Teil unserer Zeit. Da ein Schreiber ins Bett muss, müssen wir den Bericht beenden. Wir haben eh nur noch Abends gegrillt und verabschieden uns.

Soweit der Bericht unserer anonymen Berichterstatter, die leider auch den Dienstag mit Montag verwechselten. Also keine Angst, das war kein Bericht aus einem etwaigen Paralleluniversum.

Glücklicherweise verlief der Amsterdamausflug nicht für alle Gruppen so eintönig. So lernten die „Kleinen“ eine Stadt auch mal ganz anders kennen. Erst machten wir eine Grachtenfahrt, wo insbesondere die ansässige Angewohnheit in Hausbooten zu wohnen, Erstaunen hervorrief und danach verirrten wir uns auf dem Weg zu einem Eiscafé in ein doch recht ominöses Viertel, das die Jungs die Hände vors Gesicht trieb. Sicher ein unbeabsichtigtes Highlight für unsere 10-12Jährigen.  Abgerundet wurde der Besuch durch die Erkenntnis, dass Amsterdam ganz schön teuer ist und einen Besuch in einer bekannten Fastfood-Kette.  Die Kleinen fanden die Busfahrt vielleicht auch nicht so nervig, da sie ohne Navi-Support (!!) immerhin eine Dreiviertelstunde früher da waren als alle anderen Irregeleiteten.

Die Großen waren in 3er Gruppen unterwegs und zumindest eine Gruppe hat dabei wohl auch die kulturellen Schönheiten Amsterdams erkundet. Mehr ist darüber nicht verlautet worden, wer weiß…

                                                                                                                             Anonyme Reporter + Bettina

Mittwoch + Donnerstag, 13.8. + 14.8.2008

Wie in jedem Jahr ist es Betreuersache den letzten Tag zu verkünden. Dabei muss ich mich allerdings teilweise auf Hörensagen verlassen, da ich nicht so viel den Aktivitäten mitbekam. Wie schließlich auch in jedem Jahr stand abends der Abschlussabend an, und der bereitet sich halt auch nicht von alleine vor. Jedenfalls hatten wir vormittags gleich zwei sportliche Aktivitäten für unsere Jungs geplant. Um so richtig in Trab zu kommen, stand uns für eine Stunde das Schwimmbad zur Verfügung. Fast alle nutzten das kühle Nass und kamen später sehr erfrischt wieder zurück. Aber keine Zeit zum Ausruhen! Denn gleich danach war Konzentration und Körperbeherrschung gefragt: beim Bogenschießen. Das war wohl gar nicht so einfach, aber machte anscheinend allen viel Spaß. Schließlich endete das sportliche Programm für die Jüngeren mit einer Partie Minigolf.

Nach der Einnahme eines undefinierbaren Lunches kam wohl der unerquicklichste Teil dieses Tages, noch ungeliebter als das nachfolgende Aufräumen und Packen, MITTAGSRUHE. Das gabs ja für fast alle noch nie auf einer Sommerfahrt. Aber am nächsten Morgen war Aufstehen um 5.30 Uhr angesagt und unser Abschlussabend würde wohl ein Schlafen vor 24.00 Uhr ausschließen. Also musste dieser ungeliebte Tagespunkt wohl oder übel sein. Die letzten Tage waren eh schon anstrengend genug gewesen, so dass sich nach einigen Diskussionen doch der Mantel des Schlafes über einigen ausbreitete.  Der Rest arbeitete an einem Quiz, das zimmerweise für den Abschlussabend vorbereitet werden sollte.

Nach dem wieder einmal ungenießbaren Abendessen * stand die Hausabnahme durch den Lagerinspekteur an. Dieser sah sich dazu jedoch aufgrund der doch noch folgenden Nacht nicht in der Lage und zog unverrichteter Dinge von dannen und legte den Abzug vertrauensvoll in unsre Hände.  Das war für uns sehr ok, brauchten wir uns nun keine Sorgen mehr machen über den Morgen danach.  Nach einigen weiteren Vorbereitungen stieg dann die Abschiedsparty. Alle Zimmer waren gut vorbereitet und ließen die anderen gut schwitzen. Unter der Gesamtleitung von Tobias ging es fröhlich und lustig zu. Besonders knifflig wurde es, als pantomimisch ein „Killerspiele spielender“ Irgendwer dargestellt werden sollte. Eindruck machte auch Jan-Eric, der beim Limbotanz ganz unten ankam. Offensichtlich hat er bei seiner Abifahrt etwas fürs Leben gelernt. Bei den anschließenden Wortspielen, die zu einem eindeutigen Einzelergebnis führen sollten, stiegen dann jedoch einige aufgrund des steigenden Schwierigkeitsgrades aus. Letztlich gewannen die drei besten kulinarische Köstlichkeiten des Landes, während die „Verlierer“ von eben solch einer Spezialität anderer Art probieren mussten (wie berichtet wurde, stellte dies tatsächlich eine Strafe dar).

Im Anschluss wurden die diesjährigen Königsdiplome übergeben. Von den diesjährigen 6 Probanden erreichten sensationelle 5 Prüflinge das begehrte Diplom:

Marc Kitzmann

Duc Son Le

Felix Peil

Dominik Peil

Ulrich Pixa

Außerdem wurden die Urkunden für das Mitternachtsblitzturnier und die Preise für das Fußballturnier überreicht.

Danach wurden Kinder und Heranwachsende ins Bett sowie Dennis und Matthias nach Hause geschickt. Den Abschluss des diesjährigen Vorlesebuches („Eisdrache“), den heute Tobias vertonte, erlebte keiner der Jungen mehr. Das wird bei der Norddeutschen nachgeholt werden.

Der Rest ließ die Nacht in der ansässigen Bar ausklingen, um dann noch mal kurz ins Bett zu fallen.

Da mein Wecker für Freitag statt Donnerstag eingestellt war, wartete ich vergeblich auf das Klingelzeichen und „verschlief“ damit ausgerechnet am Abreisetag.  Als wenn ich nicht nach Hause wollte. Aber das war wirklich nicht der Fall. Nachdem ich Koffer gegen Kühlbox eingetauscht hatte J, stiegen wir denn alle erwartungsvoll um 7.45 Uhr in den Zug, der uns zu unserem einzigen Umsteigebahnhof Almelo bringen sollte. Dort angekommen stellte sich jedoch heraus, dass der Zug hier gar nicht abfuhr (Bauarbeiten!!) und wir bis nach Hengelo vorfahren mussten. Glücklicherweise stellte das kein Problem dar und wir konnten dort endlich in den IC nach Berlin einsteigen. Schon 4 Stunden später trafen wir dort ein und wurden überwiegend von lieben Menschen in Empfang genommen. Mein persönliches Highlight dieses Tages war aber die feste Nahrung, die ich danach beim Griechen zu mir nehmen durfte. Ende gut – alles gut!

                                                                                                          Bettina

* persönliche Meinung der Berichterstatterin