Sommer 2007

Bericht der Sommerfreizeit 2007

Kappeln 11.08. – 21.08.

1. Tag in Kappeln

Der erste Tag der Reise ins Ungewisse begann für manche von uns mit dem Packen der vorgeschriebenen Sachen, für andere mit dem viel zu frühen Aufstehen und einige haben gar nicht geschlafen. Zum Glück war zwischen der Treffpunktzeit und der tatsächlichen Abfahrt eine halbe Stunde Zeit. So konnten etwaige Zuspätkommer und fehlende Formulare kompensiert werden.

In verschiedenen, meist fünf Mann starken, Gruppen bewältigten wir dann die Reise mehr oder minder erfolgreich und kamen nach sieben stündiger Fahrt an unserem Zielort, der Jugendherberge Kappeln, an. Dort mussten wir mit großem Bedauern feststellen, dass verschiedene, auch wichtige Materialien verloren gegangen, jedoch noch alle Quälgeister vorhanden waren. Trotzdem schien die Reise unter einem guten Stern zu stehen, denn obwohl die Umsteigzeiten knapp bemessen waren, konnten wir unseren Zeitplan erfüllen.

In der Herberge bezogen wir nach einer angemessenen Wartezeit Quartier und erkundeten schnell die Umgebung. Tischtennisplatten wurden rasch gefunden und trösteten ein wenig über das laue Kappeln hinweg. Die Zeit bis zum Essen verging wie im Fluge und schon bald konnten wir die Jungen ins Bett schicken.

Tobias + Johannes

2. Tag in Kappeln

Heute wurden wir zu einer unchristlichen Zeit (7:30 Uhr) aus dem Bett geworfen. Wir hatten noch so viel Zeit bis zum Frühstück. Als die ersten von uns ankamen blieben sie verdutzt stehen. Die Hälfte unseres Mahls bestand aus bunt gemischten Sorten von Kornflaks… Schokoladenkornflaks, Naturkornflaks und bunte Kornflaks. Danach begann unsere erste Trainingsstunde. Wir waren in verschiedene Gruppen aufgeteilt, je nach Spielstärke. Leider können wir davon nichts berichten, denn diese Informationen sind nur vertraulichen Mitgliedern zugänglich. Also nicht Ihnen!!!!! Nach dem Training gab es Mittagessen (12:00 Uhr). Dort gab es Reis mit Essen und Milchreis mit Zucker und Zimt als Beilage. Im Anschluss daran begann das Tischtennisturnier, doch die meisten von uns gingen erstmal Fußballspielen. Die anderen faulenzten hier in der Jugendherberge und nachdem jeder völlig k.o. war, wurden dann auch tatsächlich die ersten Partien des Tischtennisturniers gespielt. Die meisten spielten gleich all ihre Tischtennispartien, doch einige verpassten dies und mussten ihre Partien  noch kurz vor dem Abendbrot spielen. Doch einige kamen zu Spät und ihre Ergebnisse waren nicht mehr gültig. Beim Abendbrot erfuhren wir dann, dass wir nur einmal  pro Tag warm Essen durften. Deswegen mussten wir heute Abend kalt essen. Am Abend dann wurden die neuen Paarungen vom Tischtennisturnier ausgegeben (Halbfinale).

Robert und Tim

3. Tag in Kappeln

Piep… piep… PIEP!

Mal wieder war es an der Zeit aus dem Bett zu fallen, um sich auf das Frühstück und das folgende Training zu „freuen“. Diese beiden „Veranstaltungen“, die jeden Tag auf der Tagesordnung stehen, sind natürlich unter den Schachfreunden sehr beliebt, das Frühstück sogar noch mehr als das Training.

Nachdem das Fressen zum Mittag weiterging, machten wir uns zu einem sieben (gefühlten 25!) Kilometer langen Marsch zur Ostsee auf.

Nach gefühlten 3 Stunden die wir zur Ostsee gelaufen waren, hatte der Großteil erkannt, dass das Wasser viel zu kalt war, um dort mehr als 20 Sekunden zu überleben. Da wir nicht schwimmen gehen konnten, haben wir uns die Zeit mit anderen Sachen wie zum Beispiel Skat an der Ostsee spielen oder sinnlosem Hin- und Herschubsen (nur die großen) beschäftigt. Im Anschluss an diese mehr oder weniger sinnvollen Tätigkeiten atmete die Meute auf, da wir die Betreuer überzeugen konnten, dass es unmenschlich gewesen wäre den Todespfad erneut auf uns zu nehmen.

