Premiere: Deutsche Vereinsmeisterschaft u20

Zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte nahmen wir in der Altersklasse u20 an der DVM teil.
Alle Ergebnisse auf der Seite der DSJ.

Unsere Mannschaft bestand aus dem aus dem Exil zurück gekehrten Richard, dem Oldi André, unserem “Freiwilligen” Uli, dem Abiturienten Daniel, dem Jungstudenten Nicolas und den beiden “Küken” Nico und Bao. Auf Platz 15 von 16 gesetzt, mussten sie kühne Taten vollbringen im Kampf gegen die rote Laterne.

Wer die Meisterschaft chronologisch verfolgen will, muss unten anfangen zu lesen.

Tag 5:

Über Nacht wurde es sehr kalt. So konnte ich auf meinem morgendlichen Spaziergang viele Pflanzen mit schönen Eismustern bewundern.

dsc_1144

Bei den Jungen ging es nicht so eisig, sondern ganz schön hoch her – auf den Brettern.

dsc_1135

Leider reichte all ihre Anstrengung nur zu zwei Brettpunkten. Da eine der zwei hinter uns liegenden Mannschaften ihr Spiel mit 6 Remisen beendete, rutschten wir noch einen Platz nach hinten und bestätigten damit unseren Setzlistenplatz. Das Minimalziel: Nicht Letzter! war damit erreicht. Einige unserer Spieler konnten auch individuelle Erfolge verzeichnen.

Richard DWZ+15
André DWZ+35
Nico DWZ+28

Nachdem sich unsere Jugendlichen bei der Siegerehrung sehr zurückhielten, wurde noch ein wenig Karten und Schach gespielt, bevor wir zu unserer 6stündigen Rückfahrt aufbrachen.

dsc_1146

Auch wenn sicherlich etwas mehr drin war, kann man das Turnier durchaus  als gelungenen Einstand in die Königsklasse werten. Von hier aus noch alles Gute für André, der bei der Siegerehrung “verabschiedet” wurde und an Silvio, der leider sein letztes Jugendturnier nicht spielen konnten.

Tag 4:

Heute sollte endlich der erste Mannschaftssieg eingefahren werden. So zumindest der Plan. Leider gehen nicht alle Wünsche in Erfüllung. Weihnachten lehrt uns dies jedes Jahr aufs Neue. Während die “Alten Hasen” gut punkten, können unsere Nachwuchstalente leider nichts zählbares aus der Runde mitnehmen. Außer der neuen Erfahrung, dass man, wenn der Mannschaftsführer einem Remisangebot mit “spiel weiter” ablehnen lässt, man dann nicht sofort zwingend auf Gewinn spielen muss, wenn die Stellung es nicht hergibt.

Wieder ein 3:3! Diese Friedfertigkeit…

dsc_1100

In dieser Runde wurde tatsächlich nur auf unsere Jüngsten “geschossen”

dsc_1105

dsc_1107

Am Nachmittag spielten wir gegen unseren Gastgeber. Und gut erzogen, hatten wir einige Geschenke dabei. So spielten Brett 4+5 gegen nominell schwächere Gegner leider nur Remis. Dafür konnte Nicolas seinen ersten Sieg aus einer remislichen Stellung einfahren. Auch Richard konnte dem bisher sehr stark auftretenden Brett 1 Jasper Holtel (der übrigens auch die Hauptorganisation im Vorfeld der Meisterschaft übernahm) ein Remis abnehmen. Dabei blieb es aber leider. André verrechnete sich und auch Bao konnte seine Stellung nach fast 5 Stunden nicht halten. Knapp verloren, leider..

dsc_1118

Zum Dank dürfen wir nun morgen in der letzten Runde gegen die Mannschaft aus Heilbronn, die doppelt so viel Mannschaftspunkte wie wir aufweisen, spielen. Das wird noch mal ein richtig harter Brocken. Aber unsere Mannschaft hat die richtige Einstellung: Um 23:00 Uhr lagen nicht nur unsere Kleinen im Bett, sondern auch die Großen hatten bereits das Licht gelöscht. “Wir rechnen uns für morgen wirklich was aus”, So oder so ähnlich lautete der trockene Kommentar von Richard dazu. Bin ich echt mit ner u20-Mannschaft unterwegs? Daran werde ich bis jetzt (Ortszeit 2:22 Uhr) deutlich erinnert, denn meinem Zimmer gegenüber liegt eins der “Partyzimmer”. Gut, dass ich eh nicht viel schlafe, wenn ich unterwegs bin.

dsc_1133

In allen Kannen befindet sich … Milch! Der Auftakt zur allabendlichen Kakaoorgie. Heute passend zur Currywurstsuppe. u20! Echt??