Danach: Abendbrot und eine menge Freizeit (nicht Freiheit!!!).

Die etwas Älteren hätten sich sogar fast dazu entschieden, das Kuhkaff Kappeln zu erforschen, jedoch entschieden wir uns dafür, unsere Freizeit mit weniger sinnvollen und spannenden Aktivitäten, dafür aber immerhin miteinander zu verbringen. (kurz: gammeln)

Felix und Nando

4.Tag in Kappeln

Unser vierter Tag in Kappeln  begann  wie immer um 7:30.

Ausgeschlafen wie wir waren, gingen wir zum Frühstück und labten uns an den dort vorhandenen leckeren Speisen. Nach dem täglichen Training machten wir uns auf den Weg zur Phänomenta. Nach einem hektischen hin und her erreichten wir gerade so unsern Bus nach Flensburg. Dort angekommen, besuchten wir 2 Stundenlang das Flensburger  Technikmuseum. Es gab viele interessante Sachen zu sehen. Die Rückreise verlief fast reibungslos, jedoch war der erste Bus voll und so musste ein Bruchteil unserer Schachcrew mit dem langsameren Nicht- Express-Bus fahren. So kamen wir zusätzlich zu unserer Verspätung von einer Stunde weitere 15 Minuten später an. Da wir uns jedoch so krass verspätet hatten bekamen wir kein warmes Essen mehr. Sondern nur Stulle mit Brot. Zu unserem Bedauern konnten wir heute nicht mal pokern.

Stephan und Benedikt

5.Tag in Kappeln

Wieder einmal mussten wir rechtzeitig zum Frühstück zwischen acht und neun Uhr erscheinen. Auch nahm das Training wieder den ganzen Vormittag ein, sodass der Tag bis zum Ende des Mittagessens um eins total verschwendet war.

Der Nachmittag war geplagt vom Projekt, das Tobias Münch entwickelt hat; unsere Pflicht bestand darin, ein Brettspiel für die jüngeren Mitglieder unserer Schachfahrtteilnehmer zu kreieren. Dies war gar nicht so eine leichte Aufgabe! Wir entschieden uns, nach einem Vorschlag von Maximilian Lau, auf „LUTZE“, also, wie dem geneigten Leser unschwer auffällt, ein Spiel, welches sich zu einem Verkaufsschlager entwickeln wird!

Nach dieser Kraft raubenden Arbeit konnten wir uns beim anschließenden Abendbrot regenerieren!

Gleich darauf folgte das außerordentlich, vortrefflichst gut organisierte Tandemturnier (von Max & Thomas Hirsch), bei dem nach sieben erfolgreichen Runden die Sieger mit Robert & Benedikt feststanden! Zweiter wurden die unglaublichen, entfesselnd aufspielenden Richard & Gregor! Naja, so nebenbei wurden Matthias und Nouri Dritter.

Somit ging der 5. spannungsreiche Tag, ähhh spannungsreiche 5. Tag zu Ende.

 Max, Greg, Ernie und Paul

6. Tag in Kappeln

Nach dem obligatorischen Frühstück und dem eben so unausweichlichen Training, das für manche mal wieder nicht ganz so anspruchsvoll war, sollte sich ein unglaublicher Tag entwickeln.

Zuerst folgten auf die schmackhaften Tortellini, eben so herzhafte Projekte, welche zumindest von den Großen beinahe zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht wurden. Das erste Testspiel vermittelte einen ungefähren Eindruck der epochalen Ausmaße der Endorphinausschüttung – kurz: wir hatten jede Menge Spaß.

Bewaffnet mit einem Lunchpaket, bestehend aus einem Naschi und Brot satt, und viel guter Laune machten wir uns auf den Weg zu unserem „Bergfest“. Nach einigen pädagogisch wertvollen Spielen, initiiert von Martin (an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an ihn), wurde die Spreu vom Weizen getrennt, altersmäßig gesehen zumindest ;-). Die Kleinen machten sich auf zu ihrer beinahe perfekt organisierten Nachtwanderung (red. Anmerkung: Geheimprojekt von Benedikt, Stephan und Robert). Wohingegen sich die Älteren mit etwas weniger pädagogisch wertvollen Dingen beschäftigten … Klopfsalat.

Auf Grund von einigen Wetterwidrigkeiten wurde das Vorhaben Nacht-Nackt-Baden aufgegeben. Das Problem des fehlenden Ghettoblasters wurde von Felix S. durch vollen persönlichen Einsatz gelöst.

Tobias. Thomas Hille und Jan-Eric

7. Tag in Kappeln

Hmm … eine leere Seite? Wer war denn da dran? Oder war nichts los?

 

 

 

 

Ja, stimmt schon. Total verregnet! Und deshalb musste das Fußballturnier auf Sonntag verschoben werden. Schon ärgerlich! So war heute nach dem Training ein wenig ausruhen angesagt. Allerdings auch nötig für viele, würde ich mal so sagen.

Bettina

8. Tag in Kappeln

Tja, da muss ich wohl noch mal ran und ein wenig von einem unserer Höhepunkte berichten. Heute stand nämlich nach dem letzten Training der Fahrt die lang erwartete Stadtrally an.  Von Tobias vorbereitet und mit Jan-Eric durchgeführt, wurden die Teilnehmer in 4 Gruppen über mehrere Stationen in der Stadt zum Mais-Irrgarten geführt. Die Aufgaben, die allesamt in Reimform verfasst waren, stellten für alle, auch die begleitenden Betreuer, eine große Herausforderung dar. Neben den obligatorischen Schachspielen, die diesmal alternierend gegen einen „abgestellten“ Trainer gespielt wurden, mussten auch wieder Grüße an die Daheimgebliebenen geschickt werden. Damit die auch was von der Rally hatten, wurden die Nachrichten decodiert versandt. Wer sie wohl entschlüsseln kann?

Nachdem das Team um Dennis fast alle Stationen gut gemanagt, aber nur Hinweise sammelnd, durchlaufen hatte, überholte es fast Tobias, der nun zur  letzten Station rennen musste. Angekommen an dieser blieb Dennis Team dann jedoch lange stecken. Das von Tobias geforderte Schlüsselwort hatte es wirklich in sich. Gruppe 2 um Martin hatte sich hingegen schon während der Ralley mit der Lösung des Rätsels beschäftigt, so dass es bei ihnen nur eine Frage des Ankommens am Maisfeld war. Kurz bevor das geschah, kam den Mannen um Dennis dann doch die zündenden Ideen und das erforderliche Gedicht konnte entwickelt werden. Alle Gruppen konnten nach mehr oder weniger langer „Bedenkzeit“ und während oder nach der Rennerei das Rätsel lösen. Die gelungenen prosaischen Meisterwerke können im Anhang bewundert werden. Im Anschluss durchstreiften einige Kinder noch das Maislabyrinth und hatten dabei sichtlich Spaß, sich mal ein paar Momente den Blicken der Betreuer zu entziehen.

Ein weiterer wichtiger Tatbestand des Tages war die Tatsache, dass Robert heute Geburtstag hatte. So wurde ihm am Morgen gleich ein Ständchen gebracht. Und am Abend stand auf seinen Wunsch  ein Magic-Schach-Turnier auf dem Plan. Dieses sah am Ende des Tages das Team Matthias/Tobias vorn, dem allerdings extremes Cheating unterstellt wurde.

Einige Betreuer sahen in der Stadt am späten Abend den sicherlich spannenden Boxkampf von Abraham. Lediglich die Berichterstatterin konnte ihre Aufmerksamkeit nicht mehr voll diesem Spektakel widmen, was allerdings nicht in fehlendem Interesse begründet war.

Bettina

9. Tag in Kappeln

Heute war ein besonderer Tag. Vor uns standen die Diplome, auf die wir die gesamte Woche hingearbeitet haben. Um 10:30 machten sich alle auf den Weg in die Prüfungsräume, um dort ihre Tests mit zitternder Hand zu bestehen. Danach stand für Freiwillige noch das Königsdiplom zur Verfügung. Auch zum Mittag gab es eine Besonderheit: „Willy Wildmann Gulasch.“ Die Freizeit nach dem Mittag nutzten viele um Tandem und Tischtennis zu spielen, oder einfach nur zum rumgammeln.

15 Uhr begann dann das heiß erwartete Fußballturnier, welches eigentlich schon am 17.8 stattfinden sollte, jedoch wegen Wetterunwidrigkeiten verschoben wurde. Erwartungsgemäß gewann Gregors Mannschaft im Finale gegen Felix und seine Kumpanen. Im Spiel um Platz drei setzte sich Jan’s Team durch.  Nach dem Abendbrot bestand wieder genug Zeit für die gewünschten Freizeitaktivitäten. Schachspiele auf dem PC und in Wirklichkeit standen auf dem Plan.

Marc und Richard

10./11. Tag in Kappeln

Traditionell die Tage der Berichterstattung durch die Betreuer. Na, dann man tau:

Was unsere gestrigen Berichterstatter nicht mehr mitteilen konnten, war, dass sie mehr oder weniger unsanft um Mitternacht aus dem Schlaf gerissen wurden, um am Mitternachtsblitz teilzunehmen. So sah man einige verschlafene Gesichter in dem stillen Turnierraum und manchen nicht so hart Gesottenen konnte es auch beim Zusehen gruseln. Aber dazu sind solche Turniere ja da und am meisten hatte zum Schluss Felix Schenk von der Müdigkeit seiner Gegner profitiert. Konsequenterweise fiel für viele das Frühstück am nächsten Morgen aus.

Eigentlich war für heute eine Fahrradtour geplant. Nachdem jedoch der Wettergott keine Gnade zeigte und wechselhaftes Wetter mit heftigen Schauern androhte, entschieden wir uns, das ungewisse Unterfangen abzusagen. So stand heute ein ruhiger Tag an, was auch für die meisten Jugendlichen so ganz gut war.   Die bisherigen Tage waren doch schon sehr schlauchend und heute musste noch gepackt werden. Und was noch wichtiger war, der Abschlussabend stand auf dem Plan.

Lediglich die Jüngeren suchten am Nachmittag ein Spaßbad auf und konnten sich noch mal richtig austoben.

Während die „freien“ Betreuer vollends mit den Vorbereitungen für den kommenden Abend beschäftigt waren, mussten die Jugendlichen letzte Hand an ihr Projektspiel legen. So war das Laminiergerät eine heißbegehrte Ware.

Und kurz nach dem Abendessen war es dann so weit: die Zimmer aufgeräumt, Spiele, Projektergebnisse, Speisen, Preise und Urkunden herbeigeschafft. Und so konnten die Spiele beginnen. Zuerst mussten alle Zimmer mit vorgegebenem Material ein rohes Ei aus 5 Meter Höhe unbeschadet zu Boden bringen. Nach einstündiger Herstellung ihrer Modelle war die Flugshow dann bereit. Unter großem Gejohle gingen die Eier auf die Reise. Drei der sechs runden Dinger überlebten den Absturz, eins davon fand dann jedoch im Partyraum ein jähes Ende.

Die anschließende Siegerehrung begann also gebührend. Alle Turniere und Examen wurden angemessen ausgewertet. In diese Feierlichkeiten waren die Projektvorstellungen zweier Gruppen eingebunden. So zeigten Felix P., Tim und Dominik ihre Foto-Krimi-Story, an deren Ende die Zuschauer mit Hilfe einer Schachstellung herausfinden mussten, wer die Diamanten stahl. Ein toller Beitrag, bei dem zu sehen war, wie viel Arbeit sich diese Gruppe gemacht hatte.

André, Marc, Richard, Liem und Uli stellten eine Schachgeschichte in Englisch vor und die Großen konnten endlich IHR großes Spiel präsentieren.

Zum Abschluss des offiziellen Teils wurden wie immer die neuen Besitzer des Königsdiploms geehrt. In diesem Jahr schafften es Jojo, Stephan und Richard. Herzlichen Glückwunsch!

Nach dem organisierten Teil des Abends beschäftigten sich die Jungen mit dem Spiel der Jugendlichen und Roberts Geburtstagsgeschenk – Die Werwölfe von Düsterwald.

Nach mehr oder weniger viel Schlaf ging es dann am nächsten Tag wieder auf Rücktour und ich hörte von einigen, sie wären gern noch länger auf Schachfahrt geblieben. Nach ausgiebigem jugendlichem „Unsinn“ oder ebenso ausdauernder Werwolfjagd kamen wir nachmittags gar nicht so verschlafen wie sonst in der Heimat an.

Nach der Städtetour im letzten Jahr diesmal eine ruhige Fahrt, die aufgrund der hervorragenden Trainerkonstellation im Zeichen des Schachs und der Erholung stand. Eine Sommerfahrt, die hoffentlich allen Teilnehmern positiv in Erinnerung bleibt.

Bettina