Ansonsten war das Wetter heute wieder deutlich schöner, so dass ein paar schöne Bilder aus der nahen Umgebung der Jugendburg entstehen konnten.

dsc_1129

dsc_1127

dsc_1126

Auf dem Gelände könnte man viel machen, wenn nur nicht so viel Zeit bei diesem komischen Spiel mit den Holzpüppchen draufgehen würde

dsc_1125

dsc_1123

Tag 3:

Der Tag startete mit einem Nebel des Grauens. Und eigentlich wurde es den ganzen Tag nicht viel besser. Grau und trüb und kalt. Unsere Spieler ließen sich davon allerdings nicht einschüchtern. Im ersten Kellerduell gab es zum Schluss jedoch keinen Sieger.

dsc_1097

Unsere Gegner ließen sich sehr viel Zeit, zum Glück für sie kann fast nie pünktlich begonnen werden.

Leider fehlte Nico heute die notwendige Ruhe zum Rechnen und so zog er in einer interessanten Stellung den zweiten vorm ersten Zug und musste sich dann mit einem Dauerschach zufrieden geben.

nico-runde-3

Schauties-Helmrich; Nach Tb1 hätte Nico hier noch weiter spielen können. Nach 27. Lb4 a2 28. Te7 fand der Gegner nur g6 zur Abwehr (statt f5) und musste nach 29. Te8+ Kg7 30. Lf8+ Kf6 31. Le7+ Kg7 32. Lf8+ ins Remis einwilligen.

Auch Daniel musste sich zum Schluss mit einem Remis begnügen. Nicolas haderte mit der schwarzen Farbe und André verdarb seine Stellung mit einem einzigen Zug. Dafür gewann Bao mit etwas Hilfe des Gegners und auch Richard konnte seine Endspielkünste unter Beweis stellen. 3:3 – kein Beinbruch! Aber so richtig zufrieden war die Mannschaft nicht.

Am Nachmittag kam es dafür richtig hart. Hochgelost gegen die Nr. 5 Lübecker SV! Wieder kaum bis gar keine Zeit zum Vorbereiten, zumal Richard eine der beiden längsten Partien gespielt hatte und der Rest der “alten” Mannschaft aus Teamgeist erst mit ihm zusammen essen gehen wollte. Letztlich wurde an fast allen Brettern hart gekämpft, nur Uli fand nach der vormittäglichen Pause so gar nicht in die Partie. Bereits nach weniger als 1,5 Stunden musste er die Segel streichen. Richard und André, die gegen die Kololli-Brüder spielten, hatten zum Schluss auch das Nachsehen. Dabei überschritt André in noch unklarer Stellung die Zeit. Schade! Richard stellte einen Bauern ein, die Engine war aber bei der Analyse der Meinung, das wäre alles ok, wenn er denn noch einen 2. Bauern opfern würde. Richard konnte das Gegenspiel leider nicht erkennen. Auch Daniel hatte nichts zu lachen und verlor. Nicolas, der jetzt wieder seine Wunschfarbe hatte, wuchs jedoch über sich hinaus und erkämpfte ein Remis. Den einzigen ganzen Punkt holte Bao. Diesmal half der Gegner aber noch kräftiger mit als noch am Vormittag. Eigentlich hatte Bao schon aufgeben wollen (naja, das war wohl etwas übertrieben), als sein Gegner die bessere Stellung ruinierte.

bao-runde4-1

Poghosyan-Bui; hier zog Weiß Sd4 (statt h5) und hatte nach Tf8 große Probleme. Die Partie endete relativ rasch: 30.Dg3 Sf2 31. De3 Sxd1 32. Txd1 Tcg8 33. Td2 Tg3 34. Df4 Txc3 35. Se2 Tf3 Weiß gab auf

Ist Schach wirklich kein Glücksspiel? 🙂 Naja, das Glück des Tüchtigen gehört wohl dazu.
Morgen geht es nun zum zweiten Kellerduell gegen die Mannschaft aus Coswig. Wir dürfen wieder gespannt sein…

Tag 2:

dsc_1080

dsc_1081

Gleich in der ersten Runde konnten unsere Eleven ihre Gegner so verwirren, dass sie als einzige Mannschaft einer favorisierten Mannschaft einen Punkt abnehmen konnte. Richard konnte relativ schnell ein Remis verbuchen. Diese Partie war auch die einzige, die im Vorfeld so einigermaßen gleichwertig aussah. Danach waren mehr als 200 DWZ-Punkte Unterschied normal. Bao spielte in der ersten Runde nicht, so dass die Vorbereitung unserer Gegner wohl recht schnell vorbei gewesen sein dürfte. Das war insbesondere an Nicos Brett der Fall. Hier war nur Nico vorbereitet. Und trotz der übermächtigen 1900 spielte der Gegner wieder seine seltene Französisch-Variante, in der er bisher noch nicht so erfolgreich war. Wenn auch die Variante nicht exakt aufs Brett kam, erkannte Nico an der richtigen Stelle, wann er den typischen Angriffsplan beginnen kann. Auch wenn nicht alles perfekt war, konnte Nico hier seinen ersten Sieg gegen eine 1900 erringen. “André steht total passiv!”, so der Kommentar von Nico. Aber als wir uns die Stellung live ansahen, hatte er plötzlich ein gewonnenes Turmendspiel auf dem Brett. Und Nicolas konnte nach einem Jahr Schachpause ein Remis mit Minusfigur erzwingen. Und schon hatten wir einen Mannschaftspunkt eingefahren. Echt super!

dsc_1077

dsc_1083

Für die Vorbereitung auf die 2. Runde hatten wir sehr wenig Zeit. Wie ich gehört habe, sollen die Weisen da öfter mal daneben gelegen haben. Nur Nico hatte schon wieder seine Vorbereitung auf dem Brett und konnte das Herz der gegnerischen Stellung imposant erobern. Eine sehr wechselhafte Partie spielte auch Daniel, zum Schluss entschied die Inaktivität der gegnerischen Figuren, so dass auch Daniel seinen ersten Punkt einfahren konnte. Ansonsten lief es leider nicht so gut. Am ehesten hätte Bao wohl ausgleichen können. Zwar hatte er in einer sehr bequemen Najdorfstellung zweizügig einen Turm eingestellt, hätte aber von einer falschen Verteidigung profitieren und tatsächlich eine gewonnene Stellung erreichen können. Hätte, hätte, Fahrradkette…

bao-taktik-runde2

Engel,Jan – Bui,Bao Anh Le; Hier hätte Tb8 zu einer gewonnenen Stellung geführt. Leider schlug Bao den Bauern b4 sofort mit dem Läufer.

Am Ende also ein 2:4 gegen den Frankfurter TV. Schade…

Was macht man sonst in Borken? Laufen, lange laufen. Der Bus fährt einmal pro Stunde, ist also nicht wirklich eine Alternative. Aber Fakt ist, man bekommt in der Kreisstadt Borken eigentlich alles, was man braucht. Es gibt sogar ein Shopping-Center.

Das Wetter war besonders heute Nachmittag sehr schön, also Zeit die Burg auch mal Hellen abzulichten.

dsc_1088

dsc_1087

Durch diese Tür gelangt man auf das herrschaftliche Gelände

dsc_1089

Grade zu der Spielort, hinten links die Unterkunft der Großen

dsc_1092

ganz hinten die Unterkunft der Kleinen

dsc_1065

Wir schlafen in hellblau und lila. Gespielt wird in dem unteren orangenen Gebäude

Morgen geht es Runde 3 gegen den SK König Plauen, die ein Platz vor uns gesetzt sind. Das wird spannend.

Tag 1:

Heute ging es jedenfalls schon recht früh los, sodass es zum Festtagsbraten am 2.Weihnachtsfeiertag nicht mehr langte. Trotzdem kamen wir nach 6 Stunden Fahrt recht entspannt in der Jugendburg Gemen in Borken/Westfalen an. Die Burg ist sehr imposant und verdient ihren Namen durchaus.

dsc_1068

Nach der Anmeldung wurden wir auf zwei Häuser verteilt. Zwecks Vorbereitung schon etwas schwierig. Aber unsere 5 Weisen des Abendlandes werden das hoffentlich gut allein hingekommen. Nach dem gelungenen Abendessen mit viel brauner Brühe, nein- keine Cola, sondern Kakao, gab es eine Eröffnungsveranstaltung ohne jegliche Schnörkel. Die anschließende Betreuerbesprechung war auch wenig spektakulär. Erst der Umstand, dass irgendwann der Betreuer von Coswig in meinem Zimmer stand, machte den Abend wieder interessant. Auch wenn Dennis mit ihm schon die eine oder andere Fahrt das Zimmer geteilt hatte und ich emotional zu Coswig ein sehr positives Verhältnis habe- viele Grüße an Antje – war das dann doch etwas viel verlangt. Wie sich dann herausstellte, gab es kein freies Bett mehr. Etwas Positives muss es ja haben, dass Bao erst morgen anreist. So verbrachte ich diese Nacht erst mal in seinem Bett. Mal sehen, wie es morgen weitergeht. Aber erst einmal steht die erste Runde um 8:30 Uhr an. Gegner werden die Schachfreunde Brackel (Setzlistennummer 7) sein. Mal sehen, was die Weisen ausgegraben haben.
Hier findet ihr alles zur DVM u20